Auf kräftig ansteigende Resonanz stößt die so genannte „Generalprobe“ der Tischler-Innung des Kreises Wesel. Zum dritten Mal fand dieser Leistungswettbewerb als Test für die Arbeitsprobe in der Gesellenprüfung unter der Regie des Jungmeisterkreises statt.
Insgesamt 31 von 72 Lehrlingen nahmen die Chance wahr, um sich in der Tischlerwerkstatt im Handwerklichen Bildungszentrum Moers der Generalprobe 2002 zu unterziehen. Hergestellt wurden Kinder-Staffeleien. Das Werkstück ist wie ein Koffer konstruiert, unterscheidet sich aber durch seine Funktionalität. Der Deckel dient als Zeichenunterlage, ist in mehreren Positionen aufstellbar und wird durch Nutklötze verriegelt. Der Tragegriff dient gleichzeitig als Bleistiftablage. Die Staffelei hat eine Inneneinteilung, in der die Malutensilien untergebracht werden können. „Bei der Konstruktion haben wir darauf geachtet“, berichtet ÜbL-Ausbilder Peter Lindenbeck, „dass die Anforderungen denen der Arbeitsprobe bei der Gesellenprüfung entsprechen.“
Die Bewertungskriterien entsprachen bis auf die fehlende Maschinenarbeit denen in der Gesellenprüfung. Besondere Sorgfalt legten die Organisatoren auf die Rahmenbedingungen: angefangen bei Namensschildern für Prüfer und Teilnehmer bis hin zu kostenlosen Getränken und ein gemeinsames Mittagessen. Die Jury, zehn Kollegen des Jungmeisterkreises, durfte im Gegensatz zur Gesellenprüfung nicht nur mit Tipps aushelfen, sondern in Ausnahmefällen auch Hand anlegen. Dies hat zu einer lockeren Arbeitsatmosphäre geführt. All dies sollte dazu beitragen, den Teilnehmern die Prüfungsangst zu nehmen.
Die Zeitvorgabe mit acht Stunden hat nicht ganz ausgereicht, so dass wie in den Vorjahren um eine halbe Stunde verlängert wurde. Das Gesamtergebnis wurde von den Jurymitgliedern dennoch sehr positiv bewertet. Die beste Arbeit lieferte Michael Anschlag von der Tischlerei Nievendick, Hamminkeln, ab. Den 2. Platz belegte Stefan Mosters (Fa. Davids & Schneider, Kamp-Lintfort) vor Peter Chluba (Fa. Wittmann, Rheinberg). Sie erhielten wie auch die anderen Teilnehmer zur abschließenden Preisverleihung hochkarätige Sachpreise, die zahlreiche Zulieferfirmen bereitgestellt hatten.
Als Sponsoren der „Generalprobe“ beteiligten sich mit Holzspenden die Firmen Eichenauer, Blumentrath, Sperrholz Koch und Holz Kübel. Sachspenden kamen von den Fachzeitschriften BM und dds, den Firmen Würth, Körner-Baupart, Fortmann, Aretz, Holz Güttges, Niederrheinische Holzhandlung, Davidi Werkzeugtechnik, Juwelier SAM, Häfele, Maschinen Kaul, Ernst Müller, Dick Werkzeuge, Ossman, Ostermann sowie von der Handwerkskammer Düsseldorf.
Über diesen Zuspruch auch überregionaler Sponsoren freuten sich Organisatoren vom Jungmeisterkreis natürlich sehr. Genauso übrigens wie über die Teilnehmerzahl, die sich auf mittlerweile 45 Prozent der betroffenen Lehrlinge gesteigert hat. Der dadurch erhöhte Aufwand ließ sich aber dank der großen Einsatzfreude der Jungmeister bewältigen. Dies galt nicht nur für die Holzvorbereitung, sondern auch für die ganztägige Betreuung der Veranstaltung. „Als sehr schwierig gestaltet sich allerdings unser Anspruch, jährlich ein neues Werkstück zu konstruieren“, meinte Peter Lindenbeck.
Die Staffeleien wurden später in einer gemeinsamen Aktion mit den Auszubildenden an Vertreter von Kindergärten im Kreis Wesel übergeben. o
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