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Ganz nach vorn gesägt

Raimann: Mit Weinig alles optimiert
Ganz nach vorn gesägt

Weinig’s Töchter werden immer hübscher: So z. B. die Raimann Holzoptimierung GmbH & Co. KG in Freiburg. Seit der Übernahme durch die Weinig-Gruppe hat sich der Spezialist für den Massivholzzuschnitt neu positioniert und ganz nach vorn gesägt. Innovative Maschinentechnik, rationelle Baukastenfertigung und der Vorstoß in neue Märkte prägen das aktuelle Bild.

Raimann-Geschäftsführer Werner Jäger freut sich über eine stetige Aufwärtsentwicklung, der heute ganz auf das Thema „Längssägen“ konzentrierten Maschinenfabrik: „Seit 1996 sind wir um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr gewachsen. Auch für das nächste Jahr planen wir mit einem zweistelligen Plus auf knappe 19 Mio. Euro Nettoumsatz.“

Die Entscheidung des Managements, um den früheren geschäftsführenden Gesellschafter Rolf Heisterkamp, das traditionsreiche Unternehmen Raimann an die Weinig-Gruppe zu veräußern, sei im Rückblick absolut richtig und zukunftssichernd gewesen. Heute könne man von erheblichen Synergieeffekten in allen Unternehmensbereichen profitieren. Besonders im Vertrieb, betont Jäger: „Wir hatten praktisch über Nacht Zugang zum globalen Weinig-Verkaufs- und Servicenetz.“
Die Anfang 2001 erfolgte Übernahme passte auch in Tauberbischofsheim ideal ins Konzept. Die Weinig-Gruppe konnte mit Raimann ihre letzte Lücke im Portfolio zum Komplettanbieter in der Massivholzbearbeitung schließen.
Und nicht zuletzt hatten die Freiburger in technischer Hinsicht einiges zu bieten: Mit patentierten Innovationen auf dem Gebiet der Vielblatt-Kreissägen und des optimierten Zuschnitts hatte Raimann mehrfach Maßstäbe im Hinblick auf höhere iMateralausbeute und Rationalisierung gesetzt.
So z. B. mit dem patentierten Quickfix-Sägeblattspannsystem, das ohne Aufsteckbüchse und Zwischenringe auskommt. Sprachgesteuerte Sägeblattpositionierung, schallgesteuerter Vorschub und als jüngste Innovation die Optimierungssoft- ware „TimberMax“ sind weitere technische Meilensteine auf die man bei Raimann besonders stolz ist. Knapp drei Jahre nach der Eingliederung in die Weinig-Gruppe sieht sich der Freiburger Sägenspezialist nicht nur in einer technologisch führenden Position, sondern auch in punkto Produktion bestens gerüstet: Dazu wurde das gesamte Unternehmen und das Werk in Freiburg strukturell stark verändert. Die Teilefertigung wurde erheblich reduziert und verlagert. Die wichtigsten Maschinenteile werden heute weitaus kostengünstiger bei der Muttergesellschaft produziert. Mit dem Aufbau einer getakteten Fließmontage nach Weinig-Vorbild wurde der Output um mehr als 50 Prozent auf rund 400 Maschinen (2002) pro Jahr gesteigert, wohlgemerkt, ohne zusätzliches Personal. Derzeit beschäftigt Raimann 107 Mitarbeiter und 10 Auszubildende.
Vor einem Jahr wurde zudem ein passabler Vorführraum fertig gestellt. Jäger: „Unser neuer Showroom entwickelt sich als wichtigstes Kommunikations- Instrument. Hier können wir in angenehmer Atmosphäre unsere Maschinen und unsere Leistungsstärke demonstrieren.“
Oberste Prämisse: Holzausbeute steigern
Der Markt und die Technik im Bereich des Massivholzzuschnitts, konstatiert Werner Jäger, sei derzeit von vielschichtigen Wünschen und Forderungen der Anwender geprägt. An erster Stelle stehe die Erhöhung der Materialausbeute durch „intelligenten Zuschnitt“. Dahinter verberge sich ein erhebliches Kosteneinsparungspotenzial: Nur 5 Prozent weniger Abfall bedeuten bei 5000 m³ Holzeinsatz pro Jahr und einem Einstandspreis von z. B. 180 Euro pro m³ eine Ersparnis von 45 000 Euro. Die Hochrechnung der Einsparung auf höhere Holzpreise z.B. bei hochwertigem Laubholz oder auf höhere Einsparquoten ist leicht nachvollziehbar. Raimann komme dieser Forderung auf vielfache Weise entgegen. So z. B. mit dem zur diesjährigen LIGNAplus vorgestellten Optimierungssystem „TimberMax“ für den Breitenzuschnitt auf Vielblattkreissägen mit frei steuerbaren Sägeblättern. Grundlage ist die automatische oder manuelle Brettvermessung mit verstellbaren Lasern. Eine von Raimann entwickelte Software berechnet aus einer Schnittliste für jedes Brett die ideale Maßkombination und positioniert die automatisch verstellbaren Sägeblätter nach den wählbaren Optimierungskriterien Breite, Qualität, Preis oder Stückzahl.
Ist höchste Holzqualität gefragt, kann der Anwender auf ein optoelektronisches Fehlererkennungssystem zurückgreifen. Auf der Basis des hinterlegten Auftrags, der gewünschten Fixmaße und der Qualitäten wird die optimale Holzausbeute ermittelt und die verfahrbaren Sägeblätter von einem Zentralrechner entsprechend gesteuert.
High-Tech demonstriert Raimann auch mit einer Entwicklung , die vor zwei Jahren für Furore sorgte. Verstellbare Sägeblätter, können mittels „Sprachbefehlen“ in die optimale Position gebracht werden.
Ein weiteres wichtiges Kriterium für größtmögliche Materialausbeute beim Zuschnitt sind die Schnittverluste. Auf diesem Gebiet arbeiten die Freiburger mit namhaften Werkzeugspezialisten zusammen. Holz sparende Sägeblattdicken von nur 1,4 mm sind heute Stand der Technik.
Ein genereller Trend zeichnet sich in bezug auf die Schnittqualität ab: Verleimfähige Schnitte ohne zusätzliches Hobeln, sind heute in nahezu allen Anwendungsfällen gefordert.
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine weitere Raimann-Innovation. Die Vorschubgeschwindigkeit kann über die beim Sägevorgang entstehenden Schallwellen vollautomatisch im Sinne der Bearbeitungsqualität reguliert werden. Daraus ergibt sich eine reduzierte Belastung für die Sägeblätter und somit können je nach Bedarf dünnere Sägeblätter oder ein durchschnittlich höherer Vorschub gefahren werden.
Kosten minimieren mit Systemlösungen
Die Senkung der Produktionskosten ist eine weitere, drängende Forderung der Anwender. Hohe Lohn- und Lohnneben- kosten zwingen zur Personal- einsparung und damit zu einer höheren Automatisierung der Produktion.
Ständig an Bedeutung gewinne in diesem Zusammenhang das Thema Systemlösungen, bestätigt Werner Jäger: „Die Kunden wollen heute keine Einzellösung, sondern ein komplettes System für den optimierten Zuschnitt. Die Steigerung der Holzausbeute bei gleichzeitig höherer Produktivität und Flexibilität steht dabei ganz im Vordergrund.“
Darauf hat sich der Freiburger Sägenspezialist eingestellt. Die Entwicklung individueller Problemlösungen auf der Basis eines flexiblen Maschinenbaukastens ist dabei nur die eine Seite. Die komplette Fördertechnik rund um die Maschine und die Verknüpfung komplexer Abläufe ist heute ebenfalls fester Bestandteil des Raimann- Leistungsangebots. Dafür steht unter dem Titel „RaiMech“ ein vielseitiges Baukastensystem für die Längs- und Querförderung zur Verfügung. Die Möglichkeiten der Automatisierung bieten aber noch mehr: Die Roboter bediente, mannlose Fertigungszelle ist heute auch beim Massivholz-Zuschnitt bereits Realität.
Wenn es um komplette Systemlösungen geht, kann der Kunde von weiteren Synergieeffekten aus der Weinig-Gruppe profitieren. Das enge Zusammenspiel mit Weinig (Hobeln und Profilieren) und den anderen Tochterunternehmen wie Dimter (Optimierungs-Kappsägen und Verleimanlagen) sowie Grecon (Keizinkenanlagen) ermöglicht abgestimmte und durchgängige Systemlösungen für die Massivholzbearbeitung aus einer Hand
Quickfix reduziert Rüstzeiten
Kleinere Losgrößen und ständig wechselnde Abmessungen fordern auch beim Massivholzzuschnitt mehr Flexibilität bei minimalen Rüstzeiten.
Eine der herausragenden Raimann-Entwicklungen ist in diesem Zusammenhang das patentierte Quickfix-System: Bislang musste dazu die Aufsteckbüchse aus der Maschine ausgebaut werden, die Zwischenringe von der Aufsteckbüchse demontiert, getauscht oder ergänzt werden. Das kostet Zeit und Geld. Umso mehr, wenn die Schnittbreiten häufig wechseln. Beim Quickfix-System werden weder Aufsteckbüchse noch Zwischenringe benötigt. Die Sägeblätter können, ohne Aufsteckbüchse und ohne Zwischenringe, direkt auf die Spezialsägewelle aufgespannt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: In weniger als einer Minute kann das gesamte Sägepaket auf neue Distanzmaße eingestellt werden. Falls gewünscht auch mit Digitalanzeige.
Lösungen für Handwerk und Industrie
Raimann verfügt heute über ein komplettes Maschinenprogramm auf dem Gebiet der Vielblatt- und Längskreissägen sowie Kappsägen. Die Produktpalette umfasst Zuschnittlösungen für Massivholz und Holzwerkstoffe von der kleinen Handwerkermaschine bis hin zur vollautomatisierten High-Tech-Anlage für die industrielle Massivholzbearbeitung. Hervorgehoben wird besonders die solide Bauweise. Prismengeführte Transportketten und „lücken lose“ Kettenoberflächen durch Spezialglieder sorgen für parallele Werkstücke.
Systeme für die Laservorlaufsteuerung, die automatische Brettvermessung komplettieren das Angebot.
Alleskönner für das Handwerk
Aus dem Programm der von Raimann bereits 1998 übernommenen Maschinenfabrik Irion stammt die Längskreissäge „FlexiRip Irion-Line“. Der weiterentwickelte „Alleskönner“ bietet insbesondere Handwerksbetrieben mit häufig wechselnden Schnittanforderungen und Materialien, eine flexible Lösung. Deutlich wird dies am universellen Einsatzspektrum bis hin zu Winkelschnitten:
  • Längsschneiden unbesäumter Bretter und Bohlen bis zu einer Schnitthöhe von 170 mm (Schnittlängen von 2,2 bis 9,2 m)
  • Kappen von Kanthölzern
  • Längsschneiden von dünnen Leisten und Lamellen aus Kanthölzern
  • Schrägschneiden von Kanthölzern
  • Gehrungs- und Winkelschneiden von z. B. Treppenstufen
  • Zuschneiden großer Leimholzbalken
  • Längs- und Querschneiden von Plattenpaketen.
Herausragendes Merkmal ist die einfache Positionierung des Breitenanschlags über die ergonomisch angebrachten Steuerhebel. Der über Fußpedal stufenlos von 1 – 80 m/min regulierbare Sägewagenvorschub sorgt für angepasste Schnittgeschwindigkeiten bei jedem Material.
Die Handhabung der Maschine ist einfach:
  • Das Werkstück wird vom Bediener von vorne in die Maschine eingelegt und ausgerichtet.
  • Über das Fußpedal löst der Bediener den Schnitt aus. Das Sägeblatt fährt in Schnittrichtung von links nach rechts.
  • Durch Loslassen des Fußpedals taucht das Sägeblatt ab und läuft innerhalb des Maschinenständers in die Ausgangs- stellung zurück.
  • Während des Sägeblattrücklaufs wird das zugeschnittene Teil entnommen und das verbleibende Werkstück für den nächsten Schnitt neu positioniert.
Programmierte Abläufe ermöglicht die elektronische Positioniersteuerung mit Touchscreen. In 10 verschiedenen Gruppen können je 10 Fixbreiten gespeichert werden. Diese Maße können entweder absolut oder als Folgemaße angefahren werden. Zur automatischen Brettaufteilung können fünf verschiedene Maße für den Folgeablauf mit Soll-Stückzahlen hinterlegt werden.
Weitere technische Merkmale:
  • Die Schnellspanneinrichtung „Easyfix“ ermöglicht einen einfachen und schnellen Sägeblattwechsel. Der Spaltkeil ist zwangsgeführt, kann sich nicht verkanten und demzufolge auch nicht in die Sägeblattzahnung gelangen. Die Parallelführung gewährleistet eine genaue Einstellung, entsprechend dem jeweiligen Sägeblattdurchmesser.
  • Maximale Kraftübertragung vom Motor auf die Sägewelle durch den breiten Zahnriemenantrieb.
  • Zwei großdimensionierte, doppelgängige Gewindespindeln für einen ruhigen Lauf des Breitenanschlags
  • Automatische Reinhaltung des Laufwagens durch impulsgesteuerte Luftdüsen
  • Bruchsichere Kunststofflamellen für aktive Sicherheit
Schnell und anpassungsfähig
An einem weiteren Maschinenbeispiel im Raimann-Showroom werden die Möglichkeiten des optimierten Zuschnitts deutlich. Die ProfiRip KR 310 M mit zwei verstellbaren Sägeblättern ist dazu mit dem Holzoptimierungssystem TimberMax verbunden.
Der Bediener legt das Sägegut auf ein Transportband und richtet es auf die Null-Linie aus. Mit einem verstellbaren Laser wird die Brettbreite vermessen. Auf der Basis der hinterlegten Fixbreiten erfolgt mittels der Optimierungssoftware die bestmög- liche Brettaufteilung, so dass der geringste Holzverlust entsteht. Die verstellbaren Sägeblätter der ProfiRip KR 310 M werden entsprechend den Optimierungsvorgaben automatisch verstellt.
Als Auszugsmechanisierung dient eine neuentwickelte Spreißeltrennung, die im Durchlauf die Spreißel vollautomatisch vom Schnittgut trennt. Die Leistung liegt bei 15 Brettern pro Minute. Reststücke werden bei Bedarf quer und zurück zum Bediener gefördert.
Robot-Zuschnittanlage realisiert
Ein Pilotprojekt, das Schule machen könnte, realisierte Raimann gemeinsam mit dem Sarghersteller Wurth im badischen Kappel-Grafenhausen. Dabei handelt es sich um eine vollautomatisierte Zuschnittanlage bei der moderne Scanner- und Robotertechnik die entscheidende Rolle spielen.
Die mannlos arbeitende Fertigungszelle wird für das Auftrennen von kammergetrockneter Brettware eingesetzt. Bei der nachfolgenden Breiten- verleimung in einer Durchlaufpresse sind verleimfähige Schnitte gefordert. Der Ablauf verdeutlicht das Konzept und offenbart eine ganze Reihe technischer Finessen:
  • Die jeweils oberste Lage der aufgestapelten Brettware (besäumt oder unbesäumt) wird von einem Schwarz-Weiß Scanner erfasst. Die einzelnen Bretter werden in diesem Vorgang vermessen, Waldkanten und Krümmungen werden dabei erkannt und berücksichtigt. Die so erfassten Daten bilden die Basis für die Breitenoptimierung und für die Steuerung des Beschickungsroboters.
  • Der durch die Scanner-Kameras und leistungsfähige Computer gesteuerte Beschickungs- roboter richtet die Bretter mit hoher Genauigkeit auf die Null-Linie der Vielblattsäge aus (ProfiRip KR 310 mit Sägeblatt-Fixeinhang).
  • Ein Transportband führt das Werkstück in die Maschine, als Auszugsmechanisierung kommt eine Spreißeltrennung zum Einsatz.
  • Ein zweiter Roboter stapelt die schmale Schnittware anschließend vollautomatisch ab bzw. beschickt die Dimter-Verleimpresse. Auch an dieser Stelle findet sich ein intelligentes Detail: Beim Aufstapeln der schmalen Lamellen, versetzt der Roboter die einzelnen Lagen in eine leichte Schräge zueinander um ein Abkippen aus dem Stapel zu vermeiden.
Geschäftsführer Bernhard Wurth: „Wir konnten zwei Arbeitskräfte einsparen und die Leistung verdoppeln. Außerdem sind wir deutlich flexibler geworden.“ Unter dieser Voraussetzung rechnet er mit einer raschen Amortisation der nicht gerade kleinen Investition.
Manfred Maier
Kontakt:
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