Design und Technik waren die Leitlinien, an denen sich die Entwicklung des abgebildeten Möbels orientierte. Eine zentrale Etappe in der Ausbildung zum staatlich geprüften Holztechniker an der Fachschule in Hamburg bildet das Projekt Kleinserie, in dem die angehenden Techniker bisher gelerntes Wissen in die serien-gerechte Entwicklung und Produktion eines Möbels einfließen lassen.
Die Klasse FH 00 hat ihr Projekt im dritten Ausbildungssemester im Dezember 2001 abgeschlossen.
Ausgehend von Entwurfsübungen und -überlegungen im Fach Gestaltung/Konstruktion sollte das bestimmende gestalterische Moment die Durchdringung zweier Korpusse sein. Der Formkontrast rund/ eckig, der die schlicht gehaltenen Einzelelemente charakterisiert, wird durch die natürliche Farbe und Struktur der verwendeten Furniere Riegelahorn und Bubinga unterstrichen. Die matte Oberflächenbeschichtung bringt diese Merkmale gut zur Geltung. Spannung und gleichzeitig Leichtigkeit erhält das Möbel zudem dadurch, dass der vertikale Korpus gleichsam in den horizontalen eingehängt ist und die Wand nicht berührt. Ein besonderer Reiz des Möbels besteht darin, dass sich der
horizontale Korpus um 180 Grad drehen lässt, so dass der vertikale links oder rechts von der Mitte angeordnet werden kann.
Auch wenn die Planungen auf ein seriengerechtes Möbel zielten, sollten die konstruktiven Detailausbildungen gehobenen Ansprüchen gerecht werden. Seiten und Ober- bzw. Unterböden beider Korpusse sind auf Gehrung zusammengefügt, was gerade im Falle des horizontalen Elements durch die Rundung der Seiten enorme Fertigungsgenauigkeit erfordert. Die zwei formverleimten Schalen sind durch seitlich angebrachte Zahnkränze miteinander gekoppelt und tarieren ihr Gewicht in jeder Öffnungsstellung aus.
Der horizontale Korpus eignet sich für die Aufbewahrung von Gegenständen wie Gläsern oder Porzellan ebenso wie für die Aufnahme einer kleinen Musikanlage. Im vertikalen Korpus lassen sich Accessoirs wie CDs übersichtlich unterbringen.
Nach Fertigstellung der Kons-truktionsunterlagen wurden im Fach Fertigungstechnik die Vorrichtungen entwickelt und gebaut, die die notwendigen (Wiederhol-) Genauigkeiten gewährleisten.
Die Planungen im Fach Arbeitsvorbereitung ergaben, dass das Ziel unter Vorgabe der personellen, räumlichen und maschinellen Kapazitäten nur im 2-Schichtbetrieb erreicht werden kann. Die engagierte Klasse FH 00 hat schließlich in 3 Wochen 30 Stücke gefertigt.
Für die freundliche Unterstützung des Vorhabens „Kleinserie“ danken Klasse und Schule besonders den Firmen Fries und Spethmann, Hummel Küchenwerk Herrmann Flick, Tischlerei Kleine, Schlegel Germany, Sälzle Türen und Fensterbau, Ulrich & Co. sowie Zwei-horn.
Fachschule für Holztechnik an der G6
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Meisterstück in Eiche und Fenix
