Schön, wenn technische Ideen und Finessen ein Meisterstück vollenden. Martin Fedder konstruierte einen Hängeschrank mit ungewöhnlichen Details.
Das Stück zeigen wir auf den nächsten Seiten „BM-Archivblätter“.
Die Türen
Beide Türen sind in Sandwich-Bauweise konstruiert: Die eigentliche Drehtür aus Plattenmaterial ist an geraden Lappenbändern aufgehängt und wird mit einem Möbelriegel verschlossen. Der Pfiff ist nun folgender: Vor dieser Drehtür läuft ein mit Textilfaser bespannter Holzrahmen. In den Querfriesen eingenutete Kunststoffschienen führen den Rahmen auf im Türblatt eingelassenen Rollen. Um die Tür öffnen zu können, muß erst dieses vordere Element der Tür soweit zur Seite geschoben werden, daß der Riegel an der Drehtür betätigt werden kann. Ein Kugelschnäpper hält das Schiebeelement in Position. Jetzt ist es möglich, die beiden Elemente gemeinsam zu drehen. Erst schieben, dann drehen fordert also die Mechanik.
Der Riegel
Martin Fedder modifizierte einen gekröpften Möbelriegel von Häfele: Ein aufgelöteter Griff und ein umgekröpfter Riegel in Neusilber passen Funktion und Gestaltung dem Möbel an.
Die Bespannung
Die textile Kunstfaser-Bespannung kann nachgespannt werden und ist abnehmbar. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen kann sie zur Reinigung oder bei Beschädigung abgenommen werden, zum anderen hatte Fedder keine Erfahrung mit diesem Material und seinem Verhalten, wenn die Temperatur schwankt, die Luftfeuchtigkeit sich ändert, die Zeit vergeht.
Die Bespannung des vorderen Türelementes wird auf der einen Seite von einem Kohlestab gehalten. Auf der anderen Seite wird die Textilfaser mit Hilfe eines Aluprofils und Madenschrauben gespannt. n
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