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Hölzerner Durchblick

Projektarbeit an der Meisterschule Gunzenhausen
Hölzerner Durchblick

Brillen sind zu Schmuckstücken geworden und – haben ihr Dasein als Sehhilfe längst verlassen. So hat der Meisterschüler Thomas Zubnar als Semesterarbeit statt einem Möbel eine Brillenfassung gefertigt. Da er selbst Brillenträger ist und gerne den Durchblick behält, hat er ein Schmuckstück entworfen, das durch Design und Konstruktion überzeugend auftritt.

Bei der Entwurfsplanung musste Thomas Zubnar verschiedene Aspekte in die Planung mit einfließen lassen, sei es im Bereich Design, Tragekomfort, Formstabilität und der Materialauswahl. In verschiedenen Entwurfsskizzen und Pappmodellen hat der Meisterschüler für sich ein Modell gewählt, bei dem der Charakter des Holzes nicht verloren geht und das Furnierbild bzw. die Maserung noch gut zu erkennen ist. Nachdem er für sich alle wichtigen Eigenschaften festgelegt hat, ging es daran, den Entwurf in eine Konstruktionszeichnung umzusetzen. Um die genauen Abmessungen und Radien zu ermitteln, verwendete er ein CAD-Softwareprogramm. Hier musste Thomas Zubnar eine Symbiose zwischen den verschiedensten Radien herstellen, um einen sauberen Übergang der verschiedenen Rundungen zu erhalten. Durch einige Versuche und verschiedene Probearbeiten im Bereich der Materialauswahl und der Verleimungsart, kam er zu dem Entschluss, dass nur eine Formverleimung mit minimal neun Schichten Furnier in Frage kommt, um eine entsprechende Formstabilität zu erreichen.

Der Fertigungsprozess
Nachdem die gewünschte Grundform der Brille erarbeitet war, stellte der Meisterschüler als erstes eine Verleimschablone am Bearbeitungszentrum her. Die Einzelteile dieser Schablone (Form und Gegenform) fügte er mit Dübeln, Leim und Schraubzwingen zusammen. Nach dem Verleimen wurde die Schablone von Hand nach geschliffen und mit transparentem Klebeband versehen. Damit wurde gewährleistet, dass das verleimte Formteil nach dem Verpressen problemlos herausgenommen werden kann. Um ein kontrastreiches Wechselspiel der Farben zu erhalten, wählte er Nussbaum- und Ahornfurniere und wurde dann zusammengestellt und passend zugeschnitten. Die einzelnen Furnierschichten wurden gleichmäßig mit PU-Leim versehen und kreuzweise zu Paketen gebündelt. Um Risse oder Brüche der Furniere zu vermeiden, wurden diese leicht mit Wasser besprüht. Das Furnierpaket hatte der Meisterschüler in die Verleimschablone mit Schraubzwingen unter möglichst gleichmäßigem Druck verleimt. Die fertigen Formteile wurden dann auf dem Bearbeitungsblock festgeschraubt und kamen anschließend auf das Bearbeitungszentrum. Mit dem CNC-Bearbeitungsprogramm „Wood Wop“ wurden die Konturen aus Sicherheit nochmals abgefahren. Die Konturen der Brille hat Zubnar am Bearbeitungszentrum nicht vollständig ausgefräst, um ein Herunterfallen des filigranen Produktes zu vermeiden. Das Mittelstück wurde dann heraus gebrochen und fein säuberlich mit der Hand nachbearbeitet. Darauf hin hat er eine kleine V-förmige Nut freihändig mit der Handmaschine in das Brillengestell gefräst, wo später die Gläser eingesetzt wurden. Nachdem auch die Brillenbügel ausgefräst waren, mussten sie nur noch mit dem Mittelstück verbunden werden. Für den Klappmechanismus zwischen Brillenbügel und Front, hatte sich der Meisterschüler für eine Holzscharnierlösung entschieden, wobei ein 1,5 mm Metallstift durch die Fingerzinkenverbindung als Drehachse in der Backe dient. Die Überstände, die an der Brille entstanden, hat er dann abgesägt und bündig verputzt. Die Flächen und Kanten wurden anschließend gebrochen und geschliffen. Die Oberfläche wurde mit Öl behandelt. Durch die seidenmatte und offenporige Oberfläche ging der Charakter des natürlichen Materials nicht verloren, sondern wurde durch das Öl noch angefeuert. Anschließend hat Thomas Zubnar die Brille mit einem Schleifvlies geglättet, um so die matte Oberfläche von Rückständen zu befreien. Die Brillenfassung wurde anschließend zum Augenoptiker gebracht. Dort erhielt der Meisterschüler Hilfestellungen vom Optiker Harry Bettendorf. Vor Ort nahm der Optiker die elektronische Vermessung vor, um anschließend die Gläser dafür passgenau zu fertigen. Nachdem alle Komponenten fertig gestellt waren, hat der Optiker die Gläser in das ausgefallene Brillengestell eingesetzt. ■
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