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Neue Optik

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Neue Optik

Die Neugestaltung eines Fachgeschäftes dessen Warensortiment sowohl Augenoptikbedarf und Schmuck als auch Uhren umfaßt, und dies zudem noch auf einer Fläche von etwa 40 m², stellt höchste Anforderungen an den Planer und Innenausbauer. Daß einem gelungenen Umbau, wie im Falle der Verkaufsräume eines Augenoptikers in Weinstadt-Endersbach, eine grundlegende Recherche und zeitintensive Entwurfsarbeit vorausgeht, zeigt der folgende Beitrag.

Die ersten Entwurfsüberlegungen dazu reichen bereits bis in das Jahr 1994 zurück, als sich Jürgen Rommel – zu dieser Zeit noch in Weiterbildung zum Schreinermeister und Gestalter an der Fachschule für Holztechnik in Stuttgart – auf die Suche nach einem Thema für seine Abschlußarbeit zum Gestalter machte. Die Wahl fiel dabei auf ein in Endersbach alteingesessenes und in zweiter Generation geführtesOptikerfachgeschäft. Die letzte grundlegende Umgestaltung lag zu diesem Zeitpunkt etwa 25 Jahre zurück. Der Umbau wurde nicht zuletzt auch durch die Eröffnung eines weiteren Optikers in nächster Nähe, und damit einer Verschärfung der Konkurrenzsituation, notwendig.

Mit seiner Projektarbeit entwarf Jürgen Rommel ein Fachgeschäft, dessen Verkaufsraum deutlich ablesbar in die Produktbereiche Schmuck und Augenoptik getrennt sein sollte. Im Zuge des Entwurfsprozesses wurden verschiedene Raumkonzepte entwickelt, dutzende Aufhängungen und Halterungsmöglichkeiten für Brillen entworfen und wieder verworfen, Materialcollagen und Detaillösungen zusammengestellt. Dieser Fundus diente nun bei der tatsächlichen Realisierung im Jahr 1998, als Ideenpool und Basis für den Neuentwurf. Dieser wurde notwendig, da sich die Raumsituation und die Anforderungen – betreffend die Verteilung der Produktbereiche gegenüber der ersten Planung – grundlegend geändert hatte.
Entwurfskonzeption
Das Gestaltungskonzept wird im Kern durch eine in ca. 15° zur Raumachse eingestellte, blau gespachtelte Wand bestimmt – dem einzigen verbliebenen Element aus dem ursprünglichen Entwurf. Diese bildet sozusagen das Rückgrat und die Kulisse des Ladens. Sämtliche anderen Einrichtungskomponenten nehmen deren Richtung auf und geben dem kleinen Laden eine großzügige Wirkung und Dynamik. Die Wand dient aber auch als Vitrine und Stauraum und übernimmt die Leitfunk-tion zu den Bereichen Werkstatt und Refraktion. Im Übergang vom Laden zu den angegliederten Funktionsräumen bricht diese Wand auf und bildet einen Durchgang hinter dem sich Stauräume und eine Garderobe befinden.
Als besonders wichtig erschien es Jürgen Rommel die visuelle Trennung der Bereiche Optik und Schmuck herauszuarbeiten. Für den Optikbereich wählte er eine ruhige in sich gleichmäßig und fein gepunktete Velourauslegeware in einem hellen blaugrauen Farbton, für den Schmuckbereich dagegen eine etwas kräftiger strukturierte, farbige Ware. Die Einbauten folgen dabei einem gegenläufigen Konzept: den Schmuckbereich bilden kleine würfelförmige Vitrinen, welche ähnlich kleinen Guckkästen in die ruhige Wandflächen integriert sind und zum konzentrierten Betrachten der kleinteiligen Schmuckwaren einladen. Im Bereich Optik erreicht er über die Anordnung der Brillendisplays im Wechsel mit Spiegeln und Beratungsplätzen eine eher plastische und damit dynamischere Wandgestaltung.
Eine expressive Verkaufs- und Kassentheke, auf der Basis von zwei sich durchdringenden Körpern, bildet an der Grenzlinie zwischen den Bereichen Schmuck und Optik das Bindeglied beider Sortimentsbereiche. Sie nimmt einerseits die Schrägstellung der Wandscheibe auf und ragt andererseits mit kühnem Schwung in den Verkaufsraum hinein. Dabei bildet ein kubischer Grundkörper in lichtgrauem Schichtstoff den eigentlichen Thekenkorpus, die Vorsatzschale scheint durch ein hinterleuchtendes Lichtband vor dem Korpus zu schweben. Solitäre Beratungsplätze im Bereich Schmuck, bestehend aus kleinen grauen Säulen, sowie zwei Beratungstische im Optikbereich runden das Einrichtungskonzept ab.
Licht- und Farbkonzept
Mit einem gelungenen Farbkonzept und zeitgemäßem Materialmix ist es gelungen dem Verkaufsraum eine frische und jugendliche Anmutung zu geben: Birnbaum für alle Einbauten, lichtgrauer Schichtstoff für alle freistehenden Beratungsplätze und gelochtes Stahlblech für die Brillendisplays. Die blau gespachtelte Wand bildet dabei einen angenehmen kühlen Kontrast zu den warmen Holzeinbauten. Die Raumausleuchtung erfolgt über integrierte Downlights und Niedervoltleuchten in der abgehängten glatten Decke. Im Bereich der Thekenfront und über der blauen Wand ergeben Leuchtstoffröhren interessante Lichteffekte und indirekte Beleuchtungsstrukturen. Pendelleuchten in einem kräftigen Gelbton in Niedervolttechnik akzentuieren den Kassenbereich zusätzlich.
Der vorliegende Umbau stellte eine gelungene und zeitgemäße Lösung für die Gestaltung eines Fachgeschäftes dar. Besonderen Wert wurde darauf gelegt, daß sämtliche Arbeiten von ortsansässigen Handwerksbetrieben ausgeführt wurden. Nur so konnte der Umbau in einer Zeit von ca. zwei Wochen realisiert werden. n
Entwurf und Planung:
Jürgen Rommel, Staatlich geprüfter Gestalter, Schorndorf
Bauherrschaft:
Optik Bachschmidt, Weinstadt-Endersbach
Innenausbauten:
Schreinerei Schwegler, Weinstadt-Endersbach
Bildnachweis: BM-Fotos, Frank Herrmann
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