Ein Schubkastenmöbel war die Aufgabenstellung bei der fächerübergreifenden Projektarbeit an der Meisterschule für Schreiner in Schwetzingen. Hierbei bildete die Schubkastenführung den Schwerpunkt. Es galt dabei, innovative – möglichst keine traditionellen – Konstruktionen zu kreieren und umzusetzen. Diese nicht alltäglichen, raffinierten Lösungen, die dabei entstanden, wurden auf der Sonderschau “MeisterIdee” anläßlich der letzten Euroholz gezeigt. Eine pfiffige Idee setzten Volker Leonhard und Thomas Sudahl in einem sichtbaren modifizierten Kulissenauszug um.
Im Zuge der Projektarbeit entwarfen und fertigten Volker Leonhard und Thomas Sudahl das Büromöbel “Printboy”, der vor allem durch die besondere Art der Schubkastenführung auffällt. Das Stollenmöbel, das einen Drucker, Papier und Zeichnungen aufnimmt, ist 1280 mm breit, 800 mm tief und hat eine Höhe von 930 mm. Die Stollenkonstruktion, Schubkästen, Auszug und Rahmen der Böden sind aus massivem europäischem Kirschbaum. Die Oberfläche ist geölt und gewachst.
Da die Ausmaße die Transportfähigkeit einschränken, wurde es so konzipiert, daß es sich mit wenig Aufwand zerlegen läßt. Zur Stabilisation der Stollen dienen Böden in Rahmenkonstruktion, die auf Gehrung verleimt und durch Rampa-Muffen mit den Stollen verbunden sind. Ebenso die Führungsleisten der Schubkästen, die fest eingeleimt sind.
Die Leichtgängigkeit der relativ breiten Schubkästen wurde durch einen modifizierten Kulissenauszug erreicht. Jeweils sechs Kugellager, die in der mittleren Kulisse integriert sind, gewährleisten einen leichtgängi-gen, ruhigen Lauf. Die Kugellager sind in der mittleren Auszugschiene eingefräst, werden von außen durch eine eingenutete Leiste abgedeckt und sind mit Holzdübeln befestigt. Die Nut-Feder-Konstruktion der Kulissenführung gewährleistet eine gute seitliche Führung, während die Kugellager die Lastabtragung übernehmen und für die Leichtgängigkeit sicherstellen. So wird auch ein Verschränken beim Herausziehen der Schublade weitgehendst vermieden. n
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