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Verformung von Innentüren

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Verformung von Innentüren

Je nach Einsatzbereich wird an Innentüren eine Vielzahl von Anforderungen gestellt. Dieses Spektrum von Anforderungen erstreckt sich über Rauchschutz und Brandschutz bis hin zu Schallschutz und Einbruchhemmung. Der folgende Beitrag behandelt die Problematik der Verformung von Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen – ein wichtiger Anspruch zur Erfüllung der oben genannten Anforderungen.

Von Andreas Schmidt und Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Sieberath; i.f.t. Rosenheim

Als Grundvoraussetzung gilt immer, daß alle Türen dicht schließen müssen. Sind die Türen erst einmal „krumm“ (Bild 1), liegt die Dichtung nicht mehr an. Neben einer erhöhten Geräuschkulisse hat man es dann auch mit einer ungewollten Frischluftzufuhr zu tun. Im schlimmsten Fall lassen sich die Türen ohne einen erhöhten Kraftaufwand nicht mehr verschließen, so daß auch die Einbruchhemmung in Frage zu stellen ist.
Wie kommt es zu einer Verformung?
So wie bei Metallen oder Kunststoffen eine Temperaturänderung zur Längenänderung führt, verändern sich Holz oder Holzwerkstoffe vorrangig bei einer Feuchtigkeitsänderung.
Symmetrische Türen bleiben so lange gerade, wie von beiden Seiten das gleiche Klima vorherrscht. Was aber passiert, wenn sich die Bedingungen ändern?
Kalte, feuchte Luft auf der Außenseite einer Wohnungseingangstür hat zur Folge, daß die dort eingesetzten Materialien aus Holz und Holzwerkstoffen quellen. Die gleichen Werkstoffe auf der Innenseite der Tür bei warmer und trockener Luft schwinden. Die Folge ist, daß die Tür „krumm“ wird. Je größer der Unterschied von Temperatur und Feuchtigkeit zwischen den beiden Türblattoberflächen ist, um so größer ist die Gefahr einer Verformung des Türblattes.
Wie wird die Verformung gemessen?
Bevor über zulässige Grenzwerte gesprochen werden kann, müssen als erstes die Meßgrößen bekannt sein.
Durchbiegung: Unter Durchbiegung versteht man die Abweichung des Türblattes vom Lot, ermittelt auf den Längsseiten (Bild 2). Eine Durchbiegung kann schloßseitig, bandseitig oder an den Schmalseiten oben und unten quer auftreten.
Verwindung: Ist die Abweichung einer Ecke des Türblattes von der geraden Fläche (Bild 3). Das Verfahren zur Messung ist in prEN 24 festgelegt.
Welchen Grenzwert gibt es?
Zur Beurteilung der Verformung eingebauter Türen werden die in den RAL-Güte und Prüfbestimmungen angegebenen 4 mm als größter Mittelwert und 5,5 mm als maximal zulässige Verformung herangezogen. Voraussetzung ist, daß die Türen für die am Einsatzort herrschenden Klimabedingungen geeignet sind.
Wie wählt man die richtige Tür aus?
Eine Hilfestellung zur Auswahl der „richtigen” Tür bieten die Einsatzempfehlungen für Innentüren (Tabelle 1).
Wurde für einen bestimmten Einsatzzweck die richtige Tür mit Hilfe der Einsatzempfehlungen ausgewählt, so ist bei der Ausschreibung auf die genaue Bezeichnung zu achten. Sonderanforderungen hinsichtlich Dichtschluß, Schallschutz, Rauch-, und Brandschutz sowie Einbruchhemmung müssen mit angegeben werden.
Die entsprechenden Prüfnachweise kann man sich bei Bedarf vorlegen lassen.
Eine Klassifizierung der Türtypen aufgrund hygrothermischer und mechanischer Beanspruchung kann nur durch die RAL-Gütegemeinschaft Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen e.V. in Gießen durchgeführt werden.
Entsprechende Herstellerverzeichnisse werden laufend veröffentlicht.
Europäische Normung
Oft werden Qualitätsaussagen mit Hinweis auf Europäische Normen wie EN79 oder prEN 1121-2 (Tabelle 2) getroffen.
Bei diesen beiden Normen handelt es sich um reine Prüfnormen. Eine Prüfung nach diesen Normen ohne Bewertung der gemessenen Verformungen, z. B. nach den RAL-Güte- und Prüfbestimmungen, ergibt deshalb keine Qualitätsaussage. Außerdem gibt es Prüfberichte mit einer Klassifizierung nach prEN 12219-2 (Tabelle 3), die allerdings aufgrund ihrer Unübersichtlichkeit von Deutschland abgelehnt werden.
Die oben genannte Norm prEN 12219-2 wurde gegen die Stimme Deutschlands in Europa verabschiedet. Sie beinhaltet weder die Anzahl der Prüfstücke noch ein Schema zur Bewertung der Meßergebnisse. Im übrigen ergibt sich aus dieser Norm eine so unübersehbare Anzahl von Klassen, daß von ihrer Anwendung dringend abzuraten ist. n
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