Lokale und regionale Handwerksbetriebe geraten zunehmend ins Hintertreffen, weil die Kommunen für Bauaufträge dem günstigsten Bieter den Zuschlag erteilen müssen. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) und der Gemeindetag fordern zusammen mit dem Landkreistag und dem Städtetag deshalb mehr Spielraum bei der Vergabe von Bauaufträgen.
Der BWHT und die drei kommunalen Landesverbände schlagen vor, mittelstandsfreundliche Wertgrenzen für freihändige Vergaben und beschränkte Ausschreibungen zu schaffen. Das Preisgefälle nicht nur im EU-Binnenmarkt, sondern bereits in Deutschland selbst, so heißt es in der Stellungnahme, erschwere die Wettbewerbsposition der hier ansässigen Betriebe zunehmend. Der Abstand zum preislich günstigsten Anbieter werde immer extremer. Viele Betriebe hätten längst resigniert und sich von einer Angebotsabgabe bei öffentlicher Ausschreibung verabschiedet. Die paradoxe Folge sei, dass aus der Region nur noch wenige Angebote eingingen. Vorgeschlagen werden u. a. eine Anhebung der Wertegrenzen bei Freihändigen Vergaben bis 30 000 Euro und bei beschränkter Ausschreibung bis 75 000 Euro (Ausbaugewerken).
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