Atlas Copco will sich von seinen Elektrowerkzeugmarken AEG und Milwaukee trennen. Diese zum Konzernbereich Industrietechnik gehörenden Elektrowerkzeugsparten machten im letzten Jahr einen Umsatz von 700 Millionen US-Dollar und zählen weltweit 3100 Beschäftigte. Das Geschäft mit beiden Werkzeugmarken sei zwar stabil und profitabel und auch die Marktanteile, insbesondere in Nordamerika, seien beachtlich. Doch sehe man keine Chance mehr, die Nummer eins oder wenigstens zwei im Markt zu werden, wie es sich der Konzern für all seine Geschäftsfelder zum Ziel gesetzt habe, begründet Göran Gezelius, Chef des Konzernbereichs Industrietechnik, den nun zusammen mit Merrill Lynch International eingeleiteten Verkauf.
AEG Elektrowerkzeuge wurden 1991 zusammen mit dem damaligen AEG-Werkzeugwerk in Winnenden (Stuttgart) erworben, der heutigen Atlas Copco Electric Tools GmbH. Die besonders in Nordamerika sehr bekannte Werkzeugmarke Milwaukee erwarb Atlas Copco im Jahr 1995. Sie ist heute der Hauptumsatzträger, wobei zwei Drittel des Umsatzes auf Nordamerika entfallen.
Die Synergieeffekte zwischen diesen Elektrowerkzeugen fürs Handwerk und den rein industriellen Elektrowerkzeugen des Konzerns seien in Produktion, Produktentwicklung und Vertrieb begrenzt. Vor allem der Verkaufsprozess sei völlig anders, sagt Gezelius. Während der Vertrieb von AEG- und Milwaukee-Werkzeugen ausschließlich über den Handel läuft, setzt Atlas Copco bei all seinen anderen Erzeugnissen in erster Linie auf den Direktvertrieb an Industrie und Gewerbe und geht nur zum Teil über den Handel.
Vom geplanten Desinvestment unberührt bleiben die beiden Sparten für industrielle Druckluft- und Elektrowerkzeuge (in erster Linie digital gesteuerte Elektrowerkzeuge und hochwertige Akku-Schrauber) des Konzernbereichs Industrietechnik. Mit ihnen setzte Atlas Copco im letzten Jahr rund 600 Millionen US-Dollar um und ist in vielen Bereichen der Industrie führend.
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