Obwohl Altholz ein idealer Stoff für die Kreislaufwirtschaft ist, wird es bislang eher selten recycelt. Pro Kopf verbraucht jeder Bundesbürger 250 Kilogramm Holz im Jahr, den Holzbedarf der Papierindustrie nicht mitgerechnet. Das ergibt einen jährlichen Gesamtverbrauch von etwa 20 Millionen Tonnen. Davon wiederum fallen etwa 8 Millionen Tonnen als Altholz an – fast doppelt soviel wie der gesamte Grüne-Punkt-Müll. Verwertet wird von dieser Menge jedoch etwa nur die Hälfte. Ab dem Jahr 2005 soll mehr Holzabfall dem Recyclingkreislauf zugeführt werden: Laut TA Siedlungsabfall dürfen dann keine Holzabfälle mehr auf Deponien gelagert werden. Innovative Verwertungssysteme sind gefragt und werden bereits von Unternehmen, wie dem Entsorgungsdienstleister Interseroh AG aus Köln, angeboten. Die Recyclingspezialisten koordinieren die Entsorgung und Verwertung gewerblicher Verpackungen und organisieren das Recycling von Altprodukten, z. B. Möbel. 1997 wurden auf diese Weise rund 240000 Tonnen Holz in Zusammenarbeit mit der Holzwerkstoffindustrie im Stoffkreislauf gehalten.In den Aufbereitungsanlagen wird das Holz zunächst in behandeltes und unbehandeltes Material sortiert. Davon hängt nämlich der zukünftige „Werdegang“ ab. Unbehandelte Stücke können stofflich verwertet werden. Nach verschiedenen Sortier- und Zerkleinerungsprozessen liegen dann fingerlange Späne vor. Sie sind neuer Rohstoff für Produkte wie Spanplatten oder Formpaletten.Anders bei beschichtetem oder lackiertem Holz: hier sind der stofflichen Verwertung Grenzen gesetzt. Das behandelte Altholz wird ebenfalls sortiert und zu Spänen zerkleinert. Danach kann es als Heizmaterial eingesetzt werden. Auf diese Weise ersetzen die Holzschnitzel fossile Energieträger wie Öl oder Kohle. Die Anlagen, in denen die Altholzspäne als Brennstoff dienen, müssen den hohen technischen Anforderungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes entsprechen, wodurch eine schadstoffarme Verbrennung garantiert ist. Vor allem die Zementindustrie setzt solche Späne als Brennstoff in ihren Anlagen ein. n
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