Fast verdreifacht hat das Aalener Haka-Haus Saturn seine Verkaufsfläche, weil neben dem bestehenden, aus dem Jahr 1978 stammenden Haus ein neues Gebäude errichtet werden konnte. Beide sind miteinander verbunden. Nach der Eröffnung des Neubaus im Frühjahr ging es mit der Renovierung des alten Hauses weiter.
Nach dieser Neu- und Umbauphase können Männer nun bei Claus und Ingrid Albrecht auf 1300 m² Verkaufsfläche auswählen. Besonders die junge Klientel wird sich über die neu entstandene Young Fashion-Abteilung freuen. Nach wie vor sieht sich Saturn als Anbieter für Männer jedweden Alters und Geldbeutels. Die umfangreichen Baumaßnahmen im Hause Saturn haben dem Aalener Spritzenhausplatz ein neues Gesicht gegeben, in dem vor allem eines auffällt: viel Glas. Beide Häuser bilden dadurch eine optische Einheit und bekommen in ihrem Inneren natürlichen Lichteinfall. Zum einen ist da der elegant geschwungene, zweigeschossige Glasvorbau am einstigen Altbau, zum anderen fällt die vertikale Verglasung der Neubaufront ins Auge.
Vier Ebenen gibt es für den Verkauf. Der Zuwachs an Fläche hat seine Spuren nicht nur in einer deutlichen Sortimentsvertiefung hinterlassen, sondern auch zu mehr Übersichtlichkeit in den Sortimentsbereichen geführt. Über alle Etagen hinweg wurde eine gestalterische Handschrift durchgehalten, wozu auch das Saturn-Blau als Hausfarbe zählt. Pflegeleichte Materialien in Stein- und Holzoptik wurden als Bodenbeläge verwendet.
Ware in den Vordergrund
„Die Ladeneinrichtung sollte funktionell und zurückhaltend sein, die zu verkaufende Ware steht im Vordergrund“, beschreibt Architekt Jörg Schneider (Jonasch + Schneider Möbelwerkstätten GmbH, Aalen), zuständig für die Ausführungsplanung des Ladenbaus, die Vorgaben.
Blickfang im Erdgeschoss ist die gebogene Kassentheke. Die Rundung des Korpusses wurde durch geschlitzte MDF-Platten realisiert. Diese sind blau lackiert und mit einer zweiten Schale aus CNC-bearbeitetem, gelochtem Edelstahl versehen. Die Arbeitsfläche besteht aus einer beschichteten Multiplex-Platte. Auf dieses Material wurde nicht nur wegen der ansprechenden Optik, sondern auch aufgrund der zahlreich vorzunehmenden Ausfräsungen – beispielsweise Warensicherungs-system, EC-Cash oder Kassen-terminal – zurückgegriffen. Die geschwungene Form der Theke setzt sich im Bodenbelag sowie auch in der Lichtanordnung in der abgehängten Decke fort.
Die an der Wand befestigten Fachböden aus Multiplex wurden von Jonasch + Schneider mit Schichtstoff belegt. Um bestimmte Warengruppen wie die Premium-Marken Boss oder Joop optisch besonders hervorzuheben, kamen beispielsweise mit Nussbaum furnierte Rückwände zum Einsatz.
Die Logos der Modemarken wurden mit einem Bearbeitungszentrum aus schwarz durchfärbten MDF-Platten herausgearbeitet und auf silber lackierten MDF-Paneelen angebracht.
Frontabhänger, Konfektions-rahmen sowie die Pinne für Krawatten, Gürtel und Socken sind aus geschliffenem Edelstahl. Bei der Großkonfektion mit Mänteln und klassischen Anzügen setzt man auf Pulver lackierte Stahlteile. Die Mittelmöblierung besteht aus naht-losem Stahlrohr, die Einlege-platten sind aus satiniertem Glas, die beanspruchten Teile aus geschliffenem Edelstahlrohr.
Als Blickfang setzt Saturn Lifestyle-Poster ein, die auf beschichtete Plattenwerkstoffe aufgebracht sind. Der einfassende Winkelrahmen besteht aus geschliffenem, Pulver beschichtetem Edel-stahl. Gleicher Bauart sind auch die Spiegelflächen. An sämtlichen Wandflächen wurden Edelstahl-Schienen angebracht. Dort lassen sich Haken montieren, welche die Bilderrahmen aufnehmen. Das Gesamt-Investitionsvolumen lag bei 4 Mio. Euro. o
Entwurfsplanung: Grehl, in Zusammenarbeit mit Claus und Ingrid Albrecht
Ausführungsplanung: Jörg Schneider, Aalen-Wald-hausen
Laden- bzw. Innenausbau: Jonasch + Schneider Möbelwerkstätten GmbH, Aalen-Wald-hausen
Fotos: Peter Kruppa, Aalen
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