Die Maschinenfabrik Weber hat sich in den letzten Jahren den neuen Aufgabestellungen der Schleiftechnik angenommen und eine Reihe innovativer, praxisgerechter Lösungen entwickelt. So z. B. eine neu konzipierte Lösung für einen Schleifschuh in Gliederdruckbalkenausführung:
Die Anforderungen an ein solches System, sind eine möglichst feingliedrige Anpassung der betätigten Schleifbreite an die tatsächliche Werkstückbreite, eine wartungsfreie Mechanik und ein möglichst gleichmäßiger Schleifdruck an Längs- und Querkanten.
Die Weber Lösung erfüllt diese Anforderungen: Da die Druckeinleitung punktförmig auf die Druckstücke erfolgt, sind sie im betätigten Zustand frei beweglich und können sich dadurch immer flächig an die Werkstückoberfläche anstellen, auch an den Längs- und Querkanten, wo die Rückstellkräfte des Schleifbands von großer Einwirkung sind.
Die freie Beweglichkeit hält die Stellzylinder frei von seitlichen Kräften und verhindert dadurch deren vorzeitigen Verschleiß. Die Druckstücke selbst sind in die Drucklamelle integriert und müssen dadurch nicht zusätzlich durch Führungen in Position gehalten werden.
Diese bei Weber als ISA Technik bezeichnete Lösung stellt einen wichtigen Bestandteil der neu präsentierten CBF Schleifstation dar. Diese Neuentwicklung erfüllt die Forderungen nach gleichmäßigem und oszillations-spurfreiem Schliffbild und wird für hochwertigen Endschliff eingesetzt. Sie arbeitet mit einem innenliegenden Lamellenband, das im Gegensatz zu den bisherigen Ausführungen als Querband in der Breitbandstation läuft. Im Gegensatz zu den bekannten Lösungen mit einem innenliegenden Lamellenbreitband kann die Geschwindigkeit des quer laufenden Lamellenbands frei gewählt werden. Weiterhin stellt die Flexibilität dieses quer angeordneten Lamellenbands keinerlei Einschränkungen für die Funktion der heute üblichen Gliederdruckbalken dar.
Auch auf der Kostenseite dieser Technik steht gegenüber den bekannten Lösungen ein großes Plus. Der mechanische Aufbau ist wesentlich einfacher und betrieb- sicherer, da die CBF Technik von Weber keine zweite zusätzliche Oszillationssteuerung braucht und das innenliegende Lamellenband als Verschleißteil billiger ist. Durch das Laufen quer zur Vorschubrichtung verschleißt das Lamellenband gleichmäßig, d. h. es läuft nicht ein und wird somit komplett genutzt. Die Funktion der Lamellen bewirkt, dass ständig und regelmäßig wechselnde Schleifbandbereiche im Eingriff sind. Störende Oszillationsspuren des Breitbands werden durch kontinuierliches unterbrechen des Schleifkorneingriffs vermieden. Gleichzeitig wird ein unerwünschtes schnelles partielles Verschmutzen oder „Zusetzen“ des Schleifbands verhindert.
Das Schleifbild ist optisch vollkommen geradlinig und aufgrund der kürzeren und mehr regelmäßigen Eingriffsspuren der Schleifkörner einheitlich. Durch den sehr kurzen Eingriff des einzelnen Schleifkorns wird die Erwärmung des Schleifbandes und der Werkstückoberfläche reduziert, was vor allem beim Lackschliff Vorteile bringt. Durch zu starke Wärmeentwicklung geht der Lack in den thermoplastischen Bereich über und setzt das Schleifband zu.
Die größten Verbesserungen bietet die CBF Technik dort, wo die Faserrichtung der Furniere und Holzoberflächen in verschiedene Richtungen verlaufen und wie beim Lackzwischenschliff Flächen ein möglichst homogenes Schliffbild haben sollen. Weiterhin sind beispielsweise diese Probleme beim Schleifen von Rahmen oder Rahmentüren bekannt. Die Querholzbereiche müssen bisher relativ fein geschliffen werden, was den abgestuften Einsatz mehrerer Schleifbänder notwendig macht. Hier verspricht Weber mit der CBF Technik eine qualitative und auch kostenmäßige Verbesserung. Gleiches gilt für den Lackzwischenschliff wo durch die CBF Technik auf eine Fließlamellenwalze verzichtet werden kann.
Neue Möglichkeiten bietet die CBF Technik auch den Verarbeitern von Mineralwerkstoffen. Dieses Material wird bei der Herstellung als Plattenmaterial im allgemeinen trocken bis Korn 120 oder 150 vorgeschliffen und dann im Nassschleifverfahren bis Korn 400 oder feiner fertigbearbeitet, um den gewünschten Glanzgrad zu erreichen. Mit dem Einsatz der neuen CBF Technik kann trocken bis Korn 400 gearbeitet werden und der aufwändige Nassschliff auf wenige Körnungen reduziert werden.
Auch auf dem Bereich der Werk- stückerfassung hat Weber einen neuen technischen Lösungsansatz realisiert. Die Werkstückscannung arbeitet berührungslos und verschleißfrei mit Laser. Die gesamte Arbeitsbreite wird lückenlos erkannt. Schwierigkeiten beim Erfassen komplizierter Werkstückformen werden dadurch eliminiert.
Die Weber-Schleiftechnik wird durch die patentierte Werkstückreinigung ES abgerundet. Sie arbeitet berührungslos mit druckluftgetriebenen Propellern. Über die Maschinensteuerung kann gewählt werden, ob Flächen, Kanten oder beides gereinigt werden soll. ■
Hans Weber GmbH
96317 Kronach
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