Im 2. Semester wurde im Fach Gestaltung und Konstruktion an der Meisterschule für das Schreinerhandwerk, München, ein Innenausbau durchgeplant. Die Aufgabe dazu lautete:”Ein Betriebsinhaber und Meister einer Schreinerei mit 12 Mitarbeitern, welche vorwiegend hochwertige Innenausbauarbeiten ausführt, steht vor der Aufgabe, seinen neuen Anbau einzurichten. In diesem Anbau ist eine neue Erschliessung zu den Büro- und Fertigungsräumen, eine kleine Ausstellung, WC-Anlagen sowie der Bürobereich unterzubringen. Anhand des gegebenen Grundrisses (links) ist eine komplette Planung der neuen Büroräume zu erstellen.”
Aus der Aufgabenstellung wurde weiterhin klar, daß der Schreinermeister nicht nur seinen Betrieb optimal organisieren, sondern auch den Kunden gegenüber sein Organisations- und Gestaltungsvermögen sichtbar unter Beweis stellen will.
Der Meisterschüler Gerhard Multerer, in der Klasse Helmut Specht, entwarf ein, der Aufgabenstellung entsprechendes, Büro. Eine Trennwand mit integrierter Ausstellungsvitrine teilt den Flur und das Büro, in dem zwei PC-Arbeitsplätze untergebracht sind. Einer davon wurde als CAD-Arbeitsplatz konzipiert und beinhaltet den Plotter sowie ein Zeichenbrett. Auf einer runden, drehbaren Akteninsel sind die Unterlagen derlaufenden Projekte griffbereit untergebracht. Zur Archivierung der abgeschlossenen Planungen sind rückwertig ein fahrbarer Planschrank sowie Hängeauszüge in der durchgehenden Anrichte eingeplant worden.
Im hinteren Bereich des Anbaus ist das Chefzimmer, das ein großzügiger Schreibtisch mit integriertem, rundem Besprechungstisch aufweist.
Die Fronten sind aus freundlichem Eschenholz geplant; für die Arbeitsplatten ist grau gebeiztes Eschenfurnier vor-gesehen. In den abgehängten Decken sind indirekte Beleuchtungen und Spotlights eingebracht, die für ein blendfreies Licht sorgen.
Die kleine geforderte Teeküche mit Waschbecken und Kühlschrank wurde geschickt im hinteren Büroteil – bei Zugang zur Fertigung – untergebracht.
Der Gestaltungsvorschlag vermittelt einen hellen und zeitgemäßen Eindruck, wobei die gestalterischen und konstruktiven Möglichkeiten des Schreinerhandwerks ausgeschöpft wurden.
Einige der konstruktiven Details für die Innenausbauten, Möbel und angehängten Decken sind auf der übernächsten Seite abgebildet.
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