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„Konsequenter EDV-Einsatz ist eine wirkungsvolle Starthilfe“

Existenzgründung: Chance für moderne Verkaufs- und Organisationsmethoden
“Konsequenter EDV-Einsatz ist eine wirkungsvolle Starthilfe”

Bernd Berse eröffnete im Oktober 1997 in Haltern, einer Kleinstadt nördlich des Ruhrgebietes, seinen eigenen Tischlerbetrieb. Die Mitarbeiterzahl stieg in nur einem halben Jahr von zwei auf inzwischen zehn. Wir haben den Senkrechtstarter nach seiner grundsätzlichen Konzeption befragt.

BM: Herr Berse, wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Berse: Nach Tischlerlehre und Gesellenzeit habe ich mit 22 Jahren die Meisterprüfung in unserem Handwerk abgelegt. Während der anschließenden fünf Jahre war ich in der Lehrlingsausbildung tätig. Im Alter von 27 Jahren wechselte ich zu einer Bauträger-Gesellschaft für schlüsselfertiges Bauen und war dort für die Ausschreibung, die Auftragsvergabe an die verschiedenen Handwerksgewerke, die Bauaufsicht, die Abnahme und die Abrechnung zuständig. Während insgesamt sieben Jahre bei diesem Unternehmen habe ich nebenberuflich noch eine Ausbildung zum Hochbautechniker absolviert. Im Laufe der Zeit entstand der Wunsch, einen eigenen Betrieb aufzubauen. Auch die Überzeugung, daß ich dafür persönlich geeignet und vorbereitet bin, wurde immer stärker.
BM: Welche Überlegungen waren Ihnen in der Planungsphase für den eigenen Betrieb wichtig? Welche Vorstellungen hatten Sie?
Berse: Es war zunächst offen, ob ich mich in einen existierenden Betrieb einkaufe, einen Betrieb miete oder, ob ich selbst bei Null auf der grünen Wiese starte.
Wichtig war für mich, daß ich meinen Betrieb in einem Umfeld gründe, in dem ich bereits Kontakte hatte, z. B. zu Architekten, zu Behörden und zu potentiellen Privatkunden:
EModern ausgedrückt also, wo bereits ein nützliches Netzwerk und Beziehungsgeflecht bestand. In diesem Umfeld hatte ich außerdem bereits Kenntnisse über Schwächen und Stärken künftiger Mitbewerber.
Ein weiterer, mir sehr wichtiger Aspekt bei der Neugründungsüberlegung war: Bereits von der Gebäudeansicht her und erst recht nach Betreten des Büros und der Werkstatt, sollte der potentielle Kunde einen ausgesprochen positiven Eindruck gewinnen. In anderen Branchen spricht man von Erlebniskauf. Soweit braucht man im Tischlerbetrieb wahrscheinlich nicht gehen. Aber aus meiner Erfahrung heraus wußte ich: Käufer halten sich gerne in einem freundlichen Umfeld auf. Außerdem wollen sie von dem Kaufobjekt vorab möglichst viel wissen: Formen, Material, Farben . . .
Eine dritte Überlegung: Steige ich klein ein, mit geringem Finanzierungsbedarf oder nehme ich ein größeres Risiko in Kauf und bin vom Start an eben bereits leistungsfähiger.
BM: Wie haben Sie sich entschieden?
Berse: Um meine Vorstellungen entsprechend verwirklichen zu können, blieb nach eingehender Prüfung der Gegebenheiten im Raum Haltern nur ein Neubau. Von der Kommune wurde mir ein geeignetes Grundstück angeboten. Es folgte die Gebäude- und Maschinenplanung mit der Ermittlung des Kapitalbedarfs. Gemeinsam mit meinem Steuerberater wurde ein Geschäftsplan erstellt. Diesen habe ich mit meiner Bank, bei der ich bereits seit Jahren Kunde bin, erörtert. Aufgrund der Gegebenheiten und Erwartungen entstanden keine Probleme, ein Kreditvolumen von 1,5 Mio. DM eingeräumt zu bekommen. Sicherheiten konnte ich in gewissem Umfang bieten.
BM: Wie war der weitere Ablauf?
Berse: Ich habe die Grob- und Detailplanung für das Gebäude selbst ausgeführt, ebenso die Ausschreibung und die Vergabe. Meine Kenntnisse des Vertragswesens kamen mir dabei sehr zustatten.
Am 16. Juni 1997 erfolgte der erste Spatenstich für das Gebäude. Ab 1. September wurden die Absauganlagen eingebaut, die Maschinen montiert und die EDV-Anlage installiert. Neben den konventionellen Maschinen habe ich gleich zum Start in ein CNC-Bearbeitungszentrum von Weeke investiert. Die EDV-Entscheidung fiel auf OSD. Vergleichbar mit dem Bemühen um ein ansprechendes Gebäude, habe ich mit einer befreundeten Grafikdesignerin die Details für ein Logo, für Geschäftspapiere, für Außenwerbung und für den Firmennamen (Holz und Form) entwickelt.
Danach wurde die potentielle Kundschaft in Mailingaktionen über die Neugründung und unsere besonderenStärken informiert. Mit unserem überzeugenden Konzept war es nicht schwierig, Interesse zu wecken.
BM: Wo liegen Ihre besonderen Stärken?
Berse: Eine wesentliche Stärke liegt aus meiner Sicht in der gesamten Büro- und Betriebsorganisation. Wir setzen die Datenverarbeitung von Anfang an mit einer wohl seltenen Konsequenz ein! Noch vor der Entscheidung für den eigenen Betrieb stieß ich beim Besuch einer Messe auf einen Fachberater, der mir keine Antwort schuldig blieb. Besonders wichtig schien mir, ein seit Jahren bewährtes Programm einzusetzen, das ohne große Umstände direkt genutzt werden kann.
Wir nutzen sämtliche Module des OSD-Branchenprogrammes, einschließlich der mobilen Datenerfassung. Aufgrund der guten Betreuung durch den Soft- und Hardwarelieferanten konnten wir kurzfristig das breit unterstützende EDV-System wirkungsvoll zum Laufen bringen. Unser Kunde spürt natürlich den Nutzen in einer konsequenten Auftragsabwicklung. Auch das ist letztlich Teil der Kundengewinnung. Natürlich will er bereits vor der Auftragserteilung überzeugt werden. Hier hilft uns in sehr effektiver Weise der Einsatz des CAD-Programmes Spirit. Wir haben mit diesem Programm eine überzeugende Möglichkeit zur Präsentation von Raumlösungen.
Ob bei Anfragen von Privatkunden die einen Wohnraum einrichten wollen oder voneiner Behörde für die eine Empfangstheke geplant ist: Wir können in kurzer Fristeine, und wenn gewünscht auch mehrere Perspektivdarstellungen anbieten. Sie werden je nach Kunde handcoloriert oder in photorealisierter Form präsentiert, wenn erforderlich in DIN A0-Größe. Mir war bewußt, daß wir mit dieser Art der Produkt- und Angebotsdarstellung Vorteile haben werden. Daß Verkaufserfolge jedoch derart groß sein würden, damit habe ich nicht gerechnet.
BM: Wie ist der gegenwärtige Stand? Wie geht es weiter?
Berse: Nach einem guten halben Jahr Geschäftstätigkeit sind wir inzwischen zu einem 10-Mann-Team angewachsen. Die Auftragseingänge liegen weit über den Planungen. Ich bin natürlich froh darüber. Wie es weitergeht? Ich bin sicher, daß ich vor allem die Anwendungen der Datenverarbeitung weiter konsequent ausbauen werde. Ein Beispiel: Ich erhalte in Kürze eine Digitalkamera. Mit dieser kann ich die Raumsituation des Kunden noch besser im PC dokumentieren. Die Effekte: In diesen Raum kann ich meine Möbelentwürfe hineinstellen und dem Kunden präsentieren. Nach Auftragserhalt kann auf gespeicherte Detaildaten und Informationen zugegriffen werden: Steckdosenanordnung, Türöffnung nach rechts oder links, Heizkörperanordnung, usw. Die Information an den Gesellen im Betrieb läuft bestens.
Zusammenfassend stelle ich fest: Nach qualifizierter Vorbereitung und bei eindeutiger Ausrichtung eines Geschäfts auf den Vertriebsaspekt ist eine Neugründung im Tischlerhandwerk auch heutzutage noch immer erfolgversprechend. Einen wesentlichen Faktor für eine positiveGeschäftsentwicklung sehe ich im konsequenten Einsatz modernster Verkaufs-, Organisations- und Fertigungsmethoden. Dem konsequenten Computer- und EDV-Einsatz kommt dabei heute eine ganz entscheidende Bedeutung zu. Er zeigt sich in unserem Fall als eine sehr wirkungsvolle “Starthilfe”.
BM: Herr Berse, vielen Dank für dieses Gespräch. Wir wünschen gute Geschäfte und viel Erfolg! n
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