Bekannt als Premierentermin, hielt die Internationale Hausmesse der Weinig-Gruppe wieder eine Reihe von Neuheiten bereit: Im Mittelpunkt standen der neue Unimat 1000 Star mit Memory-Funktion und der Unimat Super 4 mit der Technik des Planfräsens für präzise Verleimkanten. Nach dem Motto „Alles aus einer Hand“ forciert Weinig seine Rolle als Komplettanbieter für die Massivholzbearbeitung.
Bereits zum elften Mal hatte Weinig zur Hausmesse nach Tauberbischofsheim eingeladen. Unter dem Motto „Wood is life“ nutzten rund 1500 Fachbesucher aus aller Welt die Gelegenheit, sich über die neusten Entwicklungen für die Massivholzbearbeitung zu informieren. Vom 08. bis 11. November wandte sich die Ausstellung an das nationale und osteuropäische Publikum. Eine Woche später (15. – 18.11.) waren die Interessenten aus Europa und Übersee angesprochen.
Das Weinig Expo-Center bot auf über 2000 m² einmal mehr Messeatmosphäre pur: Mit rund 30 Exponaten zeigte die Firmengruppe Maschinenlösungen für die Einsatzbereiche Fensterproduktion, Hobeln, Profilieren, Sägen, Kappen und Keilzinken. Der Gruppenauftritt wurde umrahmt von der Fachausstellung „Rund um das Holzfenster“ u. a. mit Infoständen der Initiative ProHolzfenster, des Holz-Alu-Forums und des Holzabsatzfonds.
Vom Spezialist zum Universalist
Als besondere Attraktion zeigte sich eine komplett installierte Fertigungslinie zur Herstellung von Massivholzplatten. Vom Auftrennen mit einer Raimann-Vielblattsäge über die Holzoptimierung beim Längenzuschnitt und das Keilzinken mit Maschinen von Grecon Dimter, dem Hobeln und Profilieren bis zur Plattenpresse demonstrierte die Weinig-Gruppe die Umsetzung ihrer Philosophie „Alles aus einer Hand“: Aus dem früheren Einzelunternehmen Weinig ist in den vergangenen zehn Jahreneine Firmengruppe gewachsen, die heute auf dem Feld der Massivholzbearbeitung durchgängige Fertigungsprozesse vom Zuschnitt über die Holzoptimierung und Profilgebung bis zum Halbfertigprodukt anbieten kann. Der frühere Spezialist für Kehlmaschinen hat sich in Richtung Universalist entwickelt: Maschinenmarken wie Waco, Dimter, Grecon oder Raimann – die Weinig-Töchter kennt man in der Holzbranche als namhafte Spezialisten. Unter dem Dach von Weinig befinden sich heute 13 operative Tochterfirmen mit mehr als 2000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 600 Mio. DM.
Mit „Memory“: Der neue Unimat 1000 Star
Mit dem Unimat 1000 Star stellte Weinig einen neuen Profilfräsautomaten als preiswerte Variante in der Unimat-Baureihe vor. Entscheidendes Detail der Neuentwicklung ist die „Memory-Funktion“ für schnelleres Einstellen:
• Mit Hilfe der digitalen Anzeigen stellt der Bediener die neue Maschine wie jede herkömmliche Kehlmaschine ein.
• Per Knopfdruck werden die Einstellwerte des Profils unter einer Profilnummer im „Memory“ der Maschine gespeichert.
• Soll das gespeicherte Profil wieder produziert werden, ruft er die Einstellwerte per Knopfdruck ab.
• Die Werte werden an den Einstellpunkten digital angezeigt. Mit der Handkurbel wird die Einstellposition so lange verstellt, bis der Sollwert erreicht ist.
Die erhöhte Drehzahl von 7000 U/min sorgt im Zusammenspiel mit größeren Alu-Werkzeugen für eine hohe hervorragende Oberflächenqualität bei günstiger Schnittgeschwindigkeit.
Durch die Zentralverstellung lassen sich die Führungen und Druckorgane gemeinsam über eine Verstellachse auf die jewei-ligen Werkzeuge einstellen. Die Achsen sind mit elektronischen Digitalanzeigen ausgerüstet und im „Memory“ integriert. Optimaler Späneflug wird durch automatische Anpassung des Spanraums an den jeweiligen Werkzeugdurchmesser erzielt.
Vorteile für das „Planfräsen“
Mit einer weiteren Neuentwicklung, dem Unimat Super 4, verbessert Weinig die vierseitige Bearbeitung von Lamellen für die Herstellung von Massivholzplatten. Wesentliche Neuerung ist ein Spezialwerkzeug zum „Planfräsen“ der Verleimflächen anstelle des klassischen Hobelns. Präziser 90°-Winkel, höchste Parallelität und optimales Verleimen sozusagen durch „sägeraue“ Kanten sind die wichtigsten Vorteile dieses Konzepts. Der spezielle Hobelkopf trägt gleichzeitig die beiden Plan-fräser die auf Führungsnuten schnell verstellt werden können. Damit lassen sich die Rüstzeiten bei Dimensionswechsel auf ein Minimum begrenzen. Die Ausstattung des „Dreispindlers“:
• Erste Spindel unten: Hobeln und Einfräsen der Führungsnut
• Zweite Spindel oben: Kombiwerkzeug, bestehend aus Spezial-Hobelkopf mit Führungsnuten und zwei Planfräsern. Präzises Stärkehobeln und Planfräsen der Verleimflächen rechts und links.
• Dritte Spindel unten: Entfernen der Führungsnut und Fertighobeln.
Weitere technische Merkmale:
• Problemlose Bearbeitung kurzer, verzogener Werkstücke und keilgezinkter Ware.
• Keine Einschläge am Werkstück auf Grund „intelligenter“ Vorschubsteuerung.
Projektgeschäft wird ausgebaut
Wie auf der Hausmesse bekannt wurde, will die Weinig-Gruppe das Geschäft mit kompletten Fertigungslösungen für die Massivholzbearbeitung forcieren. Die Tauberbischofsheimer sehen sich durch die Erfolge in Osteuropa ermutigt, in dieses Geschäftsfeld kräftig zu investieren. Dort wurden in den letzten Jahren, vor allem in Russland, rund 70 komplette Werke für die Holzbearbeitung realisiert.
Die ab Jahresbeginn 2002 aktive Weinig Concept GmbH, Tauberbischofsheim, wird künftig schlüsselfertige Projekte anbieten. Alois Eimannsberger, der Chef der Weinig-Tochter, setzt dabei auf die gesamte Kompetenz der Weinig-Gruppe in der Massivholzverarbeitung. „Alles für den Kunden und alles aus einer Hand“, so umreißt Eimannsberger die Aufgabe. Als Stichworte nennt er Beratung, Planung, Finanzierung, Instal-lation der Maschinen und Anlagen, Garantieleistungen, Schulung, Wartung und Marketing für den Kunden. Die komplette Fabrik, unter anderem für Sägeindustrie, Holzhausbau einschließlich Fensterfertigung, sowie Möbelindustrie und sonstige Holzbranchen sieht Eimannsberger als zukunftsträchtiges Geschäftsfeld. Die künftige Concept GmbH startet mit einem Team von 12 Mitarbeitern. Bei Bedarf sollen zusätz-liche personelle Kapazitäten auch von außerhalb herangezogen werden.
Manfred Maier
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