1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Hauptrollen

Möbel mobil
Hauptrollen

Das Rad ist wohl die wichtigste Erfindung der Menschheit. Ohne das Rad läuft nichts – im wahrsten Sinne des Wortes.

Sicher ist, dass Rolle und Rad nicht erfunden wurden, um
Möbel mobil zu machen. Die Menschen im dritten vorchrist-
lichen Jahrtausend hatten andere Sorgen.
Zivilisatorischer und kultureller Fortschritt blieben jedoch seitdem aufs engste mit dem Rad und seinen Varianten verknüpft.
In den frühen Hochkulturen und verschiedenen religiösen und philosophischen Lehren der Welt spielte und spielt das Rad parallel dazu als Symbol oder Vorstellungsmodell vielfach eine zentrale Rolle. Als Abstraktum der Sonnenscheibe verkörperte es zum Beispiel in Ägypten die Gottheit selbst, als Rad des
Daseins symbolisiert es im Hinduismus die ewige Wiedergeburt und später, schon etwas
gegenständlicher, ermöglicht das Rad dem nordischen Thor die donnernde Wagenfahrt am Himmel. Im Rad manifestieren sich Urbild, Symbol und Zeichen des Kreises. Die Idee erhält eine
klare Funktion.
Abhängig vom jeweiligen Kulturkreis, war der Wagen zudem unverzichtbare Grabbeigabe und sollte die letzte Reise symbolisch erleichtern oder ermöglichen.
Ausgrabungen des keltischen Fürstengrabes aus dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert in Hochdorf/Enz brachten vor
Jahren unter anderem eine gut erhaltene Kline zu Tage, die dem Fürsten als letzte Ruhestatt diente. Das schwere bronzene Sofa, ein Möbelstück der frühkeltischen Oberschicht, wurde normalerweise bei den sprichwörtlich ausgedehnten Gelagen benutzt und stand auf acht Trägerfiguren mit je einem kleinen Speichenrad zwischen den
Füßen. Bei diesen Rollen handelt es sich klar um einen frühen
Beleg funktionaler und kunsthandwerklich anspruchsvoll ausgeführter Möbelrollen; keinesfalls gefertigt für die letzte Reise eines Herrschers. Allein diese Zweitverwendung als Grabbeigabe bot die Chance zu überdauern. Bei der weiteren Spurensuche rückt ein gewaltiger Sprung – bis fast in unsere Zeit – ein bis heute gültiges Beispiel mobiler Möbel ans Licht: den langen Shakertisch. Die Glaubensgemeinschaft der Shaker war nicht nur für die sorgfältige handwerkliche Herstellung äußerst schlichter und funktionaler Möbel bekannt, sondern auch für penible Sauberkeit. So erlaubten die Rollen am großen Esstisch sein mühe-
loses Verschieben zum gründ-
lichen Auskehren des Raumes. Die Stühle hingen derweil an Wandhaken.
Ein jüngeres Beispiel für funktionale Möbelrollen ist der Teewagen von Alvar Aalto aus den 30er Jahren dieses Jahrhunderts. Der Durchmesser der Räder leitete sich aus den damals noch üblichen Türschwellen ab, die die großen Scheibenräder relativ leicht und erschütterungsarm überfahren konnten. Ihre formale Integration ist gleichwohl
perfekt, ohne sich zu verselbstständigen.
Ein weiterer Zeitzeuge ist der Sessel „Zyklus“ von Peter Maly aus dem Jahr 1983. Dabei ging Peter Maly noch einen Schritt weiter: die Scheibenräder sind mehr als formale, denn als funktionierende Elemente unverzichtbar. In diesem Entwurf
harmonisieren die Radien von Polstern, Armlehnen, Kopfstütze und Rädern.
Was Rollen können müssen
Wichtig bei der Rollenauswahl ist zuerst die Festlegung der Tragkraft. Welche Last eine Rolle zu tragen hat, lässt sich einfach errechnen: Gewicht des Möbels plus Zuladung; Gesamtbelastung geteilt durch drei. Nur durch drei wird geteilt, weil bei unebenen Böden möglicherweise nur drei der vier Räder die Last tragen müssen.
Die nächste Frage: Welche Rollen für welche Böden? Für harte Böden wie Parkett- und Laminatböden, Fliesen und bei Steinböden kommen Rollen mit weichen Laufrädern zum Einsatz. Bei Teppichböden oder auf Linoleum werden harte Laufrollen verwendet.
Lenk- oder Bockrollen? Lenkrollen sind dort angesagt, wo uneingeschränkte Beweglichkeit in jede Richtung erforderlich ist. Mit vier Lenkrollen ergibt sich ein äußerst kleiner Wendekreis.
Üblich ist meist die Kombination aus zwei Lenk- und zwei Bockrollen, so dass ein guter Geradeauslauf gegeben ist.
Vier Bockrollen sind an einem Möbel ideal, wenn der Gegenstand nur vorwärts und rückwärts gerollt werden soll.
Rollen mit Feststeller gewährleisten einen sicheren Stand, wobei die Anzahl von den eingesetzten Lenk- oder Bockrollen abhängig ist. Vier Lenkrollen benötigen für einen absolut
sicheren Stand auch vier Feststeller.
Zur Befestigung werden die Rollen meist wahlweise mit Anschraubplatte, Gewindestift oder mit Stift und Kunststoff-Hülse angeboten.
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de