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Treffpunkt der Top-Entwickler

windays 2007 in Biel
Treffpunkt der Top-Entwickler

Spannende und bereichernde Inhalte wurden anlässlich der 3. windays der Berner Fachhochschule für Architektur, Holz und Bau Mitte März im schweizerischen Biel der Branche – also Fenster- und Fassadenbauern aus der Schweiz sowie aus Österreich und Deutschland – näher gebracht. Unter der Moderation von Christoph Rellstab, Leiter Technikerschulen HF Holz, wurde der Themenbogen an zwei Tagen facettenreich gespannt. Gleich am Anfang sensibilisierte Thomas Stocker (Universität Bern) die Fenstermacher für das Thema Energieeffizienz von Bauelementen. Er zeigte mit seinem Beitrag „Globale Erwärmung: neueste Erkenntnisse aus der Klimaforschung“ den aktuellen Stand der Klimaveränderung und der Klimadiskussion. Die atmosphärischen Konzentrationen von CO2, Methan und Stickoxyd sind aufgrund menschlicher Aktivitäten heute bei weitem höher als über viele 1000 Jahre vor Beginn der industriellen Revolution. Für alle war das einmal mehr die Bestätigung, dass man die Entwicklung der Energieeffizienz der Fenster immer weiter vorantreiben muss.

Patrick Wissler von der Ernst Schweizer AG (Holz-Alu-Systemanbieter) ging auf diese Thematik genauer ein. Er verdeutlichte, dass es bei der Energieeffizienz am Fenster vor allem auf das Glas ankomme. Die Fensterhersteller sollten hocheffiziente 3-fach Gläser mit U-Werten um die 0,7 W/m²K zumindest optional anbieten und die Rahmengeometrien entsprechend anpassen. An Beispielen zeigte er, dass auch Holzfenster mit 54 mm Rahmenbreiten U-Werte im Bereich des Passivhauskriteriums erreichen können. Sein Credo: „Es gibt Lösungen, auch ohne hochkomplizierte Geometrien oder aufwändige Werkstoffkombinationen.“
Klaus Layer (Prof. h. c., Akademie für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik, Karlsruhe) dagegen sprach über „Technische Defizite und Handlungsbedürfnisse“. Er zeigte einige krasse Fälle von falschen Einbauten aus seiner Gutachter-Tätigkeit und stellte an die Branche gerichtet die Frage: „Warum machen wir unsere Fälze nicht konstruktiv besser?“, denn er sehe an den auftretenden Mängeln, dass gerade dort Tauwasser ausfällt.
Am ersten Kongresstag gab es weitere Ergebnisse aus der Forschung und Entwicklung im Fenster und Fassadenbereich: Beispielsweise informierte Andreas Krause (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Holzbiologie und Holztechnologie, Universität Göttingen) über neue Materialien für Holzfenster (sein Beitrag wird ab Seite 138 abgedruckt).
Von der Innovation bis zur Umsetzung
Der zweite Kongresstag stand unter dem Motto „Von der Idee zum Produkt – von der Innovation zur Umsetzung“. Rellstab führte in das Thema mit seinem Vortrag „Marktdruck als Motivation für Innovationen“ ein. Auch Marc-André Gonin (Leiter F+E Berner Fachhochschule) zeigte den Entwicklungsprozess von der Idee zum Markt.
In Biel – als einer der Entwicklungszellen des Glasklebens – durfte dieses Thema auf der Tagung nicht fehlen: Urs Uehlinger (Leiter F+E Fassaden, Bauelemente und Möbel der Fachhochschule) spannte den Glasklebe-Bogen von der Qualitätssicherung durch ein möglichst lückenloses Pflichtenheft mit den Anforderungen an die Fensterkonstruktion aber auch an die Fertigung bis zum qualitätsgesicherten Reparaturfall. Als Schwierigkeit nannte Uehlinger die kontinuierliche Überwachung der Verklebungsqualität während der Fertigung. Dies sei mit heutigen Methoden zerstörungsfrei kaum zu beurteilen. Er forderte Fensterhersteller und die Klebstoffindustrie auf, gemeinsam entsprechende Konzepte zu erarbeiten.
Hansjörg Kuhn, als Geschäftsführer der Fritschi Fensterbau AG, zeigte anhand seines gelebten Beispiels (er ist Mitinitiator der FenLife-Gruppe) die Schwierigkeiten und auch Vorteile einer Firmenkooperation. Bei der ERFA-Gruppe FenLife handelt es ich um einen Firmenbund, bei der sich mehrere Schweizer Fensterbauer durch ein gemeinsam entwickeltes Fenstersystem am Markt erfolgreich profilierten (siehe auch Seite 146).
Andreas Moll vertrat den Vorarlberger Fensterhersteller Walch, der mit seinem ganz neu entwickelten, direkt verklebtem Holz-Glas-Fenstersystem bereits auf der fensterbau 2006 für Aufsehen sorgte. Sein Vortrag aus der Praxis zeigte den für ein mittelständisches Unternehmen anspruchsvollen Entwicklungsweg bis zum hochwertigen Serienprodukt auf. Beeindruckend dabei war die hohe Entwicklungstiefe bei dem Unternehmen: Von dem Beschlag über die Rahmenkonstruktion bis hin zum Stufenglas kamen die Ideen aus dem eigenen Hause. Insgesamt 174 Teilnehmer aus 6 Ländern hatten sich auf den Weg zur Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau nach Biel gemacht, um dort an den windays teilzunehmen.
Zukünftig sollen die Schweizer Fenstertage alle zwei Jahre – also jetzt wieder im Jahre 2009 – an gleicher Stelle stattfinden. (dm)
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