“Handlungsorientiertes Lernen und Prüfen” nach der neuen Ausbildungsordnung für das Tischlerhandwerk und dem neuen Rahmenlehrplan für die beruflichen Schulen im Bereich Holztechnik war das durchgängige Thema einer ganztägigen Berufsbildungstagung des Landesfachverbandes HKH Hessen im Pädagogischen Institut Starkenburg auf Schloß Heiligenberg bei Seeheim-Jugenheim.
Ziel der gemeinsamen Tagung von Innungsvertretern und Fachlehrern war es, die Zusammenarbeit zwischen beiden Partnern des dualen Ausbildungssystems zu fördern und anstehende Probleme im partnerschaftlichen Dialog zu besprechen.
Am Vormittag tagte der Arbeitskreis Berufsbildung des Landesfachverbandes HKH Hessen, der aus dem Ausschuß Berufsbildung, den Gesellenprüfungsvorsitzenden und den Lehrlingswarten besteht. Schwerpunkt der Veranstaltung waren der Tätigkeitsbericht im Bereich der Berufsbildung 1997 und die Planungen für 1998.
Der Vorsitzende des Ausschusses Berufsbildung, Karl Sauerbier, berichtete über den Stand der Durchführungsvorgaben für die Zwischenprüfung und die Gesellenprüfung und über das neu entwickelte Berichtsheft.
Darüber hinaus wies er auf den derzeitigen Stand der überarbeiteten überbetrieblichen Lehrgänge hin und forderte die Betriebe auf, die Auszubildenden für die Teilnahme an den überbetrieblichen Lehrgängen freizustellen. Der Tatsache, daß die Lehrlinge heute älter seien als früher, werde in der neuen Ausbildungsordnung Rechnung getragen. So erfolge jetzt bereits im ersten Ausbildungsjahr ein Teil der Ausbildung an den Maschinen. Eine sorgfältige Ausbildung im Betrieb und die Teilnahme an den überbetrieblichen Lehrgängen führe zu einem Rückgang der Unfallzahlen, was statistisch nachgewiesen sei.
Am Nachmittag kamen zu den 50 Delegierten der Tischlerinnungen noch rund 35 Lehrer aus dem Fachbereich Holz der hessischen Berufsschulen hinzu.
Fachlehrer Manfred Rühl, Koordinator der Ausbildung von Berufsschullehrern zu Ausbildern für den ersten Teil des Maschinenlehrganges, stellte Arbeitsstücke vor, die im Maschinenlehrgang Teil A von den Teilnehmern angefertigt worden waren.
Jürgen Bockolt, Vorsitzender der hessischen Rahmenlehrplankommission, referierte über die neuen Rahmenlehrpläne für den Unterricht in den Tischlerklassen.
Früher sei die berufliche Bildung an Fachwissenschaften ausgerichtet gewesen, jetzt orientierten sich die neuen Pläne an betrieblichen Arbeits- und Handlungsabläufen. In Lernfeldern sollen die Schüler ganzheitliche Betrachtungen von Arbeitszusammenhängen und Unterrichtsvorhaben erlernen. Fächerübergreifende Zusammenhänge, Kundenorientierung und neue Technologien wurden von Herrn Bockolt dargestellt. n
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