Die Leistungen der deutschen Lackhersteller auf dem Gebiet des Gesundheits- und Umweltschutzes werden von Politik und Behörden nur unzureichend gewürdigt. Dies ist die Ansicht des Verbandes der deutschen Lackindustrie.
Stein des Anstoßes seien unzutreffende Veröffentlichungen des Umweltbundesamtes (UBA) in Berlin zu den zukünftigen Lösemittelemissionen aus der Lackverarbeitung und eine UBA-Verbraucherbroschüre über Möbel. Der Verband der deutschen Lackindustrie (VdL) werde sich in Zukunft gegen “nachlässige und tendenziöse Darstellungen des Umweltbundesamtes zur Wehr setzen!” Dies kündigte Peter Becker, neugewählter Verbandsvorsitzender, bei der Mitgliederversammlung des VdL in Freiburg/Breisgau an.
Konkret ging es um die Darstellung der zukünftigen Verminderungen der Lösemittelemissionen aus der Lackverarbeitung. Eine Studie des Bundesumweltministeriums (BMU) in Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie hatte einen Rückgang der Ozonvorläufersubstanzen um 44 Prozent zwischen 1995 und 2007 (von 372 000 Tonnen pro Jahr auf 208 000 Tonnen pro Jahr) prognostiziert. Aktuelle Umweltveröffentlichungen des UBA weisen dagegen für 2007 ein gleichbleibend hohes Emissionsniveau für alle Industrieprozesse aus.
Für weiteren Ärger unter den Lackherstellern sorgte eine Verbraucherbroschüre des Berliner Amtes: Unter dem Titel “Möbel für gesundes Wohnen?” werde in manipulativer und schlecht recherchierter Weise Stimmung gegen Möbellacke gemacht, so der Vorwurf. Gerade die Holzlackhersteller haben jedoch, so betonten Experten bei der Freiburger Veranstaltung – bereits 1997 eine Richtlinie zur Deklaration von Holzlacken erarbeitet, die eine weitreichende Selbstverpflichtung der Industrie zum Verzicht auf problematische Inhaltsstoffe beinhalte. o
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