Die Stärkung der Innovationskraft zählt für die Hettich Unternehmensgruppe zu einem der wichtigsten Faktoren der Zukunftsgestaltung. Diese Zielsetzung konsequent verfolgend entschloss sich der Beschlagspezialist das 1984 gebaute Entwicklungsgebäude durch einen Neubau zu erweitern. Es entstand ein modernes Forschungs- und Entwicklungszentrum, das neue Maßstäbe setzt.
Die Dachmarke „Hettich International“ steht über allen Aktivitäten der 1930 in Herford gegründeten Hettich Unternehmensgruppe. Durch eigenes Wachstum, durch Zukauf verschiedener Unternehmen aber insbesondere durch Konzentration auf die Kernkompetenz wurde Hettich zum weltgrößten Hersteller von Möbelbeschlägen.
In Deutschland gibt es insgesamt sieben Produktionsstandorte. Stammsitz ist Kirchlengern. Ausländische Produktionsstandorte befinden sich in Brasilien, China, Russland, Spanien, in der Tschechischen Republik und in den USA. In Indien produziert Hettich im Rahmen eines Joint Ventures. Den Fertigungsstätten sind jeweils entsprechende Vertriebsgesellschaften angegliedert.
„Der Aufbau der Fertigungen im Ausland zielt darauf, die nationalen Märkte zu versorgen und nicht, um uns durch die Produktion in Billiglohnländern den Wettbewerb in Deutschland zu erleichtern. Für uns als ein weltweit tätiges Unternehmen ist es dabei selbstverständlich, Synergieeffekte untereinander zu nutzen, erklärt uns Bernd Riechers, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb Hettich International.
Um die Hettich-Kernkompetenz durchsetzen zu können, gliedert sich der Vertrieb in drei eigenständig bearbeitete Marktsegmente: Möbelindustrie, Handel/Handwerk sowie Bau- und Heimwerkermärkte.
Der Vertrieb an die Möbelindustrie gruppiert sich in die Bereiche Küche/Bad, Residential und Office.
Zu einem Wachstumsmarkt entwickelte sich die Belieferung des Handels, der das Handwerk und den individuellen Innenausbau zu seinen Kunden zählt. Die Produkte, die Präsentation, der Service und die Logistik bilden ein starkes Potenzial.
Zum Unternehmensverbund gehören auch die Firmen Strothmann in Rietberg sowie Franke in Balingen. Strothmann entwickelte sich im Marktsegment der dekorativen Beschläge zu einem der Marktführer in Deutschland. Zur Kernkompetenz von Franke gehört die Fertigung von Bett-, Polster- und Tischbeschlägen.
Wie Geschäftsführer Bernd Riechers weiter mitteilte, werden künftig die Divisionen Handel/Handwerk und DIY in Vlotho unter dem gemeinsamen Firmendach Hettich FurnTech logistisch und administrativ zusammengefasst. Jeder Bereich werde nach wie vor mit einem eigenständigen Marketing und Vertrieb im Markt operieren. Die gemeinsam zu nutzende Administration und Logistik schaffe zusätzliche Synergien, so Riechers.
Hettich ziele darauf, die eigene Markenkompetenz auf allen Feldern über die eigene Kernkompetenz international zu stärken. Dazu gehöre, nicht mehr nur als Lieferant von Komponenten zu agieren, sondern in verstärktem Maße Entwicklungspartnerschaften mit den Kunden für Design, Produkt und Marketing aufzubauen und zu vertiefen.
Darüber hinaus soll die Innovations-Intensität den bisherigen Marktvorsprung sichern und ausbauen. Dabei beschränken sich die Aktivitäten nicht allein auf technische Produktmerkmale, sondern auch auf künftige Wohnvisionen. Innovation gilt auch als Leitmotiv für die Bereiche der Informations-Technologie, für das partnerschaftliche Marketing sowie für Service und Logistik.
Nicht zuletzt sollen alle Ressourcen aus Forschung und Entwicklung mehr als bisher auch Kunden zugänglich gemacht werden. „Nur in dem engeren Schulterschluss zwischen allen Marktbeteiligten liegt für Hettich die Lösung, wie der Weg aus der derzeitigen Strukturkrise in der deutschen Möbelindustrie er-folgreich eingeschlagen werden kann”, unterstreicht Geschäftsführer Bernd Riechers mit Nachdruck.
Doch der Neubau des Forschungs- und Entwicklungszentrums ist es nicht allein, mit dem Hettich in die Zukunft investiert, wie Dr. Dieter Wirths, Geschäftsführer Technik Hettich International, ausdrücklich hervorhebt: „Um die Marktposition zu stärken, befindet sich die Unternehmensgruppe zurzeit in einer starken Bauphase.” So habe man im März 2002 in Vlotho den Erweiterungsbau für die gemeinsame Logistik der Divisionen Professional und DIY unter dem Firmendach Hettich-FurnTech eingeweiht. Gleichzeitig habe man mit dem Neubau eines Verwaltungs-, Ausstellungs- und Schulungsgebäudes in Vlotho begonnen.
Auch in Kirchlengern werde bereits wieder gebaut. Neben dem Verwaltungsgebäude entstehe eine neue Werkhalle für die Schubkastenfertigung und ein 1000 m² großes Ausbildungszentrum für die Auszubildenden. „All diese Maßnahmen zielen darauf, die Unternehmensstruktur zukunfts-orientiert zu erweitern, betont Geschäftsführer Wirths.
Von Anfang an werde angestrebt, auch den Auszubildenden ein optimales Rüstzeug zu geben, um so den nötigen Nachwuchs gezielt heranzuziehen. Der Bau des neuen Ausbildungszentrums werde hier beispielgebende Voraussetzungen schaffen.
Für das F+E-Gebäude wurde ein beschränkter Wettbewerb mit dem Ziel ausgeschrieben, das Optimum an Arbeitskoordination und Workflow in einer innovativen baulichen Umgebung zu schaffen. Nachdem der Wettbewerb aus überzeugenden Gründen zugunsten des Planungsbüros Bauhaus in Löhne ausgegangen war, wurden interdisziplinäre Arbeitsteams geschaffen, um den Bau der künftigen Nutzung anzupassen.
Das Ergebnis ist eine Verdoppelung der Fläche für den Musterbau und das Prüflabor. Neueste Technologien wie beispielsweise Rapid Prototyping schaffen die Voraussetzungen, Innovationen schnell, präzise und realitätsnah zu entwickeln.
Geschäftsführer Wirths: „Mit den offen, funktional und prozessorientiert gestalteten Büros wird die Zusammenarbeit der Bereiche Entwicklung, Arbeitsvorbereitung, Product-Management, Marketing und Vertrieb auf kurzem Weg optimiert.”
Dem Besucher kommuniziert der Gebäudekomplex, dass Forschung & Entwicklung nicht im stillen Kämmerlein agieren, sondern an exponierter Position im partnerschaftlichen Miteinander der unterschiedlichen Disziplinen. Ein Klima für Innovationen, die die Trends von morgen beherrschen. o
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