Bei der Produktion von Fenstern und Türen aus Massivholz gewinnen die Klebstoffe an Bedeutung, die sowohl für europäische wie auch für asiatische Hölzer gleichermaßen eingesetzt werden können und den hohen Festigkeitsanforderungen genügen. Neben den herkömmlich verwendeten PVAc-Klebstoffen bietet Klebchemie mit dem EPI-System und Einkomponenten-Polyurethan-Klebstoffen hier hochwertige Lösungen.
Es werden folgende Verklebqualitäten gefordert: Wasser-beständigkeit D3 bzw. D4 nach DIN/EN 204, hohe Temperaturbeständigkeit, geprüft nach WATT 91 mit einem empfohlenen Mindestwert von > 7 N/mm² sowie Langzeitbeständigkeit in der Außenbewitterung.
PVAc-Klebstoffe mit Salzhärter: Weltweit bewährt und universell im Einsatz ist die einkomponentige PVAc-Dispersion Klebit 303.0, die sich durch hohe Wasser- (D3) und Temperaturbeständigkeit auszeichnet. Die farblose Leimfuge sowie das gute Verhältnis zwischen offener Zeit und Presszeit prädestinieren dieses Produkt für die Fenster- und Türenindustrie. Durch Beimengung eines Härters ist die Verarbeitung in Verleimqualität D4 nach DIN/EN 204 möglich. Als zweikomponentige PVAc-Dispersion für die Herstellung von Fensterkanteln und Fenstereckverbindungen wird Klebit 304.1 mit 5 Prozent des Salzhärters 303.5 verarbeitet. Dank langer Topfzeit über mehrere Tage eröffnet sich dabei ein komfortables Verarbeitungsfenster. Auch die Verwendung in der Hochfrequenzverleimung ist verbreitet. Die hohe Wasserbeständigkeit D4 nach DIN/EN 204 und der WATT 91-Wert > 8 N/mm² sichern hohe Verklebequalität.
EPI-System: Das Emulsion Polymer Isocyanate–System von Kleiberit basiert auf der PVAc-Dispersion Klebit 304.4, die mit 15 Prozent des Isocyanathärters 808.0 verarbeitet wird. Dadurch wird eine wesentlich höhere Vernetzungsrate erzielt und eine engmaschige Netzstruktur geschaffen. Die Wasserbeständigkeit überschreitet die Mindestanforderungen der Klassifizierung D4 nach DIN/ EN 204 bei weitem. Temperaturbeständigkeitswerte >12 N/mm² nach WATT 91 beschreiben – ebenso wie die gute Adhäsion zu schwierig verklebbaren Holzarten – die hohe Qualität dieser Kombination. So werden selbst mit Holzarten, die kritische Holzinhaltsstoffe besitzen (Teak, Rubberwood, chin. Eiche, etc.), beste Ergebnisse erzielt. Das EPI-System besitzt einen neutralen pH-Wert, wodurch selbst bei sensiblen Holzarten keine Verfärbungen der Klebfuge auftreten. Die Verarbeitung erfolgt über 2-K-Misch- und Dosieranlagen.
Einkomponenten-Polyurethan-Klebstoffe: Diese auf Isocyanatbasis aufgebauten PUR-Klebstoffe (Kleiberit PUR 501.0) sind aus dem Bereich der Holzwerkstoffindustrie hinreichend bekannt. Während der Aushärtphase geht ein Teil der reaktiven Gruppen eine chemische Verbindung mit den OH-Gruppen des Holzes ein. Der Großteil der reaktiven Gruppen vernetzt unter Einwirkung von Feuchtigkeit aus dem zu verklebenden Holz und gewährleistet so hohe Festigkeitswerte und gute Beständigkeit.
Der 100%ige Festkörpergehalt schließt das Schrumpfen von Klebstoff-Fugen aus, während durch das Schäumverhalten der 1-K-PUR Klebstoffe ein gewisser Füllcharakter entsteht, der bei evtl. auftretenden Toleranzen Sicherheit gibt. Die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Hamburg, hat eine Untersuchung des Langzeitverhaltens von Fensterkantelverklebungen mit 1K-PUR 501.0 durchgeführt, deren Ergebnisse dem System absolute Tauglichkeit bescheinigen:
„Untersucht wurden drei aus jeweils drei Lamellen bestehenden Kantelabschnitten der Holzart Meranti (Shorea spp.) von 85 x 24 x 1200 mm, die über zehn Jahre lang einer Freibewitterung ausgesetzt waren. Als Klebstoff wurde der einkomponentige Polyurethanklebstoff Kleiberit PUR 501.0 eingesetzt, bei dem es sich laut Prüfbericht des Institutes für Fenstertechnik Rosenheim (ift) um ein Produkt der Beanspruchungsgruppe D4 nach DIN/EN 204 handelt.
Die Muster waren nicht oberflächenbeschichtet und zeigten nach Ablauf der zehn Jahre starken Bewuchs durch Pilze sowie Algen. Die Hirnenden der Kanteln waren einige Zentimeter tief zerklüftet, die Längsflächen wiesen ebenfalls Rissbildung auf. Die Risse verlaufen vornehmlich im Holz, nicht in der Klebfuge.
Versuchsergebnisse
In Anlehnung an die Systemprüfung für lamellierte Kanteln des ift Rosenheim wurden aus den bewitterten Kantelabschnitten 50 mm lange Druckscherproben geschnitten und nach verschiedenen Lagerungsfolgen geprüft. (…)
Nach dem Spalten normalklimatisierter Proben zeigten sämtliche Klebfugen 100%igen Holzbruch.
Zusammenfassung
Auch nach 10-jähriger Freibewitterung wurden Klebfugenfestigkeiten im Bereich der Vollholzfestigkeiten gefunden. Dies deutet auf die außerordentlichen Klebeigenschaften des geprüften PUR-Klebstoffes unter extremen Belastungen bei der Holzart Meranti hin.“
Klebchemie
76353 Weingarten/Bd.
Tel 0 72 44/62-0
Fax ~/7 00-0
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