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Trends markieren die Entwicklung

Türen in Bewegung, Folge 1
Trends markieren die Entwicklung

Wichtigstes Konstruktions- und Funktionselement an einem Schrank ist die Tür. Sie schützt die im Schrank untergebrachten Dinge. Die Tür muß sich also schliessen und Öffnen lassen, wobei die Wahl des Türanschlages, wie drehen, klappen, kippen, schieben oder falten, zum einen von der Schranknutzung, zum anderen von den räumlichen Gegebenheiten abhängt. Kommen bzw. kamen im Normalfall Drehtüren zur Anwendung, so zeichnet sich in jüngster Zeit ein gewisser Trend zu Schiebe- und Falttüren ab, einer Anschlagsart, deren Einsatz sich bei beengtem Platz vor dem Schrank sinnvoll erweist. In dieser mehrteiligen Beitragsserie zum Thema: „Türen in Bewegung“ sollen derartige Türanschläge „unter die Lupe“ genommen werden.

Schränke oder Schranksysteme beanspruchen dreidimensionalen Platz. Dabei sind Breite, Tiefe und Höhe nicht die wichtigsten Kriterien. Zu berücksichtigen ist vor allem, daß für den Öffnungsweg der Türen, ein vor dem Schrank entsprechender Platz einzuplanen ist.

Als maßgeblich die Schrankkonstruktion beeinflussende Entwicklung der Beschlagtechnik machen sich zunächst Schiebetürsysteme und dann die zum Trend werdenden Faltschiebetür-Systeme für großvolumige Türen an Wohn- und Schlafzimmer- oder Büroschränken bemerkbar. Das ganze gipfelt in der Renaissance des Schwebers an der Schwelle zum Millenium.
Die Geschichte vom Drehen, Schieben und Falten wird zum einen geprägt von platzeinsparenden beschlagtechnischen Lösungsansätzen sowie von der Idee, die Zugriffsmöglichkeiten immer komfortabler zu gestalten. Daraus resultierten schwebende Türen und schlanke Türpakete beim Falttürbeschlag. Die neue Konstruktion der Türen eröffnete dem Design völlig neue Wege.
Die Frankfurter Küche aus den frühen zwanziger Jahren, die auch als Schwedenküche in die Historie einging, zeigt im Oberschrankbereich Schiebetüren, um den Platz in den klein bemessenen Küchen bestmöglich auszunutzen. Noch in den fünfziger Jahren ist das Küchenbuffet mit platzsparenden Schiebetüren modern.
Auch der Arbeitsplatz im Büro erfordert schon relativ früh, über neue Türöffnungsmechanismen nachzudenken. Beeinträchtigt doch das Öffnen der Drehtüren des Beistellschränkchens, daß der Büromensch beim Öffnen der Drehtüren regelmäßig zwischen diesen und Schreibtisch eingeklemmt ist.
Am Anfang stehen einfachste technische Lösungen. Eine Nut führt die Schiebetür innenliegend. Gleitschienen verbessern dann die Laufqualität. Eine beschlagtechnische Weiterentwicklung im Sinne eines leichteren Bewegens der Schiebetüren bedeuten Rollen, die auf die Schienenkante gesetzt werden.
Die Verteuerung des Wohnraumes in den siebziger Jahren beschert vor allem in Mietwohnungen Schlafzimmer auf engstem Raum. Für Bett und Schrank mit bis zu sieben raumgreifenden Drehtüren reicht der Platz nicht mehr aus. Die Idee, Schiebetürbeschläge auch für die Anwendung in großen Schränken auszulegen, liegt nahe.
Die meist 6- oder 7türigen Kleiderschränke werden mit drei Schiebetüren ausgestattet, die sich platzsparend zur Seite schieben ließen. Die neue Öffnungstechnik bringt den zusätzlichen Vorteil, daß sich der Schrankzugriff von bisher einem Sechstel auf ein Drittel verdoppelt. Die Beschlagindustrie entwickelt neue Beschläge mit aufwendigen Laufmechanismen, die auf das Gewicht der Schranktüren ausgelegt sind.
Werden zunächst meist nur innenliegende Schiebetüren eingesetzt, fordern die Designer, die die neuen vielfältigen Frontgestaltungsmöglichkeiten in Verbindung mit den Schiebetüren erkennen und ideenreich nutzen wollen, bald Beschläge für vorliegende Türen. Durch den Einsatz solcher Schiebetürbeschläge vergrößert sich die Türfläche nochmals. Der ansprechenden und ausgefallenen Frontgestaltung – auch mit unterschiedlichen Materialien – steht nun nichts mehr im Wege. Gegen einen möglichen Türverzug bei vorliegenden Schiebetüren kann vorbeugend ein sogenannter Ausrichtbeschlag eingesetzt werden.
Für die variable Modellgestaltung bei gleichzeitig wirtschaftlicher Fertigung entwickelt die Beschlagindustrie innovative Techniken. Ein und derselbe Schrankkorpus läßt sich wahlweise mit Dreh-, Schiebe- oder Faltschiebetüren ausstatten. Zum Beispiel mit dem Hettich-Schwebetürbeschlag Top-Line 22 und mit dem Faltschiebetür-Beschlag Wing Line 77 können diese Türfunktionen ohne zusätzlichen Materialeinsatz angeboten werden.
Intelligente Faltschiebetüren bestimmen die Schrankkonstruktion Anfang der 90er Jahre. Sie laufen den Dreh- und Schwebetüren schnell den Rang ab. Die neue Technik des Faltens und Schiebens basiert auf dem Ziehharmonikaprinzip, das bei großflächigen Zimmertüren oder Raumteilern bereits Anwendung findet.
Mit der neuen Beschlagtechnik steht jetzt fast der komplette Schrankinnenraum im direkten Zugriff des Benutzers. Denn mit einem Griff können bis zu sechs Schranktüren wie ein Vorhang zur Seite geschoben werden. Dabei falten sich die Türflügel zu einzelnen oder mehreren schlanken Türpaketen, die nur geringfügig in den Raum hineinragen.
Die Entwicklung des Faltens bestimmen zunächst seitlich angebundene Türelemente. Frei verschiebbare Türpakete, die an jeder Position des Schrankes geparkt werden können, vergrös-sern den Komfort. Schrankkonstruktion und -design setzen nur noch individuelle Raumgegebenheiten Grenzen. Selbst bei Innen- und Außenecken ist der Zugriff auf den Schrankinnenraum mittels komfortabler Faltschiebetürbeschläge möglich. Abgerundete Laufschienen erlauben, die gefalteten Türpakete um die Ecke zu schieben, so daß keine sperrigen Türen im Wege stehen.
Die konstruktiv aufwendige Technik erfordert bei immer teurer werdenden Lohnkosten äußerst rationelle Montage, die Zeit und Kosten spart. Darüber hinaus trägt die Beteiligung von Industriedesignern an der Entwicklung von neuen Faltschiebetürbeschlägen dazu bei, daß eine ansprechende Optik der Beschläge die Schrankkonstruktionen auch hinter der Front aufwertet.
Die aktuelle Rennaissance des Schwebers, die vor gut zwei Jahren aus Italien herüberschwappte, dürfte vor allem auf die sich bietenden Möglichkeiten für raffinierte Designlösungen und das breite Anwendungsspektrum zurückzuführen sein.
Ausgeklügelte Systemangebote für das gleichzeitige Schieben und Falten von Türen beeinflussen heute insgesamt den Trend in der Konstruktion und im Design. Die Argumentenkette reicht von kostensparender Schnellmontage über den vereinfachten Aufbau am Einsatzort bis hin zum eigentlichen Ziel, dem Komfort für den Endnutzer der Möbel.
(Quelle: Hettich Beschläge GmbH & Co., 32602 Vlotho
Tel: 0 57 33-798-0) o
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