Das Motto „flexibler und schneller“ zieht sich wie ein roter Faden durch die jüngsten Weiterentwicklungen der Weinig-Gruppe. Bemerkenswert dabei ist: Schnelle und automatisierte Einstellvorgänge sind längst kein Privileg der Großen mehr, sondern in jeder Leistungsklasse zuhause.
Bereits zum zwölften Mal hatte die Weinig-Gruppe zur Hausmesse nach Tauberbischofsheim eingeladen. Unter dem Motto „Wood is life“ nutzten annähernd 2000 Fachbesucher aus aller Welt die Gelegenheit, sich über die neusten Entwicklungen für die Massivholzbearbeitung zu informieren. Vom 14. bis 17. November wandte sich die Ausstellung an das nationale und osteuropäische Publikum. Eine Woche später waren die Interessenten aus Europa und Übersee angesprochen. Messeatmosphäre pur: Das Weinig Expo-Center bot auf über 2000 m² die ganze Welt der Massivholzbearbeitung. Mit über 30 Exponaten und Anlagen zeigte die Firmengruppe Maschinenlösungen für die Einsatzbereiche Fensterproduktion, Hobeln, Profilieren, Sägen, Optimiertes Kappen und Keilzinken sowie komplette Anlagen für die Herstellung von Massivholzplatten.
Den Rüstzeiten an den Kragen
Die jüngsten Weiterentwicklungen bei Kehlautomaten orientieren sich mit automatisierten Einstellvorgängen vor allem an den vielschichtigen Forderungen der flexiblen Kleinserienfertigung bis hin zur Losgröße 1. Mit verschiedenen Modellen deckt die neue Kehlmaschinen-Generation die Leistungsanforderungen in jeder Betriebsgröße ab.
Allen Modellen gemeinsam ist: Sie ermöglichen deutlich geringere Rüstzeiten und schnelleres Produzieren. Die Fortschritte wurden durch eine Reihe innovativer Entwicklungen erreicht. Mit der Schnittstelle PowerLock gelang der entscheidende Durchbruch im Werkzeugbereich. Per Knopfdruck können mit dem neuen System Werkzeuge ohne weitere Hilfsmittel in Sekunden gewechselt werden. Die nur durch PowerLock erzielbaren Drehzahlen von bis zu 12 000 min-1 erlauben die doppelte bis dreifache Vorschubgeschwindigkeit.
Eine weitere Neuentwicklung stellt das Memory-System dar. Alle Einstelldaten eines in der Vergangenheit gefertigten Profils können per Knopfdruck abgerufen und auf einfache Weise massgenau und unter Vermeidung von Bedienfehlern angefahren werden.
Mit der Zentralverstellung der Druckorgane und Führungen wird es möglich, vor und nach den Werkzeugen jeweils paarweise über ein und dieselbe Verstellachse präzise zu verstellen.
Die Spitze der Entwicklung markiert der Unimat 3000 Brillant. Er vereint alle genannten Eigenschaften und erlaubt darüber hinaus das vollautomatische Rüsten bei elektronisch organisiertem Produktionsablauf. Mit dem Werkzeugsystem PowerLock und der von Weinig entwickelten Software LogoCom lassen sich höchste Produktionsleistungen erzielen. Weinig hält eine Reduzierung der Rüstzeiten beim Profilwechsel auf weniger als fünf Minuten (konventionell zwischen 15 und 40 Minuten) und eine Steigerung der Produktionsleistung um das Vierfache bei doppelter Bearbeitungsgeschwindigkeit für realistisch.
In der darunter liegenden Leistungsklasse bietet sich der Unimat 2000 Speed an. Er ist ebenfalls mit dem PowerLock-Werkzeug ausgestattet und ermöglicht hohe Vorschübe. Die jüngste Weinig-Entwicklung ist der Unimat 1000 Star. Durch das Memory-System und die Zentralverstellung der Druckorgane und Führungen kann der Rüstvorgang erheblich beschleunigt werden.
Unimat 3000 jetzt mit NC-Universalspindel
Das Spitzenmodell Unimat 3000 ist jetzt noch ein Stück universeller geworden. Die Techniker aus Tauberbischofsheim konstruierten eine schwenkbare HSK-Werkzeugaufnahme mit einem Aktionskreis von 360°. Und so funktioniert das Aggregat: Aus den Profil- und Werkzeugdaten errechnet die Steuerung des Unimat 3000 die exakte Position der drei Achsen inkl. der Schwenkachse. Alle Achsen werden geregelt in die exakte Bearbeitungsposition gefahren. So fährt die Universalwerkzeugaufnahme jeden gewünschten Winkel (auch Negativwinkel) an. Das gleiche geschieht mit dem Anschlag. Nur wenige manuelle Eingriffe sind nötig, um Tischplatten, Druckrollen und Lineale einzustellen.
Fensterfertigung komplett
Fortschritte gibt es auch in der Fensterfertigung auf Weinig-Automaten zu vermelden. Die Unicontrol 10 für die Fenster-Einzelteilbearbeitung ist jetzt für die Innen- und Außenprofilierung ausgestattet. Die Rahmenteile sind jetzt in „einem“ Durchlauf komplett spanabhebend bearbeitet.
Preiswertes Zuschnittsystem
Mit der OptiCut S 50 präsentierte das Weinig-Gruppenmitglied Dimter eine automatische Optimierungskappsäge in der, so der Hersteller, „jede Menge Entwicklung stecke.“ Dadurch sei es gelungen, diese klassische Schiebersäge im Preissegment ab 20 000 Euro für die breite Zielgruppe der Klein- und Mittelbetriebe interessant zu machen. Die S 50 ist damit auch eine „sichere“ Alternative zu Pendelsägen. Einige wichtige Details:
• Schieber mit Servomotor für genaues Positionieren
• Sägemotor mit 5,5 kW
• Der Querschnittsbereich reicht von 20 x 10 bis zu 300 x 100 mm
• Besonderer Wert wurde auf einfache Bedienung gelegt
• Kein Einstellen oder Rüsten
• Hohe Sicherheit durch optimalen Sägeschutz.
Die OptiCut S 50 kann auch schrittweise zu einem kompletten Kappcenter nachgerüstet werden. Dann leistet die S 50 z. B. auch den gleichzeitigen Längenzuschnitt und das automatisierte Fehlerauskappen.
Eine statt zwei Maschinen
Als Universalist für das hochpräzise Schleifen von Werkzeugen erweist sich der neue Rondamat 980. Die vollautomatische Maschine schleift nicht nur Hobelmesser im Hobelkopf, sondern auch Fräser und Keilzinkenfräser, Brust- und Rückenschliff inklusive. Minimalste Schleiftoleranz, hohe Oberflächenqualität und lange Standwege der Werkzeuge hebt Weinig besonders hervor.
Alles aus einer Hand
Als weitere Attraktion zeigte sich eine komplett installierte Fertigungslinie zur Herstellung von Massivholzplatten. Vom Auftrennen mit einer Raimann-Vielblattsäge über die Holzoptimierung beim Längenzuschnitt und das Keilzinken mit Maschinen von Grecon Dimter, dem Hobeln und Profilieren bis zur Plattenpresse demonstrierte die Weinig-Gruppe die Umsetzung ihrer Philosophie „Alles aus einer Hand“.
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