Die Katastrophe in Japan hat es in schockierender Weise noch einmal vor Augen geführt: Das fossil-nukleare Betriebssystem unserer Gesellschaft hat keine Zukunft!
Sonne, Wind, Wasser – ja, und auch unser Holz: Die Diskussionen um regenerative Energieträger ist nur eine Seite und packt die Grundproblematik nicht wirklich an der Wurzel: Sparen steht im strategischen Kursbuch der Energiewende!
„Wenn wir endlich richtig anfangen würden, die Potenziale für Energieeffizienz auszuschöpfen, dann könnten wir mit mindestens 30 Prozent weniger Energieeinsatz auskommen“, sagt z. B. der renommierte Physiker, und Kanzlerin-Berater, Hans Joachim Shellnhuber. Bleibt zu hoffen, dass Frau Merkel und Co. die richtigen Schlüsse aus seinen Empfehlungen ziehen: Stecken wir doch den größten Teil der nötigen Energiewende-Milliarden in die energetische Optimierung und Sanierung von Gebäuden! Denn genau dort, dem anteilig größten Energie-Verbrauchsposten der Nation, schlummert ein riesiges Einsparpotenzial. Verbesserte steuerliche Anreize, eine Erhöhung und Verstetigung der Fördergelder für energieeffizientes Bauen und Wohnen würden dazu beitragen, diese Einsparreserven nachhaltig auszuschöpfen.
Die neu entflammte Energie- und Ressourcenfrage wird auch auf den beiden Messen interzum in Köln und Ligna in Hannover intensiv diskutiert werden. Gleich, ob es um neue Werkstoffe oder um energiesparende Fertigungsprozesse geht. Die These „Weniger ist mehr“ rückt dabei immer mehr in den Vordergrund: Auch deshalb halten wir die Leichtbau-Thematik hoch, denn sie transportiert den sparsameren Werkstoffeinsatz in unsere Köpfe, pfiffige Design- und Konstruktionsideen inklusive (ab Seite 40).
Die Maxime Reduktion auf das Wesentliche stand auch Pate in unserem Auftakt zum Thema Küchen. Das Paradebeispiel einer individuellen Küche auf Seite 20 mit klarer Linienführung und feinen Details tut Schreineraugen richtig wohl.
Nicht entgehen lassen sollten Sie sich die aktuellen Küchentrends von der LivingKitchen in Köln. Sparen stand dort nicht im Kochbuch, denn räumlich betrachtet wird es in der Küche nicht weniger, sondern deutlich mehr. Sarah Wiener, Eckardt Witzigmann und Co. winken aus großzölligen Flachbildschirmen: Kochen ist Lifestyle und „Kochen wird Wohnen“. Das ist gut fürs Geschäft (Seite 34).
Mit weniger für Geist und Auge müssen Sie, werte Leserinnen und Leser, in der vorliegenden Ausgabe freilich nicht auskommen. An interessanten Themen und aktuellen Fachinformationen haben wir wahrlich nicht gespart. Schauen und lesen Sie selbst!
Das BM-Team wünscht interessante Impulse und viel positive Energie!
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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