Eine Produktreihe mit Vakuumisolationselementen wurde jetzt im Demonstrationsgebäude „Nullheizenergiehaus Neumarkt“ (siehe auch BM09, S. 98) erprobt. Das Gebäude wurde in Holz-Beton-Mischbauweise errichtet, wobei für alles inkl. Bodenplatte Vacupur-Elemente verwendet wurden. Sämtliche Einsatzmöglichkeiten der neuen Technologie werden nun vorgestellt.
Neue Möglichkeiten für den Bausektor? Im Kühlgerätebau, Raumfahrt und medizinischem Bereich ist Vakuumdämmung schon lange im Einsatz. Für den Bausektor ist sie ein relativ unbeschriebenes Blatt. Erste Forschungsprojekte, in denen der Baustoff erstmalig im Bausektor eingesetzt wurde, sind in den letzten zwei Jahren geplant und realisiert worden. Der Anstieg der Ölpreise verlangt von den Planern neue Lösungsansätze zur Minimierung von Energieverbräuchen im Wohnungsbau. Neubauten können ohne größere Anstrengungen als Passivhaus realisiert werden.
Was ist jedoch mit dem großen Anteil der Bestandswohnungen und den energiekritischen Schwachstellen einiger Konstruktionsdetails? Viele Altbau-Wohnungen müssen im Zuge der EnEV in den nächsten Jahren renoviert werden. Geringe Aufbauhöhen des Dämmstoffes, Reduzierung von Wärmebrücken, Erhalt der denkmalgeschützten Fassade, Flächennutzungskriterien im Stadtbereich usw. sind Forderungen, die künftig z. T. nur durch den Einsatz von Vakuumdämmstoffen abgedeckt werden können.
Die Vorteile dieser Dämmstoffgeneration liegen auf der Hand:
Die Wärmeleitfähigkeit von 0,004 W/m²K ermöglicht eine Reduzierung der Dämmstärke um bis zu 90 Prozent. Dazu ist der Dämmkern zu 100 Prozent recyclefähig.
Das bedeutet, dass der Bauherr durch geringe Wandaufbauten Flächenzugewinne und gleichzeitig besseren Wärmeschutz erreichen kann. Daraus ergeben sich wiederum ein breites Einsatzspektrum für die Vakuumdämmung:
- Denkmalschutz-Sanierungen
- Balkondämmung zur Reduzierung von Wärmebrücken
- Dämmung unter der Kellerdecke bei niedrigen Raumhöhen
- VIP-gedämmte Haustüren und Schwellen
- Vorelementierte Dachgauben
- Heizkörpernischendämmung
- Laibungsdämmungen
- Dachterrassendämmungen bei darunter liegenden Wohnräumen
- Montagerahmen zur Minimierung der Einbauwärmebrücken und Vereinfachung des Einbaus
- Fenster-Brüstungspaneele
- Rollladenkastendämmung
- Laibungsdämmung bei Einsatz von WDVS bei bestehenden Fenstern, die nicht in die Dämmebene gesetzt werden können
- Gebäudetrennwände bei Reihenhäusern in Staffelbauweise.
Ein wichtiger Aspekt bei der Planung eines Passivhauses sind die solaren Zugewinne. Wenn die örtlichen Randbedingungen es zulassen, werden die Fenster nach Süden ausgerichtet, um ein Maximum an Sonneneinstrahlung zu ermöglichen. Die konventionellen Wanddicken von teilweise bis zu 60 cm reduzieren jedoch die Einstrahlung. Komplizierte Lichtkeile im Leibungsbereich mit hohem Montageaufwand bilden eine nur unzureichende Alternative. Mithilfe der Vakuumdämmstoffe können schlanke Wandstärken und fassadenbündige Fenstereinbauten mit hohem Lichteinfall ermöglicht werden.
Für den innovativen Planer eröffnen sich durch die inzwischen baupraktisch, realisierbare Vakuumdämmtechnik neue architektonische Dimensionen. Dies beweisen die inzwischen umgesetzten Projekte. ■
Variotec GmbH & Co. KG
92318 Neumarkt/Oberpfalz
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