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Lehrling in gleich zwei Betrieben

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Lehrling in gleich zwei Betrieben

Lehrling in gleich zwei Betrieben
Verbundausbildung macht´s möglich: „Eigentlich sind unsere Betriebe zu stark spezialisiert“, sagt Michael Glunz (l.). Zusammen mit Thorsten Boldt (r.) aber kann er Daniel Ahus eine qualifizierte Ausbildung bieten (Foto: Daniela Glunz)
„Sehr überschaubar“ ist die Zahl der Ausbildungsplätze im Tischlerhandwerk in Hamburg- Bergedorf. Denn Tischler zu werden, ist nach wie vor Traum für viele, die einen Handwerks- beruf anstreben, und die Zahl der Ausbildungsplätze ist rückläufig. Einen neuen Weg in den Beruf ebnen derzeit Michael Glunz und Thorsten Boldt dem 17-jährigen Daniel Ahus. Verbundausbildung heißt das Zauberwort.

Daniel lernt den Beruf in zwei hochspezialisierten Betrieben: Die Tischlerei Glunz in Bergedorf westlich von Hamburg ist auf Holztreppen spezialisiert, in der Tischlerei Thorsten Boldt am Horster Damm werden Fenster und Türen gefertigt, vor allem aus Kunststoff. „Eigentlich haben sich unsere Betriebe beide zu stark spezialisiert, um noch guten Gewissens allein eine fundierte Ausbildung bieten zu können“, sagt Michael Glunz. „Gemeinsam ist dies eine ganz andere Sache, da bieten wir eine breite Palette“, ergänzt Thorsten Boldt.

So einig die beiden Tischlermeister in dieser Einschätzung sind, so rasch haben sie sich auch auf Daniel als gemeinsamen Azubi verständigt. Dass Daniel die richtige Wahl ist, davon sind die Meister überzeugt. Mit seinem Abschluss an der Gesamtschule Bergedorf war für Daniel Ahus klar: „Ich wollte auf jeden Fall eine Ausbildung im Handwerk, ein Bürojob wäre für mich nach zehn Jahren Schule gar nicht gegangen“, sagt der junge Hamburger. Tatsächlich ist er „vorbelastet“: der Vater Bühnentechniker am Theater, ein Großvater Zimmermann und Tischler … somit war für Daniel Ahuis klar: „Holz, das ist mein Werkstoff.“
Gegen hundert Mitbewerber
Dass es mit dem Ausbildungsplatz geklappt hat, war dennoch keine Selbstverständlichkeit, Daniel musste sich gegen fast hundert Mitbewerber durchsetzen. So viele hatten sich auf eine Anzeige des Bergedorfer Ausbildungsverbundes gemeldet. Unter dem Dach der Sprungbrett Dienstleistungen gGmbH vermittelte das zeitlich begrenzte Projekt Verbundausbildungsplätze an Unternehmen, die zu klein oder zu spezialisiert sind, um in einem Lehrberuf vollständig auszubilden.
Daniel ist die richtige Wahl
Den beiden Tischlereien wurden nach einer Vorauswahl zwei Bewerber vorgeschlagen. Nach Praktika in den beiden Betrieben zeigten sich die Meister überrascht von der guten Auswahl – und entschieden sich für Daniel.
Thorsten Boldt und Michael Glunz hatten in den Jahren davor mit Auszubildenden schlechte Erfahrungen gemacht: „Ein Abiturient hat immer die Berufsschule geschwänzt und flog aus der Ausbildung“, erinnert sich Boldt. „Wir hatten mehrere Jahre Pech“, ergänzt Glunz. „Sei es, dass Azubis die Anforderungen trotz Hilfestellung nicht erfüllen konnten oder dass sie im letzten Berufsschulblock vor der Prüfung die Lehre geschmissen haben.“ Solche Erfahrungen sorgten für Einvernehmen zwischen Meister und Gesellen: „Wir haben gesagt, wir brauchen mal eine Pause, und dann wurde erstmal nicht mehr ausgebildet.“
In der Praxis angekommen
Daniel ist jetzt im zweiten Lehrjahr und weiß die Chance immer noch zu schätzen. Er hat bereits mit angefasst, als hochwertige Treppen etwa in Blankenese aufgestellt wurden, und darüber auch schon mal vergessen, den Eltern Bescheid zu sagen, dass er später nach Hause kommt. „Seine Mutter hat dann nachgefragt, wo eigentlich ihr Sohn bleibt“, berichtet Glunz schmunzelnd. Den Maschinenkurs hat er schon erfolgreich absolviert. „Die teils computergesteuerten Maschinen hier in der Werkstatt sind eine echte Herausforderung.“ Dass er zwischen den etwa zehn Kilometer voneinander entfernten Betrieben pendeln muss, ist für Daniel kein Problem.
(André Herbst, Bergedorfer Zeitung, ra) ■
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