Dichtes Gedränge und geschäftige Stimmung prägten die BAU 2007 in München. Neben einem neuen Besucherrekord (206 000) strahlt Europas größte Fachmesse für Baustoffe und Baumaterialien aber insbesondere eines aus: Zuversicht und die Überzeugung, dass die Baukonjunktur auf Touren bleibt.
Aber es gab nicht nur Licht, sondern auch Schatten: Trotz spürbarem Aufschwung sehen sich viele Unternehmen mit einer Reihe in dieser Form bislang nicht gekannter Herausforderungen konfrontiert. Nicht nur die Energiepreise setzen zu neuen Höhenflügen an, auch bei Rohstoffen und Vorprodukten spitzt sich die Lage weiter zu. Die Holzpreise explodieren förmlich, und die Verknappung anderer Rohstoffe tut ein Übriges: Vorprodukte aus Glas, Mineralfaser oder Metall sind entweder zu teuer oder teilweise gar nicht verfügbar.
Welche Formen der „Globalisierungshype“ angenommen hat, wird am Beispiel eines mittelständischen Haustürenherstellers deutlich: Seine bisherige Sperrholz-Quelle in Südostasien, so berichtete er in München, sprudle nicht mehr. Er kaufe jetzt wohl oder übel bei den Chinesen. Das Produkt sei genau dasselbe, nämlich Sperrholz aus Südostasien, aber eben erheblich teurer. Wohin die Rohstoffreise mittelfristig gehen wird, weiß niemand. Eines ist jedenfalls sicher: Energie- und Rohstoff sparende Produkte und Techniken stehen die nächsten Jahre ganz oben auf der Agenda.
Von den eher unangenehmen Rohstoffproblemen zu den schönen Seiten dieser Ausgabe: „Ein bisschen mulmig war uns schon, als wir das erste Mal mit unserem Stand auf der Internationalen Fachmesse für Uhren und Schmuck standen“, gibt Andrea Fritz im Gespräch mit BM-Redakteurin Regina Adamczak unumwunden zu. Die Schreinerin und Innenarchitektin hat sich mit ihrem Unternehmen auf die Einrichtung von Schmuck- und Optikergeschäften spezialisiert und leitet zusammen mit Schreinermeister Thomas Reeg die Firma „Möbel & Raum“. Individuelle Planung und hochwertige Ausführung für eine klar umrissene Zielgruppe, lautet einer ihrer Erfolgsbausteine. Lesen Sie ab Seite 18, wie es dem Unternehmer-Tandem gemeinsam mit ihren 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingt, den Betrieb zu einem Gutteil mit anspruchsvollem Ladenbau auszulasten. Und wir zeigen natürlich auch einige mit viel Liebe zum Detail realisierte Läden aus der Michelstädter Ideenwerkstatt (ab Seite 22).
Moderner Ladenbau will auch ins richtige Licht gesetzt sein. Kleiner, bunter, heller und intelligenter lautet hier das Motto. Mit Halogen- und Kaltkathoden-Leuchten oder LED-Technik lassen sich lichtdurchflutete Einkaufserlebnisse schaffen oder eine individuelle Wohnatmosphäre zaubern (Seite 30).
Zum kreativen Gestalten von Läden und Wohnräumen gehört immer auch der Blick auf aktuelle Werkstoffentwicklungen. Ab Seite 46 zeigen wir interessante Spezialitäten, die einfach Spaß machen.
Nicht nur für Hi-Fi-Freaks interessant ist unser Blick hinter die technischen Kulissen des englischen Tonmöbelherstellers Bowers & Wilkins. Das in Funktion und Form bis ins Letzte ausgetüftelte Design der High-End-Lautsprecher stellt allerdings auch höchste Anforderungen an die Bearbeitung. Lesen und sehen Sie auf Seite 34, wie individuell komponierte Fünfachs-CNC-Technik made in Germany aus formverleimten Rohlingen formvollendete Spitzenprodukte macht.
Ende Februar sind wieder die ZOW-Fans in Bad Salzuflen dran (26. Februar bis 1. März): Obwohl alle großen Beschlägemarken und die meisten Holzwerkstoffhersteller dieses Jahr zugunsten einer Interzum-Teilnahme nicht dabei sein werden, meldet der Veranstalter volles Haus. Man darf gespannt sein, wie sich diese neue Situation auf die Zuliefer-Messelandschaft auswirken wird.
Das BM-Team wünscht viel Spaß mit dieser Ausgabe!
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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