1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Spezialisten-Trio unter einem Dach

Komplett-Anlagen für die Fensterfertigung
Spezialisten-Trio unter einem Dach

Im Trend zu abgestimmten Komplettanlagen für die Fenster- und Türenfertigung konnte das Unternehmen Federhenn-Schirmer auf sich aufmerksam machen. Nach der erfolgreichen Integration des österreichischen Maschinenbauers Actual will diese Firmengruppe unter der neuen Marke „AFS“ Rationalisierungsimpulse für jede Betriebsgröße vermitteln.

Der Kampf um Marktanteile erfasst alle Rahmenwerkstoffgruppen und Systeme, aber ebenso die Fensterbau-Unternehmen selbst. Dabei steht an jeder Position, bis hin zu den Betriebsmitteln und den Zubehörteilen eine Frage im Vordergrund: Mit welchen Mitteln und Maßnahmen können die Lohnkosten als dominierender Kalkulations- und Wettbewerbsfaktor reduziert werden?

Auf der Suche nach weiteren Rationalisierungs-Maßnahmen wird das Durchlauftempo je Fertigungseinheit unter die Lupe genommen. Interessanterweise gibt das Kunststoff-Fenster wieder einmal den Anstoß zum Einstieg in die vielleicht letzte Stufe der Fertigungs-Automatisierung.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Firmengruppe AFS, Actual, Federhenn und Schirmer, ganzheitliche, aufeinander abgestimmte Fertigungslösungen für die Fenster- und Türenfertigung aufs Panier geschrieben. BM sprach mit Firmenchef, Claus Dieter Claaßen, über das AFS-Konzept, das auch mittelständischen Fensterbaubetrieben wieder den Weg zur eigenen Fertigung eröffnen soll.
BM Immer mehr Hersteller von Kunststoff-, Aluminium- und auch Holzfenstern werfen das Handtuch und kaufen die bisher selbst hergestellten Fenster bei Zulieferunternehmen ein. Ist dieser Trend nicht auch als eine Folge des Wandels bei den Produktions-Einrichtungen zu sehen?
Claaßen Genau um diese Frage dreht sich die jüngste Entwicklung. Richtig verstanden und konsequent umgesetzt kann sich sogar eine Rückbesinnung auf örtliche, kleinere, selbst produzierende Betriebe ergeben. Allerdings nicht im Sinne früherer Handwerksbetriebe, sondern unter Einsatz zukünftiger Technologien. Da spielt die EDV und die Anbindung an die computergesteuerte Produktion bis hin zum Einsatz der CNC-Technik eine Rolle. Im einzelnen ist diese Hightech für mittelgroße und selbst kleine Betriebe kein Fremdwort. Es stellt sich aber die Frage, wie Einzelmaschinen koordiniert und gesteuert werden können. Von den Möglichkeiten der Computer-Steuerung ausgehend, führt die zukünftige Fertigungseinrichtung zu ganzheitlichen Produktionsanlagen. Die Firmengruppe AFS sieht darin die Zukunft im erfolgreichen Fensterbau.
BM Drei Unternehmen sitzen jetzt in einem Boot. Wer ist der Kapitän und welchen Kurs lässt er steuern?
Claaßen Der Kapitän der neuen Firmengruppe sitzt vor Ihnen: Seit 1990 Inhaber und Geschäftsführer der Federhenn Maschinen GmbH, seit 1994 Inhaber und Geschäftsführer der Schirmer GmbH & Co. KG, und seit 1999 Inhaber und Geschäftsführer der Actual Maschinen GmbH habe ich eine insgesamt etwa 30-jährige Erfahrung im Kunststoff-Anlagenbau. Daraus ist die Erkenntnis entstanden, dass leistungsstarke Fertigungsabläufe nicht mehr durch hintereinander aufgestellte Einzelmaschinen verbessert werden können. Stattdessen wandelt sich das Bild in Form von Produktionsanlagen, die von der Arbeitsvorbereitung über zentral gesteuerte, unterbrechungslos verbundene Bearbeitungsstationen bis zum versandfertigen Fenster ausgelegt sind.
BM Auf der einen Seite ist die Vielfalt der herzustellenden Bauelemente drastisch gestiegen. Auf der anderen Seite müssen ständig wechselnde Bearbeitungsprozesse in einen automatisch ablaufenden Produktionsfluss eingebunden werden. Ist eine Rationalisierungsstufe dieser Dimension realisierbar?
Claaßen Weder der Gedanke, noch die Machbarkeit sind so neu, wie es aus Ihrer Frage zu entnehmen ist. Nur die Praxis hat bisher anders ausgesehen. Solange Fenster hergestellt werden, hat es Entwicklungsrunden gegeben. Diese erschöpften sich jedoch im Austausch vorhandener gegen neue Maschinen und Betriebsmittel. Der Gedanke, nicht nur die großen Bearbeitungsmaschinen, sondern speziell die vielfältigen Bohr-, Fräs-, Säge- und Montage-Prozesse in den Durchlauf zu integrieren, wurde u. a. schon in den 80er Jahren von der Firma Federhenn in die Tat umgesetzt. Der Leitgedanke „Planung und Engineering“ wurde dann von Schirmer aufgegriffen, und bis Anfang 1999 im Zweiergespann mit Erfolg zu leistungsfähigen Anlagen umgesetzt. Was die Fensterbau-Unternehmen für den Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit brauchen, ist uns also bekannt. Denn sonst hätten wir den Zusammenschluss zu einem Unternehmen mit einer zentralen Geschäftsführung nicht vorgenommen. Für AFS steht jetzt die Frage im Vordergrund, mit welchen mechanischen Details und elektronischen Steuerungs- bzw. Bewegungsmechnanismen die gestellten Anforderungen in die betreffende Anlage umgesetzt wird.
BM Bei allem Respekt vor Ihren maschinenbautechnischen Ideen spielen die konstruktionsbedingten Wünsche der Fensterbauer doch sicher eine wichtige Rolle?
Claaßen Natürlich muss jede Anlage auf den einzelnen Betrieb abgestimmt werden. Die Betriebsstruktur, die Kapazitäten, die Kundenwünsche, und nicht zuletzt die Fenster-Details sind wichtig Die Planungs-Ingenieure unseres Hauses bekommen immer häufiger ein Fenster- Profil auf den Tisch gelegt. Dazu kommt ein Beschlag und die Bestimmung von Bearbeitungsgängen. Ist der Betrieb vorhanden, wird der Platzbedarf analysiert. Bei Betriebsneubauten können wir bei rechtzeitiger Planung den anlagen-bedingten Platzbedarf anfordern.
BM Ist das nicht sehr aufwendig, wenn für jeden Kunden eine spezielle Anlage konzipiert und hergestellt werden muss?
Claaßen Das bei uns entwickelte Prinzip heißt „Modularer Anlagenbau“. Wir müssen respektieren, dass immer noch über 50, z. T. sehr verschiedene PVC-Profilsysteme existieren. Dazu kommen Aluminium-, Alu-Holz- und Holz-Fenster. Alles wird auf Modulen aufgebaut, die wiederum eine hohe Flexibilität im Bearbeitungsablauf zulassen. Damit sind wir preisgünstig ohne Qualitätsabstriche.
BM Die Automatisierung mit elektronischen Steuerungen erschließt erhebliche kostensenkende Bearbeitungs-Abläufe. Wobei im einzelnen?
Claaßen Es werden zum Beispiel 6-m-Stangen aus dem Lager in die Maschine gezogen und komplett gebohrt, gefräst und mit allen zubehörbedingten Ausnehmungen komplett bearbeitet und zugeschnitten.
Auch der Stahlzuschnitt, der Einschub der Verstärkungen und die Bearbeitung in Stahl sind in die Komplettbearbeitung auf dem Bearbeitungszentrum integriert.
Erst dann folgen, das Eckenverbinden, Verputzen, Anschlagen mit Übernahme zum Verglasen. Der automatische Flügelanschlag mit Schraubautomaten oder Magazinsystemen hat sich bereits bewährt. Der Rahmenanschlag-Automat befindet sich in der Erprobungsphase, um auch Scheren-, Ecklager und Schließteile automatisch zu setzen. Eine Fenstereinheit wird in ca. 12 Minuten bis zum Verglasen – stehend oder liegend – gefertigt.
BM In den Planungsbüros wie im Management laufen die Erfahrungen und auch die Impulse, aus den PVC-Systemen in Ihrem Unternehmen zusammen. Etwa 50 CNC-Stabbearbeitungszentren pro Jahr verlassen nach dem Zusammenbau und der Funktionskontrolle das Werk Schirmer in Verl. Profitieren inzwischen auch die Holzfenster-Hersteller von Ihren Komplett-Anlagensystemen?
Claaßen Wir haben bisher so keinen Auftrag aus der Holzfenster-Produktion ausgeführt, obwohl wir für jedes Material modulare Anlagensysteme herstellen. Durch die 6-seitige Bearbeitung unter Einsatz von einzelnen Modulen zum Sägen, Fräsen, Werkzeugwechseln, bis hin zum Etikettieren und automatischem Wechseln der Fächerwagen, lassen sich die Bearbeitungszeiten auch in der Holzfensterfertigung reduzieren. o
Aus drei mach eins
Ende 1998 übernahm Federhenn-Schirmer die insolvent gewordene Actual Maschinenbau in AHaid/Ansfelden. Dieses 1973 gegründete Unternehmen entwickelte bereits 1976 die erste Vierkopf-Schweißmaschine und konnte später mit dem Duplex-Schweißautomaten (Flügel und Blendrahmen gleichzeitig) auf sich aufmerksam machen. Sowohl mit Schirmer als auch mit Actual hatte Federhenn vor den Zusammenschlüssen im weltweiten Projektgeschäft erfolgreich kooperiert.Heute bietet die Firmengruppe AFS eine umfassende Leistungspalette für die Fenster- und Türenproduktion aus einer Hand. Insgesamt offeriert die Gruppe über 5000 Produktvarianten für die Fertigung von Fenstern aus Holz, Kunststoff, Aluminium und alle Werkstoffkombina-tionen. Sämtliche Maschinen und Anlagen werden unter einem Dach entwickelt, produziert und montiert. Gleiches gilt für die Inbetriebnahme, für Schulung und Service. Die einzelnen Unternehmen konzentrieren sich auf ihre angestammten Arbeitsfelder:
• Federhenn in Simmern entwickelt und produziert Beschlagmontageautomaten, Montageeinrichtungen aller Art und automatische Handlingsysteme für die Holz-, Kunststoff- und Aluminiumfensterfertigung. Die angeschlossene Engineering-Gesellschaft ist für komplette Produktionskonzepte und Fertigungslinien zuständig.
• Schirmer in Verl ist auf CNC-Zuschnitt- und -Bearbeitungszentren spezialisiert. Herausragendes Merkmal dieser platzsparenden Maschinen: Sämtliche, an einem Einzel- Rahmenteil erforderlichen Arbeitsschritte, bei Kunststoff-Fenstern auch in Stahl, können in einer einzigen Maschine durchgeführt werden.
• Actual im österreichischen Haid konzentriert sich weiterhin auf 4-Kopf-Schweißmaschinen, CNC-Eckenputzautomaten und Duplex-Linien.
Zusammen repräsentiert die Firmengruppe eine Produktionsfläche von ca. 16 000 m² und beschäftigt derzeit rund 200 Mitarbeiter.
Das weltweite Exportgeschäft wird über eigene Tochtergesellschaften und Vertriebspartner abgewickelt. Besondere Erfolge verzeichnet die Gruppe in Frankreich, Großbritannien, Nordamerika und China.
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de