Die Lust am gemeinsamen Kochen und Genießen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Ein Indikator und zugleich Multiplikator dafür sind die populären Koch-Shows im Fernsehen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit ganz virtuell den Gaumen kitzeln. Und ganz nebenbei – den Kerners, Schuhbecks und Lafers sei’s gedankt – auch den Markt stimulieren. Denn parallel zur kulturellen und medialen Kochbewegung läuft die offene Küche zu ihrer zweiten, großen Karriere auf: Sie hat sich längst zum inoffiziellen Wohnzimmer gemausert. Die Küche ist Mittelpunkt des täglichen Lebens. Hier treffen sich Familie und Freunde, man kocht gemeinsam, isst, kommuniziert und genießt.
Ohne eine perfekte Küche mag sich der neue Hochgenuss freilich nicht so richtig einstellen. Und so wird heute mehr Sorgfalt und Geld für die Küchenplanung und -ausstattung aufgewendet. Von der Stange ist das Passende oft nicht zu haben und viele potenzielle Kunden wollen ohnehin etwas ganz anderes. Kein Zweifel: Die individuell geplante und gefertigte Küche ist so gefragt wie nie zuvor. Möbel- und Innenausbaubetriebe kommen hier immer besser ins Spiel und viele haben sich mit kreativen Ideen bereits erfolgreich auf diesen stimulierten Markt eingestellt. Ab Seite 28 haben wir einige schmackhafte Menüvorschläge angerichtet, Zutaten inklusive.
Stimuliert ist die Bevölkerung auch bei einem anderen Thema: Klimaschutz und Energieeinsparung sind in aller Munde. Die gerade verabschiedete EnEV 2007 und die Einführung des Energieausweises tun ein Übriges dazu:
Für alle die sich mit der Fertigung, dem Vertrieb und der Montage von Fenstern, Türen und Fassaden befassen, ergeben sich daraus gute Marktchancen – die richtigen Produkte und Verkaufskonzepte vorausgesetzt. Ein renommierter Hersteller geht in dieser Situation schon mal in die Offensive, und zwar mit einer interessanten Holz-Alu-Idee (Seite 100).
Um einen „Zeitgeist“ ganz anderer Art geht es im Thema Betriebsorganisation. Die Zeitwirtschaft hat sich parallel zur technologischen Fortentwicklung von Software und Maschinen stark verändert. Heute stehen viel differenziertere Methoden und Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung als noch vor Jahren. Im fünften Teil unserer Serie „Prozessoptimierung in Tischlereien“ beschreibt Tilmann Haerdle, wie das betriebliche Zeit- und Kostengerüst transparenter und die Kalkulation viel präziser wird. Sein Motto dazu lautet: Effektives Controlling gegen bloße Vermutung (Seite 44).
Fachliche Stimulanz, so hoffen wir, bieten natürlich auch viele weitere aktuelle Themen in diesem Heft. Nanotechnologie, Oberflächentechnik, Blickpunkt Kante, Plantagenhölzer sind dazu nur einige Stichworte.
Das BM-Team wünscht viel Spaß mit dieser Ausgabe und einen hoffentlich genussreichen Blick in Ihre Auftragsbücher!
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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