Eine Verlängerung der Abschreibungsfristen sei für das Handwerk untragbar. Dies stellten Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), und Arndt Frauenrath, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), fest. Die verschlechterten Abschreibungsbedingungen, die mit einer massiven finanziellen Belastung der Unternehmen verbunden seien, sollen bereits 2001 gelten. Demgegenüber erfolgt die Entlastung für Personenunternehmen im Rahmen der Steuerreform abschließend erst 2005. Deshalb würden in den nächsten Jahren Personenunternehmen eher be- als entlastet. Es bestehe die Gefahr, dass die seit mehreren Jahren zurückgefahrenen Investitionen im Handwerk weiter zurückgehen und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gefährden.
Der Umsatz in der deutschen Möbelindustrie ist in den ersten neun Monaten 2000 um insgesamt 2,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angestiegen. In dieser Größenordnung wird auch das Jahresergebnis 2000 ausfallen. Für das Ende des Jahres 2000 wurde ein Umsatz in Höhe von rund 43,6 Mrd. DM erwartet. Trotz dieser insgesamt positiven Umsatzentwicklung wird sich der Negativtrend auf dem Arbeitsmarkt fortsetzen. Die Zahl der Betriebe reduzierte sich in den ersten drei Quartalen 2000 um 3,3 %.
Auch bei den Verbänden der deutschen Holz- und Möbelindustrie stößt die neue Fassung der Afa-Tabellen auf Kritik: Die vorgeschlagene Veränderung würde die Renditesituation für die mittelständische Holz- und Möbelindustrie weiter verschlechtern. So soll beispielsweise die Nutzungsdauer von Hobelmaschinen um 60 % verlängert werden. Die Nutzungsdauer von Oberflächenbearbeitungsmaschinen verlängert sich nach den Planungen um 30 %. Auch soll die Nutzungsdauer von Büromöbeln von 10 auf 13 Jahre verlängert werden, was ebenfalls einer 30 % längeren Abschreibungsfrist entsprechen würde. o
Im Bereich der Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel kam es zu einem Umsatzplus in Höhe von 3% auf 11,3 Mrd. DM. Die Hersteller von Sitzmöbeln konnten ihren Umsatz um 4,4 % auf 10,5 Mrd. DM steigern. In der Küchenmöbelindustrie kam es zu Umsatzeinbußen: In den ersten neun Monaten reduzierte sich der Umsatz um 1,5 % auf 5,7 Mrd. DM. Das Objektgeschäft, also die Hersteller von Büro- und Ladenmöbeln, konnten ihren Umsatz um 3,7 % auf rund 4,1 Mrd. DM steigern. Ein Teil dieser Umsatzsteigerung geht auf das Konto der Exportbelebung. Im ersten Halbjahr dieses Jahres stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20,7 % auf rund 4,9 Mrd. DM an. Die Exportquote betrug damit in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 18 %. o
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