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Schmales Handtuch

Drei schmale Häuser mit raffiniertem Zuschnitt und feinem Innenausbau
Schmales Handtuch

Wo einst drei Garagen standen, befinden sich jetzt drei Reihenhäuser, die jeweils nur rund 6 m breit sind. Dafür sind sie fünf Geschosse hoch und in acht Ebenen unterteilt. Dank der raffinierten Grundrisse und einem schlichten Innenausbau entstanden so attraktive Räume, die keinesfalls alltäglich sind. Auch die teilverglasten, leichten Innenwände tragen mit interessanten Durchblicken und Perspektiven dazu bei.

Einst ein mehrgeschossiges Wohnhaus, im 2. Weltkrieg ausgebombt, seither als Pkw-Abstellplatz mit drei Garagen genutzt, ist das schmale Baugrundstück heute mit drei interessant gestalteten, hohen Reihenhäusern bebaut. Jedes Haus hat eine Grundfläche von ca. 87 m² und ist – im Zentrum Leipzigs gelegen – von fünfgeschossigen Gebäuden aus der Gründerzeit umgeben.

Das besondere an dieser Parzelle ist jedoch die 9 m hohe Wand der Nachbarbebauung, die 14,5 m von der Straßenflucht entfernt, auf der rückwärtigen Grundstücksgrenze liegt. Der Bebauungsplan sah an dieser Stelle ein mindestens fünfgeschossiges Gebäude mit geneigtem Dach vor. Ferner war die zulässige Nutzung auf 50 % der Grundfläche beschränkt. Eine Nutzung für einen gewerblichen Investor schied aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten aus.
Im Jahr 2003 – 13 Jahre nach der Wende – erkundigte sich der Architekt und Bauherr erstmals beim Grundstückseigentümer nach dem Kaufpreis. Nach einer eingehenden Machbarkeitsstudie zur möglichen Bebauung – unter den ungünstigen Rahmenbedingungen – und der Entwicklung eines auf den Bauplatz zugeschnittenen Wohnhauses, waren weitere Bauherren dann schnell gefunden. In siebenmonatiger Bauzeit entstanden so drei – trotz gleichen Gebäudetypus – durchaus individuelle Wohnhäuser. Clever gelöst wurde das Problem Belichtung von der Südseite des Hauses, die durch die hohe Wand erheblich beeinträchtigt ist. Hier hat der Architekt die komplette Grundstückstiefe durch ein 3,50 m hohes Erdgeschoss überbaut. So bietet die erste Hausebene auf rund 75 m² Fläche einerseits genügend Platz für zwei PKWs, Nebenräume und den Eingang. Andererseits entstand so auf der Südseite ein rund 24 m² großer Innenhof mit Wasserbecken und Vegetation, da das im 1. Obergeschoss errichtete Wohnhaus nur eine Gebäudetiefe von 9,50 m hat. Die vier Geschosse des Wohnhauses sind in der Höhe versetzt angeordnet, so dass sich durch die Teilverglasungen im Bereich der Treppe interessante und spannende Durchblicke und Perspektiven ergeben. Die 5,80 m breite Glasfassade zum Süden sorgt für eine natürliche Belichtung und mit einer 4,20 m hohen Küche wurde auch das Problem mit der Sicht über die Brandmauer gelöst. So kann man im Arbeitszimmer im ersten Zwischengeschoss, über der Küche, bereits über die Brandwand des Nachbarn schauen. Die raumhoch verglaste Küche lässt auch im Winter bei niedrigem Sonnenstand die Lichtstrahlen bis ins Wohnzimmer scheinen.
Die Innenwände sind als nicht tragende Wände in Trockenbauweise ausgeführt, so dass in den drei Häusern individuelle Grundrissvarianten möglich wurden.
Die Küche – ganz in Weiß gehalten – hat grifflose Fronten, wobei der raumtrennende Korpus zum Wohnzimmer von einem breiten Rahmen gehalten wird. Dieser Schrank geht nicht bis zur Decke, so dass Tageslicht aus Süden – über die hohe Fensterfront in der Küche – den Wohnraum belichten kann. Ein neoklassizistischer Tisch in der Raummitte setzt attraktive Akzente zur Moderne. An der Rückseite des Küchenschrankes – zwei Stufen tiefer liegend – befindet sich ein langes Sideboard aus lackiertem MDF, das gemeinsam mit der floralen Tapete das Wohnzimmer schmückt.
Eine Kragarmtreppe mit 16 Stufen führt von der Küche auf die nächste Ebene in eines der Arbeitszimmer sowie zur Dusche mit WC. Die freitragenden Stufen aus Nussbaumholz wurden auf eine Stahlunterkonstruktion aufgeschoben und fixiert. Jeweils acht Eichenholzstufen – auf die Betonfertigteiltreppe aufgebracht – überbrücken die nächsten, versetzt angeordneten Ebenen miteinander. So gelangt man in das zweite Arbeitszimmer (4. Ebene) mit einem großen Einbauschrank mit Dreh- und Schiebetüren. Wie alle Einbauschränke im gesamten Haus, ist auch dieser aus MDF mit weißer, matter Oberfläche. Auch hier sorgt eine Innenverglasung für reizvolle Durchblicke und eine raumhohe Glasscheibe dient zur Absturzsicherung neben der Treppe. Auf der nächsten Ebene wurde das Bad mit einer Saunakabine angeordnet und mit Nussbaumholz ausgestattet. Die Badewanne wurde schräg und frei in den Raum gestellt und überzeugt gemeinsam mit der edlen Duschzeile durch Großzügigkeit und Eleganz. Über acht weitere Stufen gelangt man in das Schlafzimmer, das mit einer Schiebetür vom Treppenraum getrennt wird. Ein begehbarer Kleiderschrank mit Ankleide sorgt mit dem Einbauschrank im Schlafbereich für sehr viel Stauraum. Als Fußböden wurde überwiegend weiß geöltes Eicheparkett eingesetzt. Nur der Schlafbereich erhielt einen Teppichboden, Küche sowie die Bäder wurden gefliest.
Vom Schlafzimmer aus kommt man nach oben zur „Aussichtskanzel“ – ein auskragender, über Eck verglaster Erker – und weiter auf die Dachterrasse. Diese ist ebenfalls auf zwei Ebenen angeordnet und lädt zum Verweilen ein. (wp) ■
Planung:
K.O.P. Klinge Otto Planung GmbH
04107 Leipzig
Innenausbau:
Schulz & Baderschneider, Kulmbach
Tischlerei Büchner, Hermsdorf
Glas Innenausbau: Gebr. Müntz Werkstätten, Leipzig
Fotos:
Andrea Nuding, Stuttgart
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