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Trend zu klaren, einfachen Formen

Internationale Möbelmesse 2006 – Köln
Trend zu klaren, einfachen Formen

Die neuen Messehallen der imm cologne boten ein großzügiges Angebot an Ausstellungsflächen. Neu und gewöhnungsbedürftig auch die Platzierung der Aussteller. Jedoch bei den Möbeln selbst, war nicht viel Neues zu entdecken. Erfreulich aber, dass sich der Trend zu klaren einfachen Formen verstärkt hat. Natürlich ist das Angebot wie immer sehr vielfältig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Von den zahlreichen Scheußlichkeiten, die uns ständig mit den Prospekten der Möbelhäuser ins Haus flattern, war allerdings wenig zu sehen.

Wohnbereich
Nach Meinung der Zukunftsforscher wird der Stellenwert des Wohnens weiter zunehmen. Das Leben mit der Familie und den Freunden in privater Atmosphäre, verlangt natürlich auch eine ganz eigene, individuelle Gestaltung des Wohnbereichs. Ein Wohnbereich, der den Bedürfnissen der Bewohner entspricht und sich den Freunden und Gästen in ansprechender und beachtenswerter Weise präsentiert.
Das Wohnen ist offener geworden. Kochen, Essen, Relaxen findet auf einer Ebene, in einem überschaubaren Raum statt.
Die Speisen werden sichtbar vor Familie und Gästen im Kochbereich zubereitet. Im Essbereich befindet sich ein großer Tisch, auf dessen Tischplatte oder durch raffinierte Techniken vergrößerbarer Tischplatte genügend Platz ist, um Speisen und Getränke mit Gläsern und Geschirr appetitlich und fein anzurichten. Diese Tische bieten nicht nur genügend Platz für Familie und Gäste zum Speisen, sondern auch zum geselligen Beisammensein, zum Plaudern oder Spielen. Als Blickfang muss in dem Essbereich der Tisch nicht nur funktional, sondern auch repräsentativ sein. Je nach Geschmack werden wertvolle Hölzer mit lebendiger Maserung wie massiv Nussbaum verarbeitet. Die Tischplatten liegen an den Ecken auf kräftigen, quadratischen Beinen. Zargen, die bisher immer die tragende und gestellverbindende Funktion zu erfüllen hatten, werden möglichst vermieden. Stattdessen übernehmen häufig Verbinder aus Metall deren Aufgabe, ohne sie immer in gleicher Weise zu erfüllen. Andererseits bestehen die Tischgestelle aus Metall wie Edelstahl oder Aluminiumguss, und die Tischplatten aus Glas, Naturstein aber auch aus Holz oder Holzwerkstoffen.
Zum Tisch gehören Stühle. Die richtige Sitzhöhe zur Tischhöhe sowie die ergonomisch abgestimmte Sitzposition sind für das Wohlbefinden bei Tisch Voraussetzung. Ob Polsterung in Stoff oder Leder, ob Rückenverstellung möglich, ob Bezüge schmutzabweisend und waschbar sind, sind zusätzliche Verkaufsargumente. Aber die Stühle, ob aus massivem Holz oder aus Metall, ob mit Stoffen oder Leder bezogen, ob als Vierbeiner oder als Freischwinger konstruiert, müssen zu den Tischen passen. Tisch und Stühle geben als Gruppe in diesem Bereich den räumlichen Stil vor.
Zum Relaxen zieht man sich in den Wohnbereich zurück. Hier kann man entspannen, ein Buch lesen, Musik hören, Fernsehen oder je nach technischer Ausstattung im privaten Ambiente einen Kinoabend verbringen. Die modernen Wohnraummöbel sind dafür vorbereitet. Volumengeprägte Polstermöbel mit großdimensionierten Sitzflächen laden zum bequemen Sitzen ein. Breite, teils die Polsterung zwei- oder dreiseitig umfassende Armlehnen, erlauben das Ablegen der Lektüre und das Abstellen von Tabletts mit Gläsern und Gebäckschälchen. Die meisten Polstermöbel sind mit raffinierten Techniken zur mechanischen Verstellung der Rückenkissen in der Höhe oder in der Tiefe ausgestattet. Andere können mit wenigen Handgriffen eine lange Couch in ein Ecksofa oder eine Liege verwandeln.
Die Polstermöbel weisen vorwiegend quaderartige Formen auf, stehen auf Metallkufen oder gar auf zarten Metallfüßen. Daneben sind Polstermöbel in skulpturalen, organisch fließenden Formen zu sehen. Die Klassiker unter den Polstermöbeln bleiben bei Schwarz oder Weiß, bei Leder oder glatt gewebten Baumwollstoffen. Wer warme Töne vorzieht, liegt mit grobgewebten Bezugsstoffen in dunklen Brauntönen goldrichtig, die sich mit Kissen in leuchtenden Orangetönen aufmischen lassen. Großflächige, florale Muster auf Bezugsstoffen sind ebenso zu finden, wie signalrote, sonnengelbe oder giftgrüne Polstergarnituren, die wohl für die mutigen Kunden gedacht sind – oder ist dies gar als Signal für die Ablösung der Schwarzweißära zu bewerten?
Bei den Wohnraummöbeln fallen die riesigen Regalwände auf. Damit man auch an die oberen Regalfächer gelangen kann, wird eine verschiebbare Leiter gleich mitgeliefert. Vor der Front hängt meistens eine großflächige Schiebetür, hinter die sich der flache Fernsehbildschirm, der DVD-Player und die sonstigen Geräte der Unterhaltungselektronik (natürlich auch andere Gegenstände) verstecken lassen. Der Flachbildschirm, superflach und bis zur 40 Zollgröße möglich, inspirierte überhaupt zu zahlreichen interessanten Lösungen. Entweder hat man ihn hinter verschiebbaren Regalen oder Türen versteckt, kann ihn bei Bedarf herausschwenken und in die günstigste Blickposition drehen, oder man hat ihn bündig in die Front der Möbel oder wie ein Bild in eine Wandverkleidung eingearbeitet.
Die Regalteile sind häufig schwarz oder dunkelbraun wie wengéfarbig. Die Schiebetüren bestehen aus Mattglas oder werden farbig, meist hochglänzend lackiert. Die Türflächen, ob in Rosa, Creme, Orange oder Signalrot bilden einen ausdrucksvollen Kontrast zu der umfassenden Regalwand. Der Reiz dieser Regalflächen liegt darin, dass man nicht nur die Bücher hier unterbringen, sondern die Wand mit den verschiedensten Accessoires je nach eigenem Geschmack gestalten kann.
Ein Hersteller umfasst die Regalflächen passepartoutartig mit Möbelkörpern. Der innere Teil kann aber auch ein geschlossener Schrank sein. Dann werden innere und umfassende Möbelkörper farblich voneinander abgesetzt.
Einzelmöbel, wie die langgestreckten Anrichten oder die kurzen Kommoden weisen strenge kubische Formen auf. Keine vorstehenden Sockel, keine sichtbaren Korpuskanten und keine markanten Plattenprofile stören die schlichte kubische Form. Kein Griff und keine Griffleiste verrät die Öffnungsrichtung der Funktionsteile. Nur dünne Teilungsfugen in der Front geben über die Lage der Türen und Auszüge Auskunft. Springauf-Beschläge, bestehend aus Druckschnäppern und positiv federnden Topfscharnieren, die die Tür oder den Auszug bei sanftem Druck auf die Front aufspringen lassen, machen Grifflösungen überflüssig. Allerdings war das Messepersonal pausenlos dabei, die Fingerspuren der Messebesucher auf den hochglänzend lackierten Fronten zu beseitigen.
Einige Hersteller haben den Flachbildschirm des Fernsehers über der Anrichte installiert. Dieser ist dann mittels Fernbedienung aus der Anrichte sanft und leise herauszufahren und wieder im Möbelkorpus zu versenken. Überhaupt wird für Details sehr viel Liebe aufgewendet. Hinter den Türen findet man wieder ausziehbare Fachböden oder Tabletts. In den Auszügen sind sinnvolle Vorrichtungen zum Aufbewahren von CD’s oder feine Einteilungen für allerlei Utensilien eingearbeitet. In hohen Auszügen befindet sich oft eine zusätzliche niedrige Lade, in die sich die Dinge übersichtlicher ordnen lassen. Immer selbstverständlicher wird eine Innenbeleuchtung in den Schrankfächern und auch Auszügen.
Wenn Holz sichtbar verwendet wird, ist dies Nussbaum, Eiche dunkelbraun, Wengé oder Zebrano. Meistens werden die Holzflächen dann sparsam mit den farbigen Lackflächen kombiniert. Bei den Lacken dominieren weiterhin weiße oder cremefarbene hochglänzende Oberflächen. Wenn schon bunt, dann sind sie Signalrot, Sonnengelb oder Orange. Die sich gern mit Edelhölzern umgeben, können weiterhin zwischen Birnbaum und Kirschbaum wählen – wenngleich das Angebot sich verringert hat.
Schlafbereich
Auch im Schlafzimmer sehen die Möbel nun wesentlich schlichter aus. Die Betten verfügen nur an der Kopfseite über ein hohes Betthaupt, das Fußteil fehlt. Die niedrigen meist einfachen Nachttischchen stehen separat neben dem Bett. Sie dienen zum Abstellen von nur wenigen Gegenständen wie eines Tabletts mit Wasserglas und zum Ablegen der Gutenacht-Lektüre. Außerdem können hierauf geschmackvolle Leuchten mit raumstimulierendem Licht platziert werden.
Wenn es ums Bett geht, führt natürlich kein Weg am Bettenrost und den Matratzen vorbei. Die Aussteller sprechen hier von Liegesystemen. In der Tat, es ist erstaunlich, welche Vielfalt hier angeboten wird. Angefangen vom klassischen Buchenholz-Federrahmen, der muskellockernden, die Blutzirkulation anregenden und punktentlastenden Unterfederung bis hin zur Strukturmix-, Massage- oder körperumschmeichelnden Mehrzonenmatratze. Die Schlafzimmerschränke sind wie immer raumhoch und füllen die Wandfläche auch in der Breite voll aus. Sie sind entweder mit großflächigen, leicht laufenden Schiebetüren oder mit raumhohen schmaleren Drehtüren verschlossen. Besonders durchdacht erscheint auch hier die Inneneinteilung der Schränke. Innenschubladen mit individuell zu gestaltender Inneneinteilung, ausziehbare und höhenverstellbare Wäscheböden, Kleiderlifte und natürlich die gute Innenbeleuchtung zeugen von einer hohen Qualität.
An Holzarten herrschen hier Wenge, Eiche oder Esche, letztere in Rembrantbraun vor. Für Freunde des warmen Naturholzes gibt es nach wie vor Schlafzimmer in Kirschbaum. Füße, Griffe oder Applikationen können in Edelstahl sein. Aus haptischen Gründen sind die Metallgriffe dann mit Leder überzogen. Mit heller oder auch farbig abgestimmter Bettwäsche lässt sich dann eine warme und kuschelige Atmosphäre im Schlafbereich inszenieren.
Wird nach dem Trend gefragt, so kann man nach dem Besuch der Kölner Möbelmesse 2006 wohl feststellen, dass der Weg zu einfachen, schlichten und klar gegliederten Möbeln weiterhin beschritten wird. Die Möbel wirken durch die vermehrt eingesetzten Regalteile offener. Die frontoffenen Möbelelemente bieten Raum zum lustigen individuellen Dekorieren. Noch herrscht weiß vor. Dunkelbraun, aber auch leuchtende Farben wie Signalrot, Sonnengelb und Orange scheinen im Kommen zu sein. Holzflächen werden immer weniger. Nur kleine Flächen aus wertvollen Hölzern wie Zebrano, Makassar, Wengé und Nussbaum werden mit farbigen Flächen kombiniert. Die farbigen Flächen sind meistens hochglänzend lackiert.
Der gute Eindruck: es wird weiter nach der Ehrlichkeit der Form unter Berücksichtigung von Sensibilitäten und Emotionen geforscht. ■
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