Mit einer echten Überraschung ist Mafell zur Ligna in Hannover vorgefahren. Das Unternehmen stellte mit der P 1 cc eine neue Stichsäge vor, die von Grund auf neu entwickelt wurde und sich von bisherigen Konstruktionsprinzipien in wesentlichen Punkten komplett verabschiedet hat. „Wir haben seit Jahrzehnten geltende Grundprinzipien hinterfragt und völlig neue Lösungen entwickelt“, betont Ralf Kohler, Leiter Vertrieb und Marketing bei Mafell.
Und genau darin liege der Grund für eine, so das Unternehmen, bislang nicht gekannte Präzision beim Stichsägen. Mafell hat deshalb bei der neuen Sägeblattaufnahme CUnex ganz auf die Führungsbacken verzichtet. Anders als bei bisherigen werkzeuglosen Sägeblattaufnahmen, wird bei der P 1 cc das Sägeblatt zur Arretierung nicht nur von einer horizontalen Feder gegen eine Backe gedrückt, sondern ist fest in den hochfesten Stößel von 14 Millimetern Durchmesser eingespannt.
Im Stößel drückt ein Keil das Sägeblatt in einen Formschluss, setzt es so fest und richtet das Sägeblatt gleichzeitig aus. Der Druck auf den Keil wird von oben über eine vertikale Feder ausgeübt. Diese Feder lässt sich nur durch Öffnen eines Spannhebels lösen, der im Knaufgriff der Stichsäge eingebettet ist.
Für weitere Stabilität des Sägeblatts wurde die Führungsrolle für den vierstufigen Pendelhub am Sägeblatt entfernt. Die neuartige Konstruktion erlaubt es nun auch, dass der Pendelhub nicht am dünnen Sägeblatt, sondern am Stößel angeregt wird. So sägt die Stichsäge auch mit Pendelhub ohne Zwangsführung am Sägeblatt. Das erhöht, so Mafell, die Sägepräzision. Zudem lässt sich das Sägeblatt so auf fast seiner gesamten Länge verwenden und für präzise Anschnitte sogar drehen.
In herkömmlichen Sägeblattaufnahmen sollen die Führungsbacken verhindern, dass ein Schnitt unpräzise wird. Bei falscher Einstellung sind sie aber laut Mafell häufig ein Grund dafür. Zu fest eingestellt, schleifen die Backen am Sägeblatt und erhitzen es einseitig. Das Blatt verforme sich und verursache so einen unpräzisen Schnitt. Zudem werde der Sägeblatt-Verschleiß erhöht. Sind die Führungsbacken dagegen zu locker eingestellt, führen sie das Sägeblatt nicht.
Die P 1 cc wird von einem starken CUprex Compact-Motor mit 900 Watt angetrieben. Das kompakte Kraftpaket (2,46 Kilogramm) ermöglicht auch unter Last eine konstante Hubzahl. Mit der Digitalelektronik lässt sich der Hub auf 1000 bis 3000 Hübe pro Minute einstellen. Der Pendelhub ist vierstufig.
Entscheidend für das präzise Schnittergebnis ist das ebenfalls neu entwickelte Sägeblatt CUnex W1. Durch seine Breite von 3 Millimetern an der Schnittkante und die sich nach hinten verjüngende Form, können sehr enge Radien gesägt und die entstehenden Querkräfte ohne Verformung aufgenommen werden. Damit bleibe der Schnitt präzise.
Mafell hat zugunsten einer höheren Stabilität und einer höheren Präzision auf eine schwenkbare Grundplatte verzichtet. Für geneigte Schnitte kann die Grundplatte mit einem Schnellverschluss abgenommen und durch die Schwenkplatte P 1-SP ersetzt werden.
Aufgesetzt auf die Führungsschiene F, sägt die P 1 cc auch längere Schnitte auf Maß. Mit dem verstellbaren Parallelanschlag P 1-PA können mit und ohne Schiene präzise Längsschnitte ausgeführt werden. Der Parallelanschlag ermöglicht zudem exakte Kreisschnitte mit variablem Radius. Hierzu werden zwei Löcher im Abstand des gewünschten Radius vorgebohrt. Der Parallelanschlag wird mit einem Anschlagbolzen in einem Bohrloch fixiert. Die Säge wird im zweiten Bohrloch angesetzt und am Parallelanschlag geführt. Nach dem gleichen Prinzip lässt sich der Anschlagbolzen auch direkt an der Grundplatte fixieren. So können Löcher für Hohlraumdosen gesägt werden.
Mafell AG
78727 Oberndorf
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