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Scharfe Eisen

BM-Serie: Schärftipps vom Profi, Teil 2
Scharfe Eisen

Nachdem wir im ersten Teil dieser Serie über Wassersteine berichteten, geht es heute um das Schärfen von Stecheisen von Hand. Denn nur mit einem wirklich scharfen Stemmeisen lassen sich exakte Passungen und Holzverbindungen herstellen. Die Arbeit wird genauer, schneller und – bedingt durch die geringeren Schnittkräfte – auch sicherer.

Entscheidend für die gute Funktion von Stecheisen ist, dass die Spiegelseite (Rückseite) absolut plan ist – also weder konkav noch konvex. Neue Eisen müssen daher in der Regel zuerst auf der Spiegelseite plan abgerichtet werden. Dazu eignet sich am besten ein Diamantstein oder ein plan geschliffener Polierstahl auf dem das Stecheisen zusammen mit etwas Siliziumkarbidpulver und Wasser bei relativ hohem Druck bearbeitet wird. Das Schleifpulver zerreibt sich dabei zu einer feinkörnigen Paste, die zugleich einen Poliereffekt erzeugt.

Dann erfolgt das Schärfen der Fase, wobei zuerst auf den richtigen Fasenwinkel zu achten ist.
Der Fasenwinkel beträgt – abhängig vom Verwendungszweck des Werkzeugs – 22° bis ca. 35°. Zur Überprüfung des Fasenwinkels dient eine Winkellehre oder ein kleiner Winkelmesser. Für weiche und mittelharte Hölzer hat sich in der Praxis ein Winkel von 25° bis 27° bewährt. Je kleiner der Fasenwinkel, umso geringer sind die Schnittkräfte, aber umso empfindlicher ist auch die Schneide. Aus diesem Grund ist die Ermittlung des Fasenwinkels ein Optimierungsprozess, abhängig von der Holzart, der Arbeitsweise und der Stahlqualität. Machen Sie Versuche! Zum Schärfen eignet sich am besten ein japanischer Wasserstein mit Körnung 1000 und 6000 (Kombistein). Man beginnt mit Körnung 1000. Das Eisen wird leicht diagonal auf den Stein aufgesetzt und unter Beibehaltung des Fasenwinkels werden gleichmäßige lineare Schärfbewegungen durchgeführt, möglichst unter Vermeidung von Kipp- und Wippbewegungen. Nun zieht man auf Körnung 6000 sowohl die Fasenseite wie auch die Spiegelseite des Eisens ab. Dabei macht man geradlinige Bewegungen in Längsrichtung der Schneide, bis kein Grat mehr spürbar ist.
Beachten Sie folgende Tipps:
  • Nutzen Sie die gesamte Oberfläche des Steins, um eine hohe Effizienz und einen gleichmäßigen Verschleiß des Schärfsteins zu gewährleisten.
  • Verringern Sie mit zunehmender Feinheit der Schneide den Anpressdruck auf den Stein.
  • Zur Verbesserung der Abziehwirkung und Spiegelpolitur der Schneide kann mit einem Nagurastein, durch Reiben auf dem Abziehstein, eine ganz feinkörnige Abziehpaste erzeugt werden.
  • Vermeiden Sie Wippbewegungen. Durch Wippbewegungen beim Schärfen entsteht eine ballige, ungeeignete Schneidengeometrie. Ähnliche Fasenabrundungen werden von schnell laufenden Filzpolierscheiben erzeugt, von denen abzuraten ist.
  • Bei dicken (japanischen) Eisen ist durch die größere Auflagefläche die Einhaltung des Winkels beim freihändigen Schärfen eher gewährleistet, als bei dünnen Eisen.
Ein Indikator für gleichmäßigen Anpressdruck ist die Schleifspur, die auf dem Stein verbleibt sowie ein gleichförmiges, sattes Geräusch.
Mit etwas Übung geht das Schärfen von Stecheisen von Hand schnell, es schont den Stecheisenstahl, minimiert den Verschleiß und macht sogar Spaß. Nur bei Ausbrüchen oder sehr grobem Verschleiß ist der Einsatz einer wassergekühlten Schärfmaschine (z. B. Tormek) notwendig. ■
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