Von einem “Rekordjahr 1997” konnte Wolfgang Wilmsen, Vorstandsvorsitzender der Weinig AG, anläßlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt berichten. Erstmals konnte die Weinig-Gruppe einen Jahresumsatz von einer halben Milliarde (500,5 Mio. DM) überschreiten. Der Zuwachs gegnüber 1996 betrug 55,1 Mio. DM (+12,4 %). Hinzu kam ein überproportionaler Anstieg des Jahresüberschusses auf 34,8 Mio. DM nach 8,3 Mio. DM im Jahr zuvor. Davon werden auch die Aktionäre mit einer Dividende von 2,20 DM je 5-DM-Aktie gut profitieren.
Überdurchschnittliche Exporterfolge, neue Produkte sowie konsequentes Kostenmanagement, so Wilmsen, seien die Hauptgründe für dieses Ergebnis, mit dem die Weinig-Gruppe nach wie vor über dem Branchentrend liege.
Gute Geschäfte habe Weinig vor allem in den USA machen können. Der Umsatzanteil dieses Marktes sei von 17,3 auf 21,4 % angestiegen. Damit habe man die Umsätze in Nordamerika in wenigen Jahren verdoppeln können. In Statesville (North-Carolina) haben die Tauberbischofsheimer vor kurzem neue Firmengebäude bezogen. Dort sind derzeit 70 Mitarbeiter für den Vertrieb und den Service beschäftigt.
Europa sei mit 62,6 % weiterhin das größte Geschäftsfeld. Zuwächse habe man hier vor allem in Osteuropa, aber auch im Mittelmeerraum erzielen können.
Von der Asienkrise blieb auch Weinig nicht verschont. Der Umsatzanteil aus dieser Region sank von 15 auf 12,4 %. Das Inlandsgeschäft sei bei flauer Baukonjunktur auch 1997 sehr schleppend verlaufen.
Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich der Weinig-Vorstand zuversichtlich. Angestrebt sei eine Umsatzsteigerung von 10 % auf 550 Mio. DM. In den ersten vier Monaten wuchs der Auftragseingang in der Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 12 % auf 191 Mio. DM. Die Aufträge aus dem Ausland erhöhten sich insgesamt um 26 % (USA +55 %), während sich der Auftragseingang aus dem Inland um 26 % verringerte. Wilmsen hofft dennoch auf bessere Nachfrage: “Wir glauben, daß das Inland wieder anzieht!”
Nach weiteren Rückgängen in den ersten vier Monaten des Jahres sieht Wilmsen auch den Tiefpunkt in den meisten Staaten Asiens durchschritten.
Große Hoffnungen setzt man bei Weinig auf den chinesischen Markt, hinter dem ein gigantisches Bau- und Investitionsvolumen stecke. Die in Yantai (VR China) eröffnete Weinig-Maschinenfabrik (100 Beschäftigte) sei sehr gut angelaufen.
Die Weinig-Gruppe repräsentiert heute einen Verbund von 15 operativen Unternehmen und insgesamt sechs Produktionsstandorte. Die auf die Holzoptimierung spezialisierte Dimter GmbH, Illertissen, wurde 1997 mit der Muttergesellschaft verschmolzen. Wie bereits mehrfach berichtet, wird die Holzoptimierung in einem Joint-Venture mit dem Partner GreCon, Alfeld/Leine, an zwei Standorten in Deutschland und vier weiteren im Ausland betrieben. Mit den “Zuckerstücken” von Dimter und GreCon, so Wilmsen, habe man auf diesem Feld ein starkes Leistungsspektrum, das in den weltweiten Märkten gut aufgenommen werde.
Mit großem Engagement wollen die Tauberbischofsheimer die Weiterentwicklung ihrer Produkte für alle Abnehmersegmente betreiben. Im vergangenen Jahr wurden allein dafür rund 18 Mio. DM aufgewendet. Bereits zur Fachmesse Holz-Handwerk in Nürnberg wurde mit dem Vierseiter 23P eine neue Standardmaschine für das Handwerk vorgestellt. Mit gezielten Vertriebsaktivitäten strebt Weinig im weit verästelten Marktsegment der Kleinbetriebe eine noch bessere Marktausschöpfung an.
mm
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