Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes ist die Interpane Glas Industrie AG mit dem Geschäftsverlauf 1997 durchaus zufrieden. Nach Angaben des Vorstandes, Bernd Kramer und Manfred Dittmar, erzielte der Lauenförder Glasveredler Absatzsteigerungen von über 20 %. Der Gruppenumsatz vor Konsolidierung stieg von 237 Mio. Mark im Vorjahr auf 250 Mio. Mark. Trotz nachlassender Bautätigkeit und heftigem Preisverfall konnte Interpane damit das Ergebnisniveau vom Vorjahr stabilisieren.
„Bei nachhaltig erschwerten Marktgegebenheiten konnten wir die bestehenden Marktmöglichkeiten nutzen – dank des Angebotes kompletter Servicepakete, verstärkten Verkaufsanstrengungen auch im Ausland und straffem Kostenmanagement“, erklärte Kramer vor Journalisten.
Dabei sei die Marktsituation für die Glas- und Fensterbranche nach wie vor durch ein drastisches Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage gekennzeichnet. Allein im deutschen Isolierglasmarkt stehen einer jährlichen Nachfrage von 33 Mio. m² Produktionskapazitäten von mehr als 50 Mio. m² gegenüber. Damit verbunden sei ein deutlicher Preisverfall. Vielversprechend beurteilt Interpane den „Polstereffekt“ des Sanierungs- und Modernisierungsmarktes: Zu annähernd 60 % profitiert die Glas- und Fensterbranche mittlerweile von der Altbausanierung.
Insgesamt konnte Interpane gegenüber dem Vorjahr den Absatz um über 20 % steigern. Der Gesamtabsatz stieg auf 8,17 Mio. m² (Vj.: 6,69 Mio. m²) veredeltes Glas. Davon entfielen 6,25 Mio. m² (Vj.: 5,00 Mio. m²) auf beschichtetes Basisglas (+ 25 %), das damit die höchsten absoluten Zuwächse erzielte. Nach Aussage von Kramer beträgt der Anteil von Interpane Warmglas am deutschen Gesamtmarkt mittlerweile 13,5 %.
Beim Isolierglas wurde mit 1,70 Mio. m² (Vj.: 1,51 Mio. m²) ebenfalls ein kräftiger Wachstumsschub von 12 % erzielt. Positive Tendenzen – eine Mengensteigerung um mehr als 25 % – verzeichnete das Unternehmen auch im Geschäftsfeld Sicherheitsglas.
Die zweistellige Mengensteigerung schlug sich allerdings nicht in einer entsprechenden Umsatzentwicklung nieder. Während bei Isolierglas der Umsatz das Niveau des Vorjahres, 145 Mio. Mark, erreichte, konnten die Geschäftssparten „beschichtetes Basisglas“ (83 Mio. Mark) und „Sicherheitsglas“ (22 Mio. Mark) Zuwachsraten von 15 bzw. 10 % erzielen. Der Gruppenumsatz wird um 5,5 % auf 250 Mio. Mark (Vj.: 237 Mio. Mark) steigen.
Die insgesamt zufriedenstellende Entwicklung dokumentiert sich im Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, das sich mit ca. 17 Mio. Mark auf Vorjahresniveau bewegt. Den voraussichtlichen Jahresüberschuß beziffert das Unternehmen auf ca. 9 Mio. Mark – leicht unter Vorjahresniveau. Die Cash Flow-Quote ist mit rund 12 % vom konsolidierten Umsatz nach wie vor überdurchschnittlich.
Der Vorstand blickt optimistisch in die Zukunft. Von der derzeitigen konjunkturellen Belebung, so Kramer, werde zumindest der westdeutsche Wirtschaftsbau profitieren. n
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