Das Meisterstück von Angela Fischer, das wir in der Januar-Ausgabe auf Seite 95 vorgestellt haben, überzeugt nicht nur mit dem schlichten Charakter der Möbelmodule. Das Möbel hat auch einige raffinierte Details, die wir hier vorstellen. So beispielsweise die Verbindungselemente, mit denen die Korpusse beliebig kombiniert werden können.
Sehr schön gemacht sind die Verbindungsbeschläge, die sehr konsequent die Module miteinander verbinden und die Variabilität der Module unterstützen.
Die Außenkante der Korpusse wurden mit einem 5 x 5 mm Falz versehen. Beim Stapel der Korpusse legt sich ein T-Profil aus vernickeltem Eisen in diese Falze. An einer Kreuzfuge wird das System – durch die Verwendung eines H-Profils – nicht unterbrochen. Magnete, die in den Korpusecken integriert wurden, sorgen für einen „Zusammenhalt“ der Korpusse, die einfach auseinander genommen werden können und dies ohne eine Spur eines Verbinders.
Ebenfalls bemerkenswert gemacht sind die Schubkastenführungen, die aus je zwei Edelstahlwinkel bestehen und in die Schubkastenseiten eingenutet sind. Diese Schubkastenführungsschienen stehen ca. 8 mm über und laufen in einer Nut innerhalb dieser Aufhängung aus massivem Eichenholz. Diese Nuten sind konsequent in allen Einschüben integriert. Die Einschübe selbst dienen sowohl als Schubkastenführung sowie auch als Einlegeboden. Dazu wird dieser einfach nur gedreht.
Die Einlegeböden lassen sich in drei Positionen in der Höhe und in zwei Positionen nebeneinander einbringen und werden mit einer Schraubbefestigung an der Rückwand befestigt. Auch die Beschläge – sowohl die Bänder als auch die Klappenhalter – sind selbst entwickelt. Die Klappenhalter sind an allen Modulen eingebracht und werden, je nachdem, ob Klappe oder Tür, eingeklinkt oder auch entnommen.
Ein ansprechender Eyecatcher ist die Griffausbildung der Schubladen.
Das Meisterstück entstand an der Meisterschule Schwäbisch Hall. wp
BM-Fotos: Frank Herrmann
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Tischlermeisterstücke aus Südtirol
