Das Thema der letztjährigen Projektarbeit an der Meisterschule für Schreiner in Schwetzingen hieß „Wegschließen“. Die angehenden Meisterinnen und Meister waren bei dem fächerübergreifenden Projekt aufgefordert, nicht alltägliche Verschlüsse zu entwickeln und in einem beliebigen Möbel die Funktion zu testen und möglichst funktionstüchtig zu optimieren. Einen nicht erkennbaren Verschluss für einen Rollcontainer entwickelten Matthias Sauer und Thomas Jäger.
Das schlichte Möbel – der Rollcontainer „Intimissimi“ – hat einen Korpus aus massivem Buchenholz, der mit einer verdeckten Zinkung verbunden ist. Front und Rückseite ist mit blauem Linoleum belegt und setzt einen harmonischen Kontrast zum geölten und gewachsten Buchenholz.
Bemerkenswert an dem Möbel ist, dass der Verschluss nicht sofort zu erkennen ist, denn Bandseite und Verschlussseite sind absolut identisch. Schnell beginnt man an den Seiten und am Boden nach einem Auslösemechanismus zu suchen – wird aber nicht fündig.
Als hätten die zwei Meisterschüler dieses Verhalten erahnt, haben sie die Betätigung des Verschlusses nach hinten gelegt und sich eine nette Konstruktion ausgedacht. In der linken Korpusseite sind Bohrungen eingebracht, in den vertikal und horizontal Schubstangen laufen. Um die horizontale Bewegung in eine vertikale zu wanden, wurden die zwei Bohrungen mit einem großen Radius miteinander verbunden. Die darin befindlichen Kugeln sorgen dafür, dass die Bewegung umgelenkt wird. o
Teilen: