Die Wäschekommode, die Georg Wieland als Meisterstück entwickelte und baute, lebt und überzeugt durch den Kontrast der zwei unterschiedlichen Werkstoffe: massives Kirschbaumholz und Schiefer. Kirschbaum symbolisiert dabei Wärme, angenehme Haptik und Geschmeidigkeit. Stein hingegen ist hart, schwer und fast nicht vergänglich. So vertritt auch die Oberfläche diese Symbolik. Das Holz ist glatt und geölt – wirkt fast poliert, der Schiefer hingegen ist bruchrauh. Trotzdem laden beide Werkstoffe zum Anfassen ein.
Die nach vorn gebogene Tür gibt dem Möbel seine organische Form und setzt bei der schlichten Rechteckform einen sympathischen Akzent. Da die Tür übersteht, konnte auf störende Griffe verzichtet werden, wobei sich die Schubladen auch nur bei geöffneter Tür herausziehen lassen.
Um das Schwinden und Quellen des Massivholzes zu gewährleisten, sind alle Verbindungen genutet, gesteckt, verschraubt oder gegratet. Auch die gebogene Massivholztür hat zwei gebogene Gratleisten, welche die Stabilisierung übernehmen. Die Tür ist mit Zapfenbändern angeschlagen, wobei für das untere Zapfenband eine Sonderkonstruktion erforderlich ist, da die Tür aufschlagend konzipiert wurde.
Die Wäschekommode entstand an der Meisterschule Waldshut-Tiengen und nahm am Gestaltungswettbewerb „Meisterform Holz 1999“ teil.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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