Die vor Jahresfrist gegründete Interpane Solar Beschichtungs Gesellschaft startete vor kurzem die Produktion von “sunselect”, dem hochselektiven Absorberband. Als Halbzeug in Solar-Kollektoren steigert es deren Wirkungsgrad erheblich.
Für die Herstellung von hochselektiven Absorberbändern verwendet Interpane das aus der Glasveredlung erprobte Kathoden-Zerstäubungsverfahren (Sputtern) zur Beschichtung von Kupferband. Der ökologische Effekt: Minimaler Energieaufwand und Emissionsfreiheit.
Mit einer speziell konzipierten Beschichtungsanlage setzte die “lnterpane-Denkfabrik” (E & B) die Ergebnisse langjähriger Forschung in die industrielle Fertigung um. Die Sputteranlage beschichtet Absorberbänder bis zu einer Breite von 1,20 Metern. Im Einschicht-Betrieb können pro Jahr rund 150 000 m² veredeltes Kupferband produziert werden. Gegenüber galvanischen Herstellungsmethoden ist das Sputtern wesentlich umweltschonender, weil keine Schadstoffe entstehen und Gewässer nicht belastet werden. Der Energieaufwand pro m² beschichteten Kupferbandes konnte gegenüber den konventionellen Verfahren gravierend gesenkt werden.
Das hochselektive “sunselect”- Absorberband glänzt vor allem durch Langzeit- und Temperaturbeständigkeit. Die gleichmäßige Schicht haftet fest auf dem Metallträger und ist in sich dicht und geschlossen wie Glas. Bei der Weiterverarbeitung läßt sich das beschichtete Band einfach reinigen, kann also ohne Schichtzerstörung angefaßt werden. Selbst Hochtemperatur-Getterprozesse, wie z. B. bei der Herstellung von Vakuumröhrenkollektoren üblich, stellen kein Problem dar. Bis zu 95 % der auftreffenden solaren Energie werden von der Schicht absorbiert. Gleichzeitig ist das Abstrahlvermögen (Emissivi-tät) auf 5 % reduziert. Somit leisten die mit “sunselect” ausgestatteten Kollektoren auch einen wesentlichen Beitrag zu der von der Bundesregierung beschlossenen Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 25 % bis zum Jahr 2005. Eine neue Broschüre, speziell für Fachzielgruppen, informiert umfassend über das Herstellungsverfahren und erläutert die technischen Daten des Absorberbandes. Sie kann angefordert werden bei der Interpane Glas Industrie AG, Postfach 1120, 37698 Lauenförde; Tel. 0 52 73/809-0, Fax ~/80 92 38 oder im Internet unter www.interpane.de. n
Die Entwicklung hin zum “Haus fast ohne Heizung” – dem sogenannten Passivhaus – hat an Tempo gewonnen. Ein Trend, der unter anderem durch die Verwendung von Dreischeiben-Warmgläsern in den Fenstern möglich wurde. Diese hochwertigen “Super”-Warmgläser erreichen annähernd den Wärmedurchgangskoeffizienten einer massiven, wärmedämmenden Wand. Als “geeignete Komponente für das Passivhaus” wurde jetzt das Glasprodukt “iplus 3C” des Glasveredlers Interpane vom Passivhaus Institut (Darmstadt) zertifiziert.
Sogenannte Passivhäuser haben einen extrem niedrigen Heizwärmebedarf von weniger als 15 kWh/m²a. Luftdichtheit, wärmebrückenfreie Bauausführung, wärmespeichernde und -dämmende Baustoffe sind wesentliche Faktoren für einen solch minimalen Jahres-Heizenergieverbrauch. Die Wärmedämmung der Fenster ist dabei von vorrangiger Bedeutung. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an den Baustoff Glas. Der anerkannte “Verfechter” der Niedrigenergie- Bauweise ist Dr. Wolfgang Feist vom Passivhaus Institut in Darmstadt. Das Institut zertifiziert Baustoffe, die einen weitgehenden Verzicht von Heizenergie ermöglichen.
Das von Interpane zur Zertifizierung eingereichte Dreischeiben-Warmglas “iplus 3C” hat eine Gesamtdicke von 36 mm (4/12/4/12/4). Zwei Zertifikats-Kriterien waren zu erfüllen:
• Behaglichkeits-Kriterium: kv ( 0,8 W/m²K: Mit einem kv-Wert von 0,6 W/m²K nach Bundesanzeiger (0,5 nach DIN 52619) erzielt das zertifizierte iplus 3C deutlich bessere Wärmedurchgangskoeffizienten als gefordert.
• Energie-Kriterium: kv – 1,6W/m²K x g 0: Glasflächen in wenig verschatteten Süd-Fassaden müssen beim Passivhaus auch in der Heizzeit (November bis Februar) noch einen Netto-Wärmegewinn erzielen können. Mit einer Sonnenenergiedurchlässigkeit (g-Wert) von 42 % wird auch dieses Kriterium erfüllt. Ausschlaggebend für den hohen Wärmeschutz von iplus 3C sind:
• Zwei “hauchdünne Wärmefunktionsschichten aus Silber auf den Scheiben zum Scheibenzwischenraum hin. Kurzwellige Strahlung (Sonnenstrahlen) gelangt nahezu ungehindert in den Innenraum, während die von den Innenraumflächen umgewandelte langwellige Wärmestrahlung fast vollständig am Austritt gehindert wird.
• Eine Edelgas-Füllung (Krypton) in den zwei Scheibenzwischenräumen. Es verfügt über eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Luft und senkt damit den k-Wert insgesamt auf rund 0,6 W/m²K nach Bundesanzeiger.
Das Zertifikat weist darauf hin, daß das Glas in einen “Passivhaus-geeigneten Fensterrahmen” einzubauen ist. Damit verbunden sind z. B. auch tiefere Glaseinstände und Begrenzungen beim Umfang/Flächen-Verhältnis. n
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