Schreiner sind meist kreative Menschen und stellen dies oft bei ihrem Gesellen- oder Meisterstück unter Beweis. Das Thema einfache, elementare Verschlüsse und Verriegelungen beschäftigte Holger Schardt und Pablo Herlinghaus. Unabhängig voneinander, kreierten sie bewegliche Schließhaken, die über Federn aus Holz in Nullstellung gehalten werden.
Mit einem einfachen Hakenriegel wird die Tür des Werkschrankes von Pablo Herlinghaus zu gehalten. Der Riegel ist knapp 300 mm lang und ist am hinteren Ende drehbar gelagert bzw. an der Seite befestigt. Damit der Haken nicht nur durch die Erdanziehung nach unten gezogen wird, hat der Meisterschüler eine Druckfeder von oben eingesetzt. Die Feder besteht aus Eichenholz, ist im hinteren Schrankbereich über einen Keil mit dem Zwischenboden verbunden und drückt den Hakenriegel sanft nach unten. Das komplette Meisterstück zeigen wir auf der Seite 100.
Auch der Junggeselle Holger Schardt hat sich die Elastizität des Holzes zu Nutze gemacht und einen Schubkasten seines Gesellenstückes verriegelt. Die Feder mit dem hakenförmigen Ende ist hinten angeschrägt und auf den Zwischenboden geschraubt. Ist der Schubkasten geschlossen, greift der Haken in eine Leiste, die auf den Schubkastenboden geleimt wurde. Zur Entriegelung des Verschlusses wird eine kleine Klappe nach unten gezogen, die mit dem Hakenriegel fest verbunden ist. Damit dies relativ unsichtbar bleibt, hat der Geselle diesen Beschlag flächenbündig in den Zwischenboden eingelassen.
Mit seinem Gesellenstück belegte Holger Schardt beim Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz 1999 den 1. Platz. o
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