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Immer eine offene Tür

2. Platz beim Thalhofer-Preis: Peter Musch ist begeistert vom Werkstoff Holz
Immer eine offene Tür

Tag der offenen Tür? Peter Musch hat das jeden Tag. Wenn die Naturfreunde sich den Betrieb anschauen wollen, wenn die Gemeinderätin sich informiert oder wenn jemand nur ein Schräubchen braucht: Peter Musch schickt niemanden fort. Das ist keine antrainierte Strategie. Das ist seine Art. Und er hat Erfolg damit.

Fürs Kinder-Ferienprogramm bietet er schon seit einigen Jahren kleine Basteleien mit Holz an. „Kinder sind so begeistert, wenn sie etwas aus Naturmaterial selber machen können. Das ist toll.“ Der Schreinermeister bekommt strahlende Augen. Holz ist seine Passion. Er liebt dieses Material. „Es gibt keinen Werkstoff, der so vollkommen ist wie das Holz.“ Und: „Holz zieht die Menschen an.“ Logisch, dass die Massivholzverarbeitung bei Peter Musch im Mittelpunkt steht.

Wenn der 39-jährige Vater von zwei Töchtern Holzprojekte gemeinsam mit dem Kindergarten und der Grundschule durchführt oder beim Berufsinformationstag an der Realschule den Schülern Lust aufs Schreinern macht, geht es ihm um zwei Dinge: Er will das Bewusstsein für den Wert des Werkstoffes wecken, und er will den Berufsstand und die Arbeit des Schreinerhandwerks bekannt machen.
Nützlicher Nebeneffekt: Er bleibt im Gespräch. Und das ist etwas, was ihm auch an der Marketingkampagne des Landesfachverbandes Baden-Württemberg gefällt: „Der Schrei nach Schreiner“ sei mutig und frech. Die Kunden reagieren ganz unterschiedlich auf die etwas provokanten Plakate, erzählt Peter Musch. Aber sie sprechen darüber. Und das sei das Wichtigste. „Die Menschen dürfen gerne nach uns schreien.“ Man müsse auch im Schreinerhandwerk nach vorne gehen und sich präsent zeigen.
Kunden anziehen
Präsenz zeigt Peter Musch zum Beispiel mit seinem Ausstellungsraum. Dieser wirkt anziehend, hier herrscht Wohlfühl-Atmosphäre. Tische und Stühle laden zum Hinsetzen ein, alles darf angefasst und benutzt werden. Informationsmaterial befriedigt den Wissensdurst der Kunden. Der Ausstellungsraum ist der Werkstatt direkt angegliedert und verteilt sich auf zwei Etagen.
Auch über das Internet knüpft Peter Musch inzwischen recht häufig Kontakte zu Kunden. Er sei Computerfreak, sagt er von sich. Das Internet ist sein Steckenpferd. Schon 1985 hatte er seinen ersten Computer. Auch war er einer der ersten, die das Meisterstück auf CAD gezeichnet haben. 1993. Seit drei Jahren gestaltet und „füttert“ Peter Musch seine Homepage selber. „So etwas muss Spaß machen, es darf einem um die Zeit nicht leid sein.“
Die Homepage ist klar und übersichtlich gestaltet, immer aktuell und bietet mit Bildgalerien dem Besucher einen Einblick in das Produktspektrum des Unternehmens. Unter den verschiedenen Rubriken – Wohn- und Esszimmermöbel, Einbauküchen, Schlaf- und Kinderzimmermöbel aber auch Parkett und Riemenböden oder Türen, Fenster und Verglasungen – gibt es eine breite Auswahl an verschiedensten Beispielen, die Musch zusammen mit seinen Mitarbeitern schon realisiert hat. „Manchmal kommen die Kunden mit einem Bild, das sie sich von der Homepage herunter geladen haben. Das ist dann ein erster Anknüpfungspunkt.“
Ein weiteres, bedeutendes Element der Kundengewinnung ist – wie so häufig – die Mundpropaganda. „Schön ist, wenn der Kunde sagt: ,Ich möchte von IHNEN eine Küche.’ Besser, als wenn er sich schon vorher zehn Angebote eingeholt hat und jetzt noch das elfte haben will.“ Peter Musch nimmt sich Zeit, Fragen zu beantworten. „Wichtig ist, dass der Kunde Vertrauen hat.“
Peter Musch hat Kunden jeden Alters. 70 Prozent seiner Kunden sind Privatleute, aber gerade in letzter Zeit hat er bemerkt, dass auch Firmen Wert auf persönliche Beratung und individuelle, hochwertige Produkte legen.
Perfekte Arbeit
Perfekte Arbeit ist ihm ein Anliegen. Reklamationen kennt er fast nicht, was bei der Arbeit mit massivem Holz keine Selbstverständlichkeit ist. Um qualitativ hochwertiges Holz zu haben, war die Trockenkammer eine der ersten Anschaffungen, die er getätigt hat. Er überprüft das Raumklima beim Kunden und stimmt die Holzfeuchte darauf ab. Dazu bekommen seine Kunden die entsprechenden Merkblätter und Pflegehinweise zur Hand. Sein Holz kauft er hauptsächlich im Winter im heimischen Wald direkt beim Förster. Entsprechend groß ist sein Holzlager: Rund siebzig Festmeter Holz hat er vorrätig. Schwerpunktmäßig Laubhölzer – orientiert an den aktuellen Trends, zur Zeit ist es beispielsweise besonders viel Eiche. Musch ist anspruchsvoll: „Der Holzhandel trocknet Massivholz oft nicht so weit herunter, dass es für den Möbelbau optimal geeignet ist und man weiß nie, wie lange das Holz nach der Trocknung schon wieder im Freien gelegen hat.“
Der Schreinermeister weiß, worum es bei der Verarbeitung von massivem Holz geht. Dieses Wissen braucht er auch für seine Tätigkeit als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Schreinerhandwerk. Als Sachverständiger firmiert er zwar unabhängig von der Schreinerei. Nichtsdestotrotz schafft auch diese Tätigkeit Vertrauen bei den Kunden und entwickelt sich nebenbei noch recht gut.
Bei Null angefangen
  • 1994 hat Peter Musch quasi bei Null angefangen. Er pachtete 1994 eine Werkstatt mitten in dem kleinen Ort Erolzheim südlich von Ulm. Ein Jahr später hatte er schon den ersten Mitarbeiter. „Der ist heute noch bei mir.“
  • 1998 begann er mit dem Bau eines neuen Werkstattgebäudes, mit Büro und den Ausstellungsräumlichkeiten. Auch in Erolzheim. 1999 zog man in das neue Gebäude. Heute hat Musch insgesamt sechs Mitarbeiter: „Mir ist es wichtig, dass die Mannschaft zusammen passt. Ich habe hervorragende Mitarbeiter, die Spaß an der Arbeit haben und meine Ideen und Planungen perfekt umsetzen. Jeder schätzt jeden und weiß auch, was der andere kann.“
Für Peter Musch stehen Gestaltung und Planung, Kundenbetreuung und Arbeitsvorbereitung im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Er kümmert sich um die größeren und großen Projekte. Eine Wochenarbeitszeit von über 50 Stunden ist normal.
Aber er bezieht auch seine Mitarbeiter ein: Kleinere Aufträge erledigen sie eigenständig, der Austausch defekter Glasscheiben oder Reparaturen beispielsweise. Die Mitarbeiter fahren zum Kunden, messen aus, kümmern sich um das Material, reparieren. Jeder Auftrag wird von Anfang bis Ende von einem Mitarbeiter betreut. Wobei jeder seine Spezialgebiete hat: Küchenmöbel, Wohnzimmer, Fußböden, Innentüren oder Haustüren.
Musch mag eine klassisch moderne Gestaltungslinie. Seine Möbel sollen zeitgemäß sein: „Ich lebe in der Gegenwart und baue auch dementsprechende Möbel.“
Großzügiger Service
Ein Auftrag ist für Peter Musch mit dem Einbau nicht beendet: „Der Kunde darf jederzeit wieder kommen, wenn er ein Anliegen hat. Müssen beispielsweise Türen, die aus meiner Werkstatt stammen, gekürzt werden, weil ein neuer Boden gelegt wurde, berechne ich das Kürzen nicht.“ Service sei ein wichtiger Bereich, da erinnern sich die Kunden gerne.
Seit zwei bis drei Jahren arbeitet Musch auch verstärkt mit anderen Gewerken zusammen – mit einem Treppenbauer, dem Maler, einem Elektriker, dem Installateur und Heizungsbauer und einer Raumausstatterin. „Viele Kunden haben es einfach gerne, wenn ich die unterschiedlichen Gewerke terminiere und abstimme.“ Außerdem empfiehlt man sich gegenseitig weiter und kennt sich auf der Baustelle.
Inzwischen habe sein Unternehmen einen sehr guten Ruf. Peter Musch ist zufrieden mit der Entwicklung. Doch für das Ansehen hat er auch hart gearbeitet: „Ich bin ehrgeizig und das, was ich mache, versuche ich möglichst gut zu machen.“ ■
von BM-Redakteurin Regina Adamczak
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