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Innentüren richtig montiert

Voraussetzungen – Ausrichten – Befestigen – Abdichten
Innentüren richtig montiert

Die Qualität eines Bauteils steht und fällt oft mit der Montage. Diese Aussage gilt auch für Innentüren. Die Anforderungen an diese Bauelemente sind je nach Einsatzort und Bauherrenwunsch umfangreich und vielfältig. Der Beitrag vom ifz gibt dem Verarbeiter einen Überblick über die fachgerechte Montage dieser Bauelemente.

Einige technische Grundanforderungen, die noch durch gestalterische Anforderungen zu ergänzen sind, zeigt Bild 1. Ein gutes Endergebnis kann nur dann erwartet werden, wenn auch der Einbau des Elementes in allen Einzelheiten passt. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang:

  • Anforderungen an die Wandöffnung
  • Wichtige Maße
  • Ausrichten und Befestigen
  • Maßnahmen zum Schutz gegen Feuchtigkeit
  • Besonderheiten bei der Montage von Schallschutztüren.
Die Wand als solider Partner der Tür
Aus Türblattgewichten und Betätigungen der Türen ergeben sich Druck und Zugkräfte wie auch Momente auf die umgebenden Bauteile. Zunächst entstehen diese Kräfte im Türblatt, das z. B. bei Anforderungen an den Schallschutz oder die Einbruchhemmung 60 kg und mehr auf die Waage bringen kann. Bei einem schwungvollen Zuschlagen eines Türblattes und erst recht bei Einbruchversuchen werden neben den statischen Eigengewichtsbeanspruchungen auch noch dynamische Kräfte wirksam. Entsprechend stabile Zargen mit ausreichend dimensionierten Beschlägen und Befestigungen sind deshalb weitere wichtige Kettenglieder.
Zum Schluss landen die Kräfte in der umgebenden Wand. Nicht jede Wand besteht aus schwerem massiven Mauerwerk, das mit derartigen Beanspruchungen problemlos zurecht kommt. Bei Öffnungen in leichten Wänden kann es durchaus notwendig sein, zusätzliche Verstärkungen aus Metallprofilen (z. B. Winkelprofile oder U-Profile) vorzusehen. Ein Beispiel zeigt Bild 2.
Bei Anforderungen an die Einbruchhemmung einer Tür wird es konkret, wenn es um die Stabilität der umgebenden Wand geht. Gemäß DIN V ENV 1627 „Fenster, Türen, Abschlüsse – Einbruchhemmung – Anforderungen und Klassifizierung“ sollten die umgebenden Wände in Material und Ausführung mindestens den Vorgaben von Tabelle 1 entsprechen.
Auch das Klima muss stimmen
Es ist auf das richtige Einbau- und Umgebungsklima zu achten. Man spricht von einer so genannten Ausgleichsfeuchte, die sich in Holzwerkstoffen in Abhängigkeit des Umgebungsklimas einstellt. Die entsprechenden Werte für Holzausgleichsfeuchte finden Sie in der Tabelle 2. Feuchteänderungen, hervorgerufen durch Schwankungen der Luftfeuchte des Raumes, verursachen Aufquellungen und Verformungen. Daher sollten Holzwerkstoffzargen nicht in feuchte Wände eingebaut werden. Die Ausgleichsfeuchte uGl sollte zwischen 8 % und 11 % liegen.
Wie krumm ist noch gerade?
In DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau; Bauwerke“ ist festgelegt, welche Abweichungen z. B. Wände von der Lot- und Fluchtgerechten maximal aufweisen dürfen. Bezieht man dies auf die Höhe einer Tür mit 2 Metern, so ergeben sich immerhin bereits zulässige Abweichungen von 6,5 mm. Im ungünstigsten Fall könnte es passieren, dass eine Türzarge von der Wand um 13 mm absteht.
Im Bereich von Türöffnungen müssen deshalb größere Genauigkeiten beim Aufmauern einer Wand vorausgesetzt werden. Solange sich die Abweichungen in Größenordnungen von etwa 2 bis 3 mm bezogen auf die Türhöhe bewegen, ist dies zu tolerieren. Die Zargenbekleidungen liegen also auf der Wandoberfläche nicht immer ganz an, da mit gewissen Toleranzen in der Ebenheit der Wand zu rechnen ist. Zusätzliche Zierleisten verbessern den optischen Eindruck.
Zargenmontage – für eine gut funktionierende Tür
Aus DIN 18101 „Türen; Türen für den Wohnungsbau; Türblattgrößen, Bandsitz und Schlosssitz; Gegenseitige Abhängigkeit der Maße“ ist zu entnehmen, welche Fugenbreiten sich zwischen der Zarge und der Wandleibung ergeben. Das so genannte Baurichtmaß ist zugleich das noch zulässige kleinste Maß der Wandöffnung. Das Außenmaß der Zargen wird so konzipiert, dass noch eine Gesamtfugenbreite von 10 mm für die Dämm- und Abdichtungsmaßnahmen verbleibt. Zu bedenken ist jedoch, dass die Bandtaschen gegenüber der Zargenaußenseite vorstehen und zusätzlichen Platz benötigen. Um die Zarge ordnungsgemäß ausrichten, befestigen und die Fugen entsprechend den Erfordernissen dämmen und dichten zu können, muss das Mauerwerk im Bereich der Bandtaschen entweder ausgestemmt oder die Wandöffnung größer gemacht werden. Wird das zulässige Größtmaß für die Wandöffnung nach DIN 18100 gewählt, so ist die Öffnung insgesamt 20 mm größer als das Baurichtmaß bzw. das zulässige Kleinstmaß (Bild 4). Die Bandtaschen haben dann ausreichend Platz.
Die so genannte „Bodenluft“, also die Fugenbreite zwischen Oberkante Fertigfußboden und Unterkante Türblatt, kann bei Ausführung nach den Maßfestlegungen und zulässigen Toleranzen der Normen bis zu 12 mm betragen. Eine derartige Fugenbreite ist jedoch üblicherweise zu groß. Eine akzeptable Fugenbreite liegt bei maximal 7 mm.
Achtung: Zur Sicherstellung einer Bodenluft von maximal 7 mm ist das Türblatt vor Befestigung der Zarge einzuhängen. Durch Unterfüttern oder Kürzen der Zarge kann die gewünschte Bodenluft eingestellt werden.
Größere Fugenbreiten können jedoch durchaus in bestimmten Fällen (z. B. Feuchträume) notwendig werden.
Zargen mögen keine feuchten Füße
Holz- und Holzwerkstoffzargen sollten nicht von unten her feucht werden. Dies kann erreicht werden, indem unten eine ca. 3 mm breite Fuge durch Unterlegen eines Distanzstreifens und durch elastische Abdichtung der Anschlussfuge zum Boden, insbesondere bei Stein- oder Parkettbelägen, hergestellt wird (Bild 5).
Schwellenlage erfordert Planung
Bei Türen mit Schwellen ist die Lage der Schwelle entsprechend den Angaben des Türherstellers zu berücksichtigen.
Zur Vermeidung von Konflikten ist zu empfehlen, die Schwellenkante ca. 40 mm gegenüber der fertigen Wandoberfläche zurückversetzt anzuordnen und nach der Türmontage eine Winkelschwelle, gegebenenfalls mit Dichtprofil, an das Türblatt anzupassen (Bild 6).
Der richtige Zargensitz
Eine problemlose Funktion des Türblatts steht und fällt mit der lot- und fluchtgerechten Ausrichtung der Zarge.
Bei einer Standardtür reicht es in der Regel aus, die Zarge mit Hilfe einer Präzisionswasserwaage einzusetzen. Abweichungen bis zu 2 mm pro Zargenseite können jedoch auftreten, wenn von einer üblichen Genauigkeit von 1 mm pro Meter und einer Zargenhöhe von 2 m ausgegangen wird.
Achtung: Bei Türen mit besonderen Anforderungen wie beispielsweise an die Schalldämmung, den Rauchschutz oder Brandschutz muss gefordert werden, das Türblatt in die provisorisch eingesetzte Zarge einzuhängen und dann die Zarge bestmöglich nach dem Türblatt auszurichten.
Nur mit Hilfe dieser Kontrolle ist sicher zu stellen, dass die Dichtungen ordnungsgemäß an dem Türblatt zur Anlage kommen.
Ein guter Schaum löst viele Fälle
Gute PUR-Schäume können vielfach, jedoch nicht überall bei Zargenbefestigungen zum Einsatz kommen. Folgende Regeln sind bei der Zargenbefestigung mit Schaum zu beachten:
  • Die Eignung des PUR-Montageschaumes für Türzargenbefestigung sollte durch ein Prüfzertifikat nachgewiesen werden.
  • PUR-Schäume sind in der Regel für Türzargenbefestigungen in Verbindung mit Türblättern bis zu einer Masse von ca. 40 kg geeignet. Sind höhere Massen vorgesehen, müssen hierfür besondere Prüfnachweise vorliegen bzw. zusätzliche Befestigungen angebracht werden.
  • Der Schaumflächenanteil auf der benetzten Zargenrückseite muss minimal 30 % betragen.
  • Wandoberflächen müssen staubfrei und trocken sein.
  • Schaumfugenbreite zwischen 8 mm und 25 mm.
  • Mindestens 6 Schaumbefestigungspunkte (3 je Zargenseite) im Bereich der Schlösser und Bänder über die komplette Zargenbreite.
  • Unterfütterung der Zarge zum Boden.
  • Bei allen schwereren Türen ist der Hohlraum zwischen Zarge und Wand punktuell im Bereich der Bänder und der Schlossseite oben druckfest zu hinterfüttern.
  • Bei schweren Türblättern sowie bei Rauchschutztüren und einbruchhemmenden Türen sind zusätzlich zum Schaum mechanische Befestigungen erforderlich (Bild 7). Schäume dienen bei diesen Türen nur der Hohlraumfüllung, nicht der Befestigung.
  • Gemäß DIN 18111-4 sind Stahlzargen in Massivmauerwerk wie z. B. Beton, Ziegel oder Kalksandstein mit Mörtel vollflächig zu hinterfüllen.
Schalldämmtüren brauchen mehr
Wenn es um die Schalldämmung einer Tür geht, hängt der Erfolg wesentlich von der guten Abdichtung zwischen Zarge und Wand ab. Die Hohlräume im Anschlussbereich der Zarge sind mit Mineralfaser oder auch Schaum zu füllen. Dabei reicht in der Regel eine Ausfüllung auf eine Breite von ca. 100 mm aus. Entscheidend ist jedoch, dass zusätzlich zwischen Zarge und Wand oder auch im Bereich der Falzbekleidungen eine Abdichtung vorgenommen wird. Bei Anforderungen von Rw,R = 27 dB, wie z. B. bei Wohnungseingangstüren, reicht die Abdichtung auf einer Seite aus. Bei höheren Anforderungen ist in der Regel eine doppelseitige Abdichtung erforderlich. Die Maßnahmen sind in Bild 8 skizziert.
Wenn die Türen im unteren Anschlussbereich zum Boden keine Schwellen bzw. Anschläge mit Dichtungen haben, sind absenkbare Bodendichtungen einzusetzen. Zur Gewährleistung einer gleichmäßigen und festen Auflage der Dichtungen werden Flachrundschienen auf dem Boden befestigt. Teppichböden müssen hier zur Vermeidung von Schallbrücken unterbrochen werden (Bild 9).

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Das ifz-Rosenheim verfolgt das Ziel, die Wertigkeit von Fenstern, Türen und Fassaden durch kontinuierliche Publikationen in der Wahrnehmung der Endverbraucher, Verarbeitern, Planern sowie dem Fachhandel zu steigern. In diesem Sinne ist auch diese abgedruckte Infobroschüre entstanden, die vom ifz online heruntergeladen oder in gedruckter Version bestellt werden kann.
Das ifz verfolgt folgende Ansatzpunkte:
  • Herausgabe von Mitteilungen und Erklärungen, die aktuelle technische Fragen bezüglich Fenstern, Türen und Fassaden für Verbraucher in verständlicher Form erläutern
  • intensive Zusammenarbeit mit Multiplikatoren beispielsweise der Publikumspresse, sowie Verbraucher- und Fachverbände
  • Problemstellungen und wiederkehrende Fragen aus Verbraucher- und Herstellerkreisen aufnehmen und mit neutralen, sachlichen und verständlichen Informationen beantworten
  • den Kontakt und den Wissenstransfer sowie das Verständnis zwischen den Verbrauchern und den an Forschung, Planung, Herstellung, Handel und Montage Beteiligten zu fördern.
In dieser Reihe sind zahlreiche weitere Publikationen („ifz-infos“), beispielsweise „das CE-Fenster – Mehr Transparenz in Europa?“, „Holzfenster – lebendige Vielfalt für Farbe, Forum und Konstruktion“ oder „Fensterlüftung – Zielkonflikt von Energiesparen und Frischluft“ entstanden. Grundlage der ifz Infos sind in der Hauptsache Arbeiten und Erkenntnisse des ift Rosenheims.
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