Mobilität und die damit verbundenen Umzüge sind bei vielen jungen Menschen zum Bestandteil des Lebens geworden. So entstand bei Hans-Jörg Raus die Idee, ein Möbel zu konzipieren, das modular und erweiterbar, leicht zu transportieren und auch in jeder noch so kleinen Wohnung einsetzbar ist. Entstanden ist dabei ein Wohnsystem mit dem Namen Quam libet, was lateinisch “ganz nach Belieben” bedeutet.
Überzeugen konnte das Meisterstück durch ein ansprechendes Detail, das gleichzeitig Konstruktions- und Gestaltungselement ist. Fächer und Schubkästen haben eine Zahnung (5 mm/45°), welche mit der Zahn-leiste im Korpus die Verbindung bzw. die Führung herstellt/gewährleistet. Das Grundmodell besteht aus vier Modulen: ein Regalmodul mit zwei verstellbaren Fächern, ein Modul mit fünf Schubkästen, eines mit einem Mittelboden und ein Mobil auf Rädern mit zwei Auszügen und zwei Türen.
Quam libet bietet die Möglichkeit, Schubkästen mit Utensilien (z. B. Besteck) aus den Regalmodulen herauszuziehen, diese in das Mobil einzuschieben, um damit an den Ess-tisch zu fahren. Die benötigten Utensilien sind somit stets griffbereit. Alle Schubkästen passen in jedes Modul, Einzelschübe können durch 1 mit 2 mm Abstand eingeschobenes Fach nach oben abgedeckt werden. Das Mobil kann durch zwei ausziehbare Ablagen zusätzlich als Beistelltisch genutzt werden. Zwei Türen, optisch in fünf Teile geteilt, gleich dem Regalmodul, sichern die Schubkästen im Mobil während der Fahrt. Eine Hohlkehle an einer Längskante jeder Tür dient zum Öffnen.
Alle Korpusse bestehen aus basaltgrau lackierten MDF-Platten; alle Führungsleisten, Fächer und Schubkästen sind aus Birnbaum massiv gefertigt und mit Hartöl behandelt.
Das Meisterstück entstand an der Akademie für Betriebsmanagement, Möbelbau und Innenraumgestaltung, Freiburg, nahm am Gestaltungswettbewerb Meisterform Holz 2001 teil und wurde von der Jury lobend erwähnt.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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