Messen fördern Innovationen und stimulieren technische Weiterentwicklungen. Im direkten Vergleich will jeder mit der perfekteren Lösung glänzen. Anders kann man die stets beschleunigte „Power“ der Aussteller auf den Fixpunkt Messe nicht interpretieren.
In Nürnberg steigt die Messe-Spannung sozusagen „hoch zwei“: Der Messeverbund Holz-Handwerk und fensterbau/frontale 2000 (23. bis 26. März) ist der Messehit des Jahres. Zusammen über 1300 Aussteller, noch einmal 100 mehr als vor zwei Jahren, bieten ein Informationsangebot, das in dieser Form einmalig ist. Die Kombination der beiden Fachmessen macht Sinn, denn in der umfassenden Gesamtschau liegt ein Erfolgsgeheimnis der Doppelmesse: Sie trifft die ganze Breite und Vielfalt der holz- und kunststoffverarbeitenden Branche in geradezu idealer Weise.
Die kurz gefasste Vorschau auf die wichtigsten Messetrends, ist an dieser Stelle schon Tradition: Auf der Holz-Handwerk sind die sogenannten C-Technologien einmal mehr das vorherrschende Thema. Die CNC-Fertigung setzt sich bei allen Maschinengattungen und bis zum kleinen Handwerksbetrieb immer mehr durch. Über Beispiele, was höchst flexible Bearbeitungszentren und moderne CAD/CAM-Systeme heute zu leisten vermögen, berichten wir ab Seite 62.
So zahlreich wie nie zuvor, laufen in Nürnberg die Software-Anbieter auf. Dahinter verbirgt sich die stetig wachsende Bedeutung von Software-Werkzeugen für Betriebswirtschaft, Fertigung und Verkauf. Im Vordergrund der Fachdiskussionen werden vor allem die Fortschritte im CAD-Bereich stehen (Seite 163).
Ideen für Marktnischen und Schreinerservice vermittelt die Sonderschau „Handwerkskompetenz“ in Halle 11.1, die in diesem Jahr unter dem Thema „Strom, Licht und Steuerungen“ steht. Die Veranstalter, der FHK Bayern und der VDMA, informieren dort rund um die Möglichkeiten fachübergreifender Dienstleistungen nach dem Motto „aus einer Hand“. Zur Sonderschau liegt außerdem ein BM-Sonderdruck auf. Mehr darüber ab Seite 79.
Motiviert durch die zu erwartende Energie-Einsparverordnung blasen auf der fensterbau/frontale die Systemanbieter von Fensterprofilen aus Kunststoff zur nächsten „Thermo-Offensive“. Dazu werden in Nürnberg auch Alternativen zum geschäumten Kern zu sehen sein. Die Frage ist nur: Lohnt der teilweise große Aufwand für ein Zehntel k-Wert? Langfristig betrachtet, kann diese Frage durchaus mit ja beantwortet werden, denn am Ziel der Entwicklung steht wohl der „Niedrigenergiehaus-Standard für alle“. Andere Entwicklungen lösen sich ganz von der herkömmlichen Konstruktionssystematik. Sie suchen einen ganz neuen Ansatz nach dem Mehrschalenprinzip mit dem zusätzlichen Effekt einer flexiblen Modulbauweise (Seite 116). Zur rein technischen Diskussion gesellt sich in Nürnberg die Brisanz um die Konzentrationstendenzen in der Gruppe der Kunststoff-Systemanbieter: wer fusioniert mit wem? Oder besser gefragt: wer übernimmt wen?
Von diesem Thema scheint die eher kleinteilige Holzfensterbranche weniger tangiert, wenngleich sich die „Produktivität“ auch dort immer mehr konzentriert. Das erweiterte Angebot der fensterbau/frontale signalisiert diesen Trend. Noch nie waren in Nürnberg so viele Hersteller und Anbieter von Fertigelementen präsent. Für Fachbesucher, die Handelsprodukte suchen, ist dies eine ideale Ergänzung.
Übrigens: An den BM-Ständen auf der Holz-Handwerk (Halle 10.1, Stand 107 und Halle 12, Stand 201) und der fensterbau/frontale (Halle 4, Stand 628) können sie unser vielseitiges Service-Angebot und die neu erschienenen Broschüren „Strategische Betriebsführung“ und „Entwurfsblätter 5“ aus der BM-Fachreihe für Schreiner kennen lernen. Doch zunächst viel Spaß mit den top-aktuellen Fachinformationen und der „Messe-Power“ in diesem Heft.
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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