Das von Meike Lederer für ihr Gesellenstück verwendete Holz hat eine ganz besondere Geschichte: Denn den Baum, der einst in ihrem Heimatort stand, hatte schon ihr Großvater gekauft, einschneiden lassen und im Holzlager seiner Schreinerei eingelagert –
40 Jahre später wurde daraus ein filigraner Couchtisch aus massiver Esche.
Das 700 x 550 mm (Durchmesser x H) große Möbel wird von einem 350 mm hohen Gestell mit vier nach unten konisch zulaufenden Beinen getragen, die mittels Flachdübeln (Domino) mit den Zargen stabil verbunden sind. Der etwa 90 mm hohe Zargen nimmt eine offen gezinkte Schublade auf, die auf seitlich angeschlagenen, mechanischen Vollauszügen geführt ist – eine Hohlkehle an der Unterkante des Schubkastendoppels dient als Griff.
Der auf dem Untergestell aufsitzende, zylindrische, etwa 200 mm hohe Korpus ist gleich Fassdauben aus 32 Segmenten aufgebaut. Die knapp 69 mm breiten, an den Kanten gefasten Segmente sind mittels Fremdfedern (Lamello) verbunden. Für den Boden und die Tischplatten hat die Junggesellin eigens
15 mm starke Dreischichtplatten in Esche gefertigt. Die beiden halbkreisförmigen Tischplatten lassen sich über einen selbstgefertigten Beschlag, in umlaufenden Nuten des Korpus geführt verdrehen und geben so den Innenraum des Möbels frei. Der selbst entwickelte Beschlag besteht aus einer 10-mm-Stahlachse, welche an der Unterseite des Unterbodens befestigt wird und alle Böden zusammenhält und führt. Zwischen Unterboden und unterer Tischplatte sitzt eine durchgehende Rundholzhülse, die als Abstandshalter dient und das Durchhängen der Tischplatte verhindert. Durch zwei verdeckte Korpusverbinder kann der Korpus in zwei Hälften zerlegt werden, falls die Oberfläche einmal nachgearbeitet werden muss. Alle Holzoberflächen sind mit weiß pigmentiertem Öl behandelt. (hf)
Ausbildungswerkstatt: Schreinerwerkstatt Roland Lederer, 74547 Untermünkheim
BM-Fotos: Jochen Hempler, Böblingen