Schreiner unter Strom

Mit der Initiative Handwerkskompetenz, die der Fachverband Holz und Kunststoff Bayern zusammen mit dem VDMA vor einem Jahr ins Leben rief, wird das Ziel verfolgt, dem Schreiner und Tischler neue Wege aufzuzeigen bzw. Wege zu ebnen.

Das Handwerk befindet sich derzeit in einem großen Strukturwandel. Der Kunde fordert immer die komplette Handwerksleistung aus einer Hand. Die Änderung der Handwerksordnung öffnet dabei dem Schreiner- und Tischlerhandwerk zusätzliche Arbeitsfelder und Aufgabengebiete, wobei das Thema Kooperation verschiedener Handwerkszweige immer größere Bedeutung gewinnt. Vor dem Hintergrund, dem Kunden noch um-fangreichere Komplettlösungen zu bieten, veranstaltet der Fachverband Holz und Kunststoff (FHK) Bayern, in Zusammenarbeit mit dem VDMA, die Sonderschau mit dem Titel „Handwerkskompetenz Strom“, die dem Fachbesucher neue Denkanstöße und Anregungen in Sachen Strom, Licht und Steuerungen vermittelt.

Darf der Schreiner zukünftig die Lichtanlage, die in der von ihm entworfenen und eingebauten Deckenkonstruktion, selbst an-schließen?

Darf der Küchenbauer zum Abschluss der Montage die Elektrogeräte inklusive Herd selbst anklemmen und damit die Lieferung aus einer Hand – zum Vorteil der Kunden – ausführen? Dies sind nur zwei Beispiele, die den erweiterten Servicebereich im Schreinerhandwerk verdeutlichen sollen. Doch dazu ist ein umfangreiches Fachwissen erforderlich. Deshalb bietet der FHK Bayern – in Zusammenarbeit mit der Elektro-Innung – einen Fortbildungslehrgang zur „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten“ an. Mehr über diese Weiterbildung lesen Sie auf den nächsten Seiten.

Intelligente Gebäudetechnik ist in vielen Verwaltungsgebäuden bereits Stand der Technik – Installations-Bus-Systeme heißt die Zauberformel. Sie hält aber auch mehr und mehr Einzug in den privaten Wohnungsbau. Wichtig ist dabei, dass bereits bei der Planung des Innenausbauers diese neuen technischen Möglichkeiten eingeplant und berücksichtigt werden. In Kurzreferaten werden im Rahmen dieser Sonderschau die Planungen und Ausführungen dieser I-Bus-Systeme vorgestellt und erläutert. Unser Beitrag „Automatisierung einer Schreinerei“ zeigt ein vorbildliches Beispiel auf. Dort sind verschiedene Projekte der Gebäudeautomation realisiert worden, beispielsweise eine elektronische Zutrittskontrolle, eine dezentrale Be-leuchtungssteuerung und eine hierarchisch erweiterbare Spanabsaugung.

Moderner Innenausbau, aber auch Möbel, werden durch die Beleuchtung erst richtig in Szene gesetzt. Dabei ist gutes Licht nicht unbedingt mit großer Helligkeit gleichzusetzen – gutes Licht ist individuelles Licht, das sorgfältig geplant und eingesetzt werden muss. Doch eine gute Planung und damit verbunden auch zufriedene Kunden, setzt Wissen voraus. Mit der Kenntnis über Einsatz, Lichtführung und Wirkung ergeben sich für das Schreinerhandwerk neue, interessante Geschäftsfelder, die es zu nutzen gilt. Die Sonderschau und unser Beitrag „Lichtplanung – nicht im Dunkeln tappen“ bietet dem Fachbesucher und Leser zahlreiche Informationen und Tipps für die Umsetzung beim Kunden.

Auf einer Fläche von 370 m² in Halle 11.1. bietet die Sonderschau in Nürnberg den Schreinern Anregungen und Tipps und vermittelt in Kurzreferaten sowie Diskussionen vielfältige Informationen.

Der FHK Bayern lädt dazu alle Schreiner ein, sich im Rahmen des Besuchs der Holz-Handwerk über die Möglichkeiten „Strom, Licht und Steuerungen“ als zusätzliches Angebotssegment zu informieren. Auch der Stand des Landesverbands ist im Bereich der Sonderschau integriert, wo die Betriebsberater des FHK Bayern als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen und Sie über das umfangreiche Serviceangebot des Verbands informieren. Ein Besuch lohnt sich also sicher. o