In BM 3/2001 starteten wir auf Seite 55 eine dreiteilige Serie zu den Themen Existenzgründung, Betriebsübergabe, Betriebsübernahme (BM 5/ 2001, S. 28). Dass der Weg in die Selbständigkeit oft mit finanziellem Risiko und großem Zeitaufwand verbunden ist, wurde u.a. in Interviews mit jungen Existenzgründern deutlich.
Joachim Zimmermann beleuchtet das Thema aus einer ganz anderen Sicht. Er ist Mitinhaber eines Unternehmens mit 13 Mitarbeitern in Deggendorf, spezialisiert auf Innenausbau und Fensterelemente aus Holz.
“Den Leitsatz “Neue Unternehmen braucht das Land” im BM-Heft 3/01 können wir nicht unterstützen. Vielmehr meinen wir, dass es heißen müsste: “Gesunde Unternehmen mit vernünftigen Unternehmern braucht das Land.”
Wir sind ein in 3. Generation geführter Handwerksbetrieb in Niederbayern und haben gerade mit den neuen Unternehmern unsere Sorgen. Macht doch der ruinöse Preiskampf allen vernünftigen Unternehmern Probleme.
Selbständigkeit sollte nicht heißen “Selber” und “Ständig” zu arbeiten, sondern sollte eine Perspektive für die Zukunft des Einzelnen und damit auch eine wirtschaftlich sinnvolle Bereicherung für die gesamte Wirtschaft sein. Wenn man aber mit Kollegen zu tun hat, die (Seite 58) mit einem Jahresumsatz von 180 000 DM, zwei Gesellen und einem Auszubildenden glauben erfolgreich zu sein, oder mit einem Geschäftsinhaber (Seite 59) der seit vier Jahren keinen Urlaub hatte und sich damit brüstet 90 Stunden die Woche zu arbeiten, dann weiß ich nicht, ob das im Sinne der Selbständigkeit ist. Wir hoffen, dass Ihre Artikel den einen oder anderen davon abhalten werden, in die Selbstständigkeit einzutreten und die Vernunft bei den bestehenden Unternehmern wieder zurückkehrt.”
gez. Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Zimmermann GmbH
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