Der Herausforderer aus Pesaro ist mit ehrgeizigen Zielen weiter auf dem Vormarsch. Anlässlich der Xylexpo nahm Biesse nochmals Stellung zur Fusion mit der österreichischen Maschinenfabrik Schelling GmbH, Schwarzach.
Die Integration beider Gesellschaften lief in Form eines Aktientausches. Demnach habe Biesse 100 % der Schelling-Aktien übernommen. Im Gegenzug habe Schelling-Inhaber, Dr. Deuring, 10 % der Biesse-Aktien erhalten. Deuring, Präsident einer neuen Gesellschaft in Schwarzach, werde außerdem als Direktor für die Division “Systeme” dem Vorstand der Biesse-Gruppe beitreten.
Die Fusion mit Schelling, so Biesse- Vizepräsident Roberto Selci, bringe die Firmengruppe einen Schritt weiter auf dem Weg an die Börse, der für die zweite Jahreshälfte 2001 ins Auge gefasst sei. Der weitere Ausbau des Konzerns zum führenden Komplettanbieter von Holzbearbeitungsmaschinen ist erklärte Strategie. Dazu könne man sich auch weiter Aquisitionen vorstellen. Kräftig investieren wolle Biesse in Technologien und Produkte “die wir bisher noch nicht haben”. Ganz oben stehe dabei der weitere Ausbau der Kantenverleimung und der Kantenbearbeitung. Biesse sieht die Expansion mit Schelling als konsequente Weiterentwicklung seiner Strategie für die Möbel- und Plattenindustrie. Schelling verfüge gerade auf dem Gebiet der Plattenaufteilanlagen im oberen Marktsegment über hochentwickeltes Know-how, einschließlich einer guten Vertriebs- und Servicestruktur.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Biesse Corporate einen Gesamtumsatz von 358 Mio. Euro, Schelling eingerechnet. Die Belegschaft soll auf insgesamt 1900 steigen.
In Mailand präsentierte Biesse eine ganze Reihe interessanter Weiterentwicklungen. Für das Handwerk ist der weitere Ausbau der CNC-Reihe “Rover” mit neuen Modellen interessant. Für flexiblere Werkzeugmagazine und zur Lösung der Spannproblematik wurde intensive Weiterentwicklung betrieben: Schlauchlose Vakuumsysteme sowie schwenk- und teilbare Vakuumteller, die schnell ausgetauscht werden können, sind das Ergebnis. Hinzu kommt ein neuartiges Spannsystem für die Fensterfertigung.
Ein besonderer Akzent wurde im Bereich der Kantenanleimmaschi-nen und Kantenbearbeitungsau-tomaten gesetzt. Die Baureihe “Stream” verfügt über einen weiterentwickelten Aggregatebaukasten und Multifunktionsaggregate. Interessant beim Gruppenmitglied Selco ist das neue Modell EB-EBT 120 und ein innovatives System für den automatisierten Sägeblattwechsel. Weitere Akzente setzte das Unternehmen im Service und mit neuer Software. Teleservice und Video- Ferndiagnose sind dazu die Stichworte. Mit “Vector” und “Power CAM” wurden neue, einfach zu bedienende CAD/CAM-Lösungen für den Innenausbau und die Fenster- und Türenfertigung vorgestellt. o
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